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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu ihr herum und lächelte sie an. »Ich hoffe, wir haben Sie jetzt nicht unnötig aufgehalten«, fuhr sie fort.
    »Wir sind tatsächlich ein wenig spät dran, Mylady«, erwiderte er, »aber das ist schon in Ordnung so. Miranda hat sich gerade gemeldet. Anscheinend hatte Faith einen kleinen Unfall, als sie gerade Landing House verlassen wollten. Es hatte wohl irgendetwas damit zu tun, dass sie wieder einmal das Geländer der großen Treppe herunterrutschen wollte.«
    »Ach du lieber Gott!« Allison verdrehte die Augen, und wieder lachte Lindsey leise in sich hinein. Honors kleine Schwester war fast neun T-Jahre alt und von Treppengeländern regelrecht besessen, seit sie gesehen hatte, wie ein Dutzend Baumkatzen voller Begeisterung darauf heruntergerutscht waren. Dankenswerterweise hatte ihr Zwillingsbruder James nicht die gleiche Geistesabnormität entwickelt.
    »Alles in Ordnung, Mylady«, versicherte Andrew ihr. »Wenigstens ist dieses Mal nichts kaputtgegangen.«
    »Meinen Sie damit, dass sie sich nicht verletzt hat, oder, dass nichts anderes kaputt gegangen ist?«, fragte Allison nach, und nun war es an dem Waffenträger, in sich hineinzulachen.
    »Weder das eine noch das andere, Mylady. Dieses Mal, zumindest«, erwiderte er. »Aber sie hat es geschafft, sich eine blutige Nase zu holen – mit den zu erwartenden Folgen für ihre Garderobe. Nachdem man sie also erst einmal ein wenig trösten und das Nasenbluten stoppen musste und sie sich dann noch umziehen musste, haben sie in Landing den Flug verpasst und mussten umbuchen. Sie sind jetzt auf dem Weg, aber Miranda sagt, Lady Claire habe ihre Feier um eine Stunde nach hinten verschoben, um diesen ganz besonderen Gästen ein wenig Zeit zu verschaffen.«
    »Ich verstehe.« Allison schüttelte den Kopf. »Na ja, bis die hier sind, wird Raoul es bestimmt geschafft haben, seinerseits für eine kleine Verzögerung zu sorgen. Aber bis das passiert, sollten wir vielleicht erst einmal loslegen.«
    »Sehr wohl, Mylady.«
    Die Torpedos wussten nicht, dass jemand eine ihrer Nachrichten aufgefangen hatte. Hätten sie es gewusst, wäre es ihnen trotzdem herzlich egal gewesen. Sie waren auch nicht sonderlich beeindruckt von der akribischen Planung und der ebensolchen Umsetzung der Pläne ihrer menschlichen Herren und Meister, die im Vorfeld Sendeplattformen positioniert hatten – eben jene Plattformen, die ihnen die gewünschten Daten übermittelten. Obwohl ihre Herren und Meister von der MAN doch bloß Menschen waren, hatten sie es geschafft, das alles zuwege zu bringen, ohne dass auch nur ein einziger Manticoraner sie dabei beobachtet hatte. Doch die Torpedos bestätigten lediglich ungerührt den Eingang sämtlicher Daten, die für sie bestimmt waren, und ignorierten den gesamten Rest.
    Besondere Abdeckungen, die ihre Sensoren während der langen ballistischen Fahrt bis zur Angriffsentfernung vor Partikelerosion und Mikrometeoriten schützten, wurden abgesprengt, während die künstlichen Intelligenzen an Bord kurz die neuen Zielerfassungs-Informationen verarbeiteten. Allesamt kamen sie zu dem Schluss, die neuen Daten würden keine signifikante Abweichung von den Instruktionen erfordern, die sie vor dem Start erhalten hatten. Ihre Zielobjekte waren schließlich ziemlich groß, und jede einzelne KI hatte schon vorher gewusst, wo sie zu finden wären.
    Die größte Schwierigkeit hatte es dargestellt, die einzelnen Angriffswellen zu synchronisieren. Manticore-A und Manticore-B waren weit genug voneinander entfernt, dass selbst Datenübertragungen zwischen den ÜL-Stationen fast dreizehn Minuten brauchen würden, um Informationen über die Geschehnisse in dem einen System zum anderen zu übermitteln – vorausgesetzt, die Stationen wären überhaupt noch in Reichweite zueinander, was gelinde gesagt unwahrscheinlich war. Deswegen waren die Planer von Oyster Bay bereit gewesen, diese separaten Teile des Unternehmens nur grob zu koordinieren.
    Doch innerhalb des Untersystems von Manticore-A war das Timing von deutlich größerer Bedeutung. Obwohl die Planeten Manticore und Sphinx im Augenblick mehr als fünfundzwanzig Lichtminuten voneinander entfernt waren, war es doch unbedingt notwendig, sämtliche Angriffe innerhalb eines so engen Zeitfensters durchzuführen, dass der Systemverteidigung keine Zeit mehr bliebe, effektiv zu reagieren. Und im Gegensatz zu gewissen Angehörigen der Solarian League Navy brachte die MAN der Royal Manticoran Navy immensen Respekt entgegen. Und nicht

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