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Der letzte Bissen

Der letzte Bissen

Titel: Der letzte Bissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo P. Ard
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geschlagen: Wurstplatte am Morgen, Hühnersuppe am Mittag und Boeuf Stroganoff am Abend.
    Seine Kollegen hatten sich anschließend gewundert, dass man von einem Wanderurlaub mit vier Kilo Übergewicht zurückkommen konnte.
    Es klingelte. Bastian schaute auf die Uhr. Es war nach einundzwanzig Uhr.
    Er stellte seinen PC auf Stand-by-Betrieb, schlurfte zur Tür und öffnete. Auf der Matte stand Willi und grinste.
    Bastian warf einen Blick in den menschenleeren Flur und zog den Besucher in seine Bude. »Bist du bekloppt, hierher zu kommen!«
    Willi grinste noch immer, griff in seine Jackeninnentasche und zog eine eingeschweißte Fleischwurst hervor. »Firma dankt.«
    »Und führe mich nicht in Versuchung!«
    »Ich denke, du bist eingefleischter Vegetarier.«
    »Setz dich.«
    Willi warf sich aufs Sofa, während Bastian zum Kühlschrank ging und zwei Dosen Bier holte.
    Bastian kannte Willi seit Beginn der Prohibition. Eine gemeinsame Freundin hatte sie miteinander bekannt gemacht. Willi stammte aus Schwerin und hatte als Besamer in einem Mastbetrieb gearbeitet. Nach Inkrafttreten des Fleischverbots hatte er seine Kontakte genutzt und zunächst eine kleine illegale Viehwirtschaft auf einem stillgelegten Bauernhof betrieben. Als die Regierung begann, Überwachungssatelliten mit Spezialsensoren einzusetzen, war ihm die Sache zu heiß geworden. Seitdem arbeitete er als >freier Unternehme< für diverse Großdealer. Seine Ware war stets allerbeste Sahne, Qualität A, und hatte deshalb ihren Preis.
    Bastian reichte Willi eine Dose.
    »Was dagegen, wenn ich mal koste?«, fragte Bastian mit Blick auf die Fleischwurst, die er auf dem Kühlschrank abgelegt hatte. »Ich habe heute Abend nur so eine Sojascheiße gegessen.«
    »Fühl dich wie zu Hause!«
    Die beiden stießen mit ihren Bierdosen an und tranken wortlos.
    Bastian befreite die Wurst von der Plastikfolie. Er säbelte sich ein Endstück ab und genoss den Bissen. »Auch was?«
    »Ich werde dir doch nichts wegfressen! Ich kriege morgen eine Lieferung Spanferkel. Ich könnte dir was zurücklegen.«
    »Was soll der Spaß kosten?«
    »Das Kilo vierhundert.«
    »Vergiss es.«
    »Weil du es bist, dreihundertfünfzig. Ein Supergeschäft. Das beste, seit die Weißen den Indianern Manhattan für vierundzwanzig Dollar abgekauft haben.«
    »Ich bin runtergestuft worden. Ich komme nur noch so gerade über die Runden.«
    »Ich hab’s gehört.« Willi nahm einen tiefen Schluck. »Dein Partner hat dich gelinkt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Willi weiß viel!«
    Es klingelte erneut an der Tür. Bastian und Willi warfen sich einen alarmierten Blick zu.
    »Schwer was los bei dir.«
    »Sei ruhig!«
    Es klingelte erneut.
    »Herr Bennecke!«, hörte man eine weibliche Stimme. »Ich Weiß, dass Sie da sind. Ich bin es, Sarah Kutah!«
    Fluchend schnappte sich Bastian Fleischwurst und Folie und verstaute sie in der Schublade seines Schreibtischs. Willi starrte ihn fragend an. Bastian wies mit dem Zeigefinger auf das Schlafzimmer. Willi trollte sich.
    »Ich komme!«
    Bastian schnüffelte an seinen Achseln, hauchte vor die offene Hand und öffnete die Tür.
    Sarah starrte ihn mit ernster Miene an. »Tut mir leid, wenn ich störe. Aber wir müssen reden!«
    Bastian ließ sie eintreten.
    Sarah sah sich um. Typische Junggesellenbude. Sofa, Schrankwand, Sitzecke, Fernseher. Kochnische. Sie erkannte sofort, dass das Meiste aus der Hand eines schwedischen Innenarchitekten mit vier Buchstaben stammte. Außerdem besaß ihr Kollege eine beachtliche CD- und DVD-Sammlung, viele Bücher. Und durchaus geschmackvolle Kunstdrucke an den Wänden. »Nett. Und wo schlafen Sie?«
    »Nebenan. Ist aber nicht aufgeräumt.«
    Doch Sarah stand schon vor der Schlafzimmertür und öffnete sie. Das Bett war tadellos gemacht, der Schlafanzug lag gefaltet auf dem Kopfkissen.
    »Nicht aufgeräumt nennen Sie das? Sie müssen mal mein Schlafzimmer sehen!«
    »Gerne«, sagte er und biss sich auf die Lippe.
    Sarah ignorierte die Antwort. »Haben Sie die Nachrichten gesehen?«
    »Nein, warum?«
    Sie wanderte durch das Wohnzimmer, stoppte schließlich vor dem Schreibtischstuhl und setzte sich. »Sie haben Griesers Tod gemeldet. Selbstmord. Todeszeitpunkt: Dienstagnachmittag.«
    Bastian nahm Willis Bierdose vom Tisch und genehmigte sich einen Schluck. »Selbstmord?«
    »Haben Sie schon mal davon gehört, dass sich jemand selbst die Kehle aufschlitzt?«
    »Japaner können das.«
    »Grieser war aber kein Japaner.«
    »Vielleicht stammte

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