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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ganz in der Größenordnung liegen, den wir vor diesem Angriff erreichen konnten, aber er wird ausreichen, um in unseren eigenen Systemen Sicherheit zu garantieren: sie gegen jegliches Schiff und jegliches Waffensystem zu verteidigen, das die Solarian League Navy derzeit in ihrem Inventar hat. Das ist das Endergebnis einer entsprechenden Analyse seitens der Admiralität. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort – und das Wort des Hauses Winton –, dass ich hier und jetzt nichts als die reine Wahrheit sage.«
    Ein weiteres Mal legte sie eine wohlbemessene Pause ein, damit ihren Zuhörern die Tragweite ihres Versprechens bewusst werden konnte. Dann lächelte sie dünn.
    »Natürlich gibt es einen gewaltigen Unterschied dazwischen, unsere eigene Sicherheit kurzfristig zu garantieren und langfristig einen Koloss wie die Solare Liga zu besiegen. Ich will nicht so tun, als hätte ich eine Wunderwaffe, um auch diesen langfristigen Sieg garantieren zu können. Aber dafür habe ich etwas anderes: Ich habe den Mut des Volkes von Manticore. Ich habe meine eigene Willenskraft: Ich weigere mich, das Volk zu enttäuschen und im Stich zu lassen, das sein Vertrauen in das Haus Winton setzt. Ich habe die Entschlossenheit aller Manticoraner, ein Leben in Freiheit zu führen – die Entschlossenheit der Manticoraner des Alten Sternenkönigreichs und die des Sternenimperiums, die sich uns aus freien Stücken jüngst angeschlossen haben. Ich habe die Fertigkeiten und die Erfahrenheit, das Fachwissen und die unerschütterliche Entschlossenheit der Männer und Frauen der Manticoranischen Streitkräfte. Und ich habe die absolute Gewissheit, dass nichts davon mich im Stich lassen wird ... und auch Sie nicht.
    Nein, ich kann Ihnen keine ›Wunderwaffe‹ präsentieren, weil es eine solche Wunderwaffe nicht gibt. Ich kann Ihnen keinen raschen, leichten Triumph versprechen, denn einen raschen, leichten Triumph wird es nicht geben. Ich verspreche Ihnen nur die Wahrheit. Und die Wahrheit ist, dass der Preis, den wir letztendlich werden zahlen müssen, noch höher sein wird als der Preis, den wir bereits bezahlt haben. Den Krieg, der uns bevorsteht, werden wir mit Opfern und Verlusten bezahlen müssen, mit zermürbender Anstrengung, mit Blut und Trauer. Aber ich verspreche Ihnen noch etwas anderes: Ich verspreche Ihnen den Sieg . Seit mehr als siebzig T-Jahren hängt das Damoklesschwert eines Todesurteils über dem Sternenimperium, und doch sind wir immer noch hier. Und wir werden auch dann noch hier sein, wenn sich der Pulverdampf wieder verzogen hat. Wie lange es auch dauern mag, welche Opfer es auch fordert, wohin auch immer dieser Krieg uns führen mag, und welchem Gegner auch immer wir gegenüberstehen werden, letztendlich werden wir triumphieren. Und all jene, die Zerstörung und Leid über uns gebracht haben, die unsere Zivilisten ermordet und uns aus dem Hinterhalt angegriffen haben wie feige Attentäter, werden zu ihrem unendlichen Bedauern begreifen müssen, dass wir, wenn es darum geht, unsere Heimat zu verteidigen, unsere Familien, unsere Kinder, ganz genau so gnadenlos sein können wie sie.«

Kapitel 18
    Ein Summton durchdrang die Dunkelheit. Honor Alexander-Harrington setzte sich in ihrem Bett auf, streckte einen langen Arm aus und drückte den Annahmeknopf.
    Honors Bewegung hatte Nimitz dazu gebracht, sich von ihrer Brust herunterzurollen. Wie geschmolzene Smaragde glommen seine grünen Augen im Widerschein der Com-Beleuchtung, als er verschlafen blinzelte. Sofort spürte Honor, wie sein Geistesleuchten sich an das ihre schmiegte. Mit ihrer freien Hand kraulte sie ihn kurz, während auf dem Combildschirm das Hintergrundbild von HMS Invictus erschien, das einen verwundeten Löwen zeigte.
    »Ja?«
    Seit dem Angriff auf das Heimatsystem waren mehr als drei Monate vergangen. Seitdem hatte Honor nicht eine einzige Nacht gut geschlafen. Sie hatte gehofft, das werde sich ändern, wenn sie erst einmal an Bord ihres Flaggschiffes hier vor Trevors Stern zurückgekehrt war, doch das war nicht geschehen. Aber niemand hätte das an ihrer Stimme bemerkt: Klar und deutlich nahm sie das Gespräch an – allerdings nur über den Audiokanal.
    »Hoheit«, war Captain Rafael Cardones’ Stimme zu hören. »Ich denke, wir benötigen Sie auf der Flaggbrücke. Umgehend.«
    Erstaunt wölbte Honor beide Augenbrauen, als sie bemerkte, wie gepresst Cardones geklungen hatte. Sie hatte ihn schon während des Gefechts erlebt, sie hatte gesehen, wie er schützend eine

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