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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mal anschauen, wie viele von Yeagers Mitarbeitern daran gedacht haben, ihre geheimen Daten ordnungsgemäß zu verschlüsseln und zu sichern, bevor sie zu den Rettungskapseln gerannt sind.«
    »Autsch!« Howell musste sich nicht sonderlich anstrengen, seine gequälte Miene überzeugend wirken zu lassen. Nachgerade gehässig lachte Faraday in sich hinein.
    »Die können mich doch schon jetzt nicht ausstehen, Marcus! Dann kann ich auch gleich Nägel mit Köpfen machen und schauen, wie viele Fliegen ich denn nun wirklich auf einen Streich erledigen kann. Und Yeager hatte ich bereits vorgewarnt, dass so etwas früher oder später kommen würde. Ich will ja nicht gerade behaupten, sie würde sich darauf freuen, aber sie versteht sehr wohl, warum ich das hier tue. Und sie weiß auch, dass es mir nicht darum geht, hier mehr Köpfe rollen zu lassen als unbedingt notwendig.«
    »Was bedauerlicherweise nicht bedeutet, dass nicht doch der eine oder andere Kopf rollen wird.«
    Wieder nickte Howell. Manche Leute verstanden anscheinend nie, dass militärische Effizienz auch ein gewisses Maß an Skrupellosigkeit erforderte. Ein Befehlshaber sollte es nicht darauf anlegen, besonders beliebt zu sein – zumindest nicht in erster Linie. Die Aufgabe eines Befehlshabers war es, die Effizienz der ihm unterstellten Einheiten zu steigern – und zu dieser Effizienz gehörte nun einmal auch, die Überlebenschance aller ihm unterstellten Einheiten zu verbessern. Ein Kommandeur musste bei seiner Einheit nicht nur wie ein guter Gärtner bei einem Baum alle Zweige zurückschneiden, die keine Früchte trugen. Es war auch seine Aufgabe, alle ihm Unterstellten wissen zu lassen, dass er genau das auch tun würde, systematisch und prompt, wann immer es erforderlich wurde. Diejenigen zu bestrafen, die im Dienst Mist bauten, war schon seit vielen Jahrhunderten ein Axiom der gesamten militärischen Disziplin. Ziel war es, ›andere zu motivieren‹. Und das war so, weil es, ob es nun ›nett‹ war oder nicht, nur so funktionierte.
    Bestrafung mag nicht der beste Motivator sein, aber er wirkt eben , dachte Howell. Genau das muss ein effizienter Offizier immer bedenken. Er muss darauf zurückgreifen, wenn das das Einzige ist, was wirkt. Wenigstens versteht Claudio auch das Prinzip positiver Motivation. Und jetzt hat er zumindest die Aufmerksamkeit aller errungen, die ihm unterstellt sind.
    Der Stabschef unterdrückte ein Lächeln und rief den nächsten Punkt auf seinem Notepad auf.
    »Also gut, Sir. Nach dem, was Sie gerade gesagt haben, gehe ich davon aus, dass die erste Priorität darin besteht, die Rettungskapseln der Fabrikationsabteilung an Bord zurückzuholen. Aber nachdem das nun gesagt ist, bleibt da immer noch die Frage nach dem Technischen Leitstand. Vor allem ...«
    Millionen von Kilometern entfernt von Vizeadmiral Claudio Faradays Arbeitszimmer, pflügten ganze Scharen von Raketengondeln mit zwanzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch das All. Dabei näherten sie sich mehr und mehr den beiden leuchtenden Scheiben, die als Manticore-A und Manticore-B bekannt waren.

Kapitel 4
    Was geschehen war, konnte man nicht einer einzelnen Person anlasten. Eigentlich konnte man es niemandem anlasten.
    Im Gegensatz zu den gewaltigen Fehlern sämtlicher Experten aus den geheimdienstlichen Abteilungen der Regierung High Ridge im Hinblick auf Unternehmen Donnerkeil (bei denen man sich manchmal fragen musste, ob dabei der Begriff ›Experte‹ nicht ein wenig inflationär genutzt wurde!), hatte dieses Mal niemand vorhandene Warnzeichen ignoriert. Perimeter Security Command und Homefleet gleichermaßen hatten unablässig Ausschau nach weiteren Bedrohungen gehalten, trotz der laufenden Verhandlungen mit Haven. Weder Admiral Givens’ ONI noch eine der anderen Geheimdienstorganisationen des Sternenimperiums hatten auch nur einen einzigen Hinweis in ihren Unterlagen fehlinterpretiert, außer Acht gelassen oder bloß übersehen. Gewiss, keiner der beteiligten Auswerter hatte zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Richtung geschaut, doch damit standen sie nicht alleine da. Schließlich wusste niemand außerhalb des innersten Kreises des Mesanischen Alignments, dass die Mesan Alignment Navy überhaupt existierte. Daher war es nicht überraschend, dass sich die manticoranischen Geheimdienste mit anderen Dingen beschäftigten. Schließlich hatte das Alignment reichlich für ›Ablenkungen‹ gesorgt, um das Sternenimperium nicht zur Ruhe kommen zu lassen.
    Doch

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