Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
unrechtmäßigen Eroberungen zuzugestehen, statt einen langen, kostspieligen Krieg zu riskieren, nach dem Manticore gezwungen wäre, diese Eroberungen wieder aufzugeben. Deswegen verbreiten sie vermutlich auch diesen ganzen Unfug, in Wirklichkeit würde Manpower hinter all dem stecken.«
    »Also denken Sie nicht, dass das einen wahren Kern hat?«, erkundigte sich Abruzzi.
    »Dass ein einzelner Konzern, ganz egal wie reich er ist und wie viele gute Beziehungen er auch hat, in der Lage sein soll, ganze Schlachtflotten kreuz und quer durch die Galaxis zu verschieben? Also bitte! « Kolokoltsov verdrehte die Augen. »Ach, ich bezweifle ja wirklich nicht, dass Manpower bis zum Hals in der ganzen Sache ’drinsteckt. Und es weiß doch jeder, dass bei diesen ganzen mesanischen transstellaren Konzernen eine Hand die andere wäscht. Außerdem ist dieser ganze Unfug, die Mantys seien in die Geschehnisse von Green Pines verwickelt, doch ganz offensichtlich einfach nur Blödsinn ... ein Blödsinn, den die offizielle ›Systemregierung‹ von Mesa gezielt verbreiten lässt. Also: Klar mischt Manpower hier mit, und wir alle wissen doch auch, wie sehr Manpower Manticore schon seit Jahrhunderten hasst – was im Übrigen auf Gegenseitigkeit beruht. Aber es ist völlig unmöglich, dass ein einzelner Konzern derart die Fäden in der Hand hat, wie die Mantys das behaupten! Andererseits ist Manpower das Aushängeschild für sämtliche korrupten Konzerne, und dank Leuten wie dieser O’Hanrahan weiß ›jeder‹, dass die transstellaren Konzerne überall in der Schale und im Rand die Finger im Spiel haben, wenn es um Bestechung und günstige Deals geht. Und die Mantys versuchen nun, das schlechte Image Manpowers für ihre Zwecke nach Kräften auszunutzen.«
    »Glauben Sie das wirklich?« Nun klang MacArtney wieder skeptisch, und Kolokoltsov zuckte mit den Schultern.
    »Wahrscheinlich wissen Sie über derlei Dinge mehr als ich, wenn man bedenkt, was so bei der Grenzsicherheit abläuft. Und das meine ich überhaupt nicht vorwurfsvoll! Ich bin lediglich der Ansicht, dass Sie besser über die tatsächlichen Bedingungen in der Schale und im Rand informiert sind als ich. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mantys genau das im Sinn haben. Ich an ihrer Stelle würde auf jeden Fall genauso vorgehen. Ob die jetzt tatsächlich noch Interesse an anderen Regionen außer dem Talbott-Sternhaufen haben oder nicht und wer nun wirklich für das verantwortlich ist, was im Spindle-System passiert ist: Die haben wirklich alle möglichen Gründe, genau die Art ›Friedens-Lobby‹ ins Leben zu rufen, von der ich gerade gesprochen hatte. Ich denke, die werden beschlossen haben, all unsere Möchtegern-Weltverbesserer hier in der Liga wissen zu lassen, Manpower habe mit dem Ganzen zu tun – denkt außer mir noch jemand spontan an Beowulf? –, damit die Öffentlichkeit weitere Militäreinsätze gegen sie ablehnt.«
    »Und wie wollen wir gegen diesen ruchlosen Plan der Mantys vorgehen?«, fragte Wodoslawski und legte nachdenklich die Stirn in Falten.
    »Zunächst einmal müssen wir dafür sorgen, dass es keine weiteren Crandalls gibt«, erklärte Kolokoltsov. »Und ich weiß, dass Rajani bereits die ersten Einheiten aus der Reserve in den aktiven Dienst ruft. Ich vermute sogar, dass er auch schon mit der Verlegung seiner aktiven Einheiten begonnen hat – unter Berufung auf Artikel sieben. Sicher, gesagt hat er uns das noch nicht, aber ich wäre doch sehr überrascht, wenn er nicht trotzdem schon damit angefangen hätte. Im Zuge unserer Strategie, ›keine weiteren Crandalls‹ geschehen zu lassen, werden wir auch ihn wieder besser in der Griff bekommen müssen, ganz egal, was sonst noch passiert.«
    »Ich denke, gemeinsam können wir das hinbekommen«, sagte MacArtney. »Fahren Sie fort.«
    »Also gut. Das Wichtigste ist, dass wir nicht einmal versuchen dürfen, eine offizielle, förmliche Kriegserklärung zu erreichen. Vor allem mit diesem ganzen Unfug über Manpower, der im Augenblick im Umlauf ist, würde irgendjemand ganz gewiss sein Veto einlegen, selbst wenn wir es versuchen würden, uns auf eine Kriegserklärung zu einigen. Und bei jeder Debatte im Parlament bestünde erneut die Chance, genau die Sorte Hexenjagd auszulösen, die sich die Liga einfach nicht leisten kann. Abgesehen davon wollen wir doch auch nicht dazu gedrängt werden, irgendwelche Offensiv-Operationen durchzuführen, und genau das könnte passieren, wenn wir es tatsächlich

Weitere Kostenlose Bücher