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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verschlüsselungsverfahren.«
    »Vielleicht etwas Internes der Andermani, oder so etwas in der Art?« Sands Stimme klang ernstlich verwirrt, aber noch nicht beunruhigt. Grimmig schüttelte Dombroski den Kopf.
    »Selbst wenn das von den Andermani stammt, hätten die doch niemals so eine Verschlüsselung gewählt – es sei denn, es ginge ihnen darum, dass niemand, der das zufälligerweise aufschnappt, etwas damit anfangen kann. Und wie Sie schon sagten: Es ist ein großes Datenpaket. Und es kommt aus einem Systemabschnitt, in dem sich keiner unserer Leute aufhalten sollte.«
    »Aber ...«, setzte Sands schon an, doch dann schloss er den Mund rasch wieder.
    »Ich weiß, was Sie denken«, gab der Lieutenant zurück, »und Sie haben wirklich nicht unrecht. Ich habe keine Ahnung, wie jemand, der jetzt nicht hier sein sollte, überhaupt hierhergekommen sein könnte. Zumindest weiß ich nicht, wie dieser ›Jemand‹ an unseren Vorposten vorbei gekommen ist, ohne dabei geortet worden zu sein. Vielleicht mache ich mir ja völlig umsonst Sorgen! Aber ich denke, wir sollte das trotzdem älteren und weiseren Köpfen melden.«
    Kurz legte sie Sands lobend die Hand auf die Schulter, dann aktivierte sie ihr Headset.
    »Commander Neukirch?«, sagte sie.
    »Neukirch hier«, antwortete eine tiefe, verschlafene Stimme nach einer kurzen Pause.
    »Dombroski, Sir, aus der OPZ. Bitte verzeihen Sie die Störung, aber wir haben hier gerade etwas aufgefangen, was mich ein wenig nervös macht.«
    »›Nervös‹?« Mit einem Mal klang Lieutenant Commander Gilderoy Neukirch deutlich wacher. Als Taktischer Offizier der Star Witch war er Dombroskis unmittelbarer Vorgesetzter. Allzu lange war dieser Taktische Offizier noch nicht an Bord, doch schon jetzt hatte er eine recht hohe Meinung vom Urteilsvermögen dieses Lieutenants (Junior-Grade).
    »Jawohl, Sir. Eine Übertragung im Rafferverfahren. Ein dickes Datenpaket – es sieht so aus, als hätte unsere Plattform ihren Pfad gekreuzt, bevor wir alles aufzeichnen konnten, obwohl die Daten äußerst komprimiert sind. Und laut den Logbüchern unserer Schiffe sollte sich am mutmaßlichen Ausgangspunkt dieser Übertragung niemand befinden. Außerdem ist die Nachricht verschlüsselt, Sir – in einem uns unbekannten Code.«
    Abrupt setzte sich Neukirch in seinem Bett auf.
    »Informieren Sie umgehend die Brücke«, sagte er scharf. »Dann melden Sie sich bei Captain McMahon. Sagen Sie ihm, dass er aufstehen und dann zu mir in die OPZ kommen soll, so schnell wie möglich.«
    »Ah, entschuldigen Sie, Mylady«, sagte Andrew LaFollet unendlich höflich, »aber wenn ich mich nicht täusche, hat Lady Claire doch heute Geburtstag, oder nicht?«
    Doktor Allison Chou Harrington, die zu den führenden Genetikern des Sternenimperiums von Manticore gehörte, blickte von dem alles andere als zufriedenen Kleinkind auf dem Wickeltisch auf und warf Lord Raoul Alexander-Harringtons persönlichem Waffenträger die Sorte Blick zu, der üblicherweise ganze Berge einebnet und gewaltige Gletscher in dampfende Sumpfgebiete verwandelt hätte.
    »Wenn Sie Ihre Pflichten als Hüter dieses kleinen Ungeheuers erfüllen und seine Windel selbst wechseln möchten, Colonel LaFollet, dann ließe sich das gewiss einrichten«, gab sie zurück.
    »Zu meinem Job gehören Attentäter, Messer, Kugeln und Bomben, Mylady«, erwiderte er ernsthaft. »Windeln hingegen – und die Überraschungen, die sich nur allzu oft darin finden – fehlten in meiner Tätigkeitsbeschreibung, als ich seinerzeit meinen Dienst angetreten habe.«
    »Das wäre aber dringend nötig gewesen«, schoss sie zurück und griff nach dem Wischtuch, das er ihr reichte.
    Natürlich wussten sie beide genau, dass sich Allison freiwillig dafür gemeldet hatte, Raoul die Windeln zu wechseln. Das sei, so hatte sie gesagt, schließlich die Pflicht einer Großmutter. Außerdem war sie in Kleinkinder ganz vernarrt – vor allem, wenn es sich dabei um ihre eigenen Enkelkinder handelte. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wies sie ihre Tochter darauf hin, dass bislang der Plural dabei noch nicht angemessen war. Na ja, wenn man Katherine mitzählte, waren es ja tatsächlich schon zwei.
    »So, Kleiner!«, sagte sie und versiegelte die Windel. Dann nahm sie den Jungen auf den Arm, kitzelte ihn ein wenig und drückte ihn noch einmal an sich, bevor sie ihm wieder den Strampler anzog. »Ganz frisch und sauber und gut duftend ... vorerst, zumindest.«
    Raoul gluckste fröhlich, und Allison

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