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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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– Honor war so freundlich gewesen, ihre Regentin auf diesen kleinen Umstand bereits im Vorfeld hinzuweisen). Es erforderte auch nicht viel Fantasie, um zu dem Schluss zu kommen, der junge Mann mit der wüsten Frisur, der neben Zilwicki stand, müsse Victor Cachat sein. Commodore Mercedes Brigham – Honors Stabschefin –, Commander George Reynolds – ihr Nachrichtenoffizier – und Waldemar Tümmel – ihr Flaggleutnant – waren ebenfalls bekannte Gesichter. Gleiches galt für James MacGuiness. Doch Elizabeth hatte keine Ahnung, wer die anderen sein mochten, und sie spürte, wie ihre Leibwächter unruhig wurden, als sie die beachtlich große Versammlung sahen.
    »Eure Majestät«, sagte Honor leise und brach damit etwas, das leicht zu einem betretenen Schweigen hätte ausarten können, »gestatten Sie mir, Ihnen Präsidentin Eloise Pritchart vorzustellen, Außenministerin Leslie Montreau, Kriegsminister Thomas Theisman, Justizminister Denis LePic, Director Kevin Usher von der Federal Investigation Agency, Special Officer Victor Cachat und Dr. Herlander Simes.« Sie verzog die Lippen zu einem leichten Grinsen. »Ich denke, die anderen kennen Sie bereits.«
    »Ja«, erwiderte Elizabeth nach kurzem Schweigen. »Ja, ich denke schon.«
    Pritchart deutete eine Verneigung an. Die Königin erwiderte die Ehrbezeugung mit einem Nicken, doch selbst Honors beachtlich großes Arbeitszimmer war bei derart vielen Anwesenden überfüllt, und die Anspannung im Raum hätte man mit dem Messer schneiden können. Kurz blickte sich Elizabeth um, dann schaute sie wieder Honor an.
    »Bitte nehmen Sie doch Platz, Ladys und Gentlemen«, lud Honor die Besucher ein und bestätigte damit die unausgesprochene Anweisung, weiterhin die Rolle der offiziellen Gastgeberin zu übernehmen.
    Ihre ›Gäste‹ kamen der Aufforderung nach und verteilten sich rings um die beiden Hauptpersonen im Raum; dabei erfolgte die Sitzverteilung ganz offenkundig instinktiv nach der sozialen Rangordnung. Honor blickte zu MacGuiness hinüber.
    »Darf ich davon ausgehen, dass Ihre Kombüse trotz der späten Stunde gewohnt effizient arbeitet, Mac?«
    »Selbstverständlich, Hoheit.« In gewohnt selbstsicherer Art und Weise verneigte sich MacGuiness. »Darf ich vielleicht Erfrischungen reichen?«, fuhr er fort, an Honors Gäste gewandt.
    Obwohl Elizabeth feststellen musste, dass es ihr immens nach einem doppelten Whiskey gelüstete, unterdrückte sie das Bedürfnis. Niemand schien geneigt, sich auf einen Pfad zu wagen, den die Königin nicht bereits beschritten hatte, und so zuckte Honor nach kurzem Warten mit den Schultern.
    »Anscheinend nicht«, sagte sie ihrem Steward. »Sollte sich noch jemand umentscheiden, werde ich nach Ihnen summen.«
    »Sehr wohl, Hoheit«, erwiderte MacGuiness leise und zog sich zurück.
    Honor wartete, bis sich die Tür zur Kombüse hinter ihm geschlossen hatte, dann wandte sie sich wieder ihren Gästen zu.
    »Falls es Ihnen bislang entgangen sein sollte«, sagte sie und verzog erneut die Lippen zu einem schiefen Grinsen, »ist laut Nimitz die Anspannung in diesem Raum recht beachtlich.« Sofort zuckten alle Blicke zu dem Baumkater hinüber, der wie gewohnt auf der Rückenlehne von Honors Sessel Platz genommen hatte. »Ich weiß gar nicht, woran das liegen könnte.«
    Es überraschte Elizabeth selbst, dass sie belustigt schnaubte. Es klang rau, aber doch aufrichtig, und so schüttelte sie tadelnd den Kopf.
    »Ich denke, den einen oder anderen Grund wüsste ich schon zu nennen«, sagte sie und wandte sich dann ihrerseits Pritchart zu. »Ich muss sagen, Madame Präsidentin, obwohl ich mir schon des Öfteren überlegt hatte, unter welchen Umständen wir einander vielleicht doch endlich einmal persönlich begegnen könnten, wäre mir diese hier niemals in den Sinn gekommen.« Sie ließ den Blick über die Kabinettsmitglieder schweifen, die Pritchart begleitet hatten. »Sollte dieser Delegation irgendetwas zustoßen, würde das anscheinend ein beachtliches Loch in ihre Regierung reißen.«
    »Ich dachte mir, wenn Sie uns schon so weit vertrauen, dass Sie Admiral Alexander-Harrington zu uns schicken, stünde uns eine entsprechende Geste ebenfalls gut zu Gesicht, Eure Majestät«, erwiderte Pritchart.
    »Das vielleicht«, sagte Elizabeth. »Aber da gibt es meines Erachtens doch einen kleinen Unterschied. Ich habe Herzogin Harrington in Begleitung einer ganzen Schlachtflotte zu Ihnen geschickt.«
    »Das ist wohl wahr.« Pritchart nickte und blickte

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