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Der letzte Bissen

Der letzte Bissen

Titel: Der letzte Bissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo P. Ard
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Wollweber kennt mich und wartet auf die Nachricht.«
    Der Kellner musterte Froese wie einen Kakerlak und schien abzuwägen, ob er ihn zertreten oder ertränken sollte. |
    »Ich will keinen Arger, aber es ist so, wie ich sage. Sie müssen mir schon glauben!«
    Der Kellner ließ sich Zeit mit einer Entscheidung.
    »Vom Fass?«
    Froese brauchte eine Weile, bis er den Sinn der Frage verstand. Er nickte. Der Kellner verschwand und Froese atmete tief durch. Nach fünf Minuten kehrte der Kellner zurück, brachte ihm ein frisch gezapftes Bier und die Nachricht, dass er sich bitte gedulden möge.
     

12.
     
    Zwischen Sarah und Bastian herrschte schlechte Stimmung. Sie hatten stundenlang in der Nähe einer Imbissbude gestanden, von der es gerüchteweise hieß, dass dort nicht nur Sojafrikadellen und Grillgemüse verkauft werden würde, aber keinen Hinweis darauf gefunden, dass an dem Gerücht etwas dran war.
    Bastian hatte nach dem Frustessen der letzten Nacht Sodbrennen. Sein Körper war die Aufnahme tierischer Fette und Eiweiße in Form einer vierzig Zentimeter langen Fleischwurst nicht mehr gewohnt.
    Natürlich ging ihm der tote Grieser durch den Kopf. Dass ein wichtiger Beamter, der für den Schutz der Kanzlerin zuständig war, kurz vor seinem Tod in Wollwebers Residenz einen Termin gehabt hatte, möglicherweise mit Wollweber selbst, hatte seine kriminalistische Neugierde geweckt.
    Sarah schlich neben ihm her. Sie hatten seit einer Stunde nicht mehr miteinander gesprochen. Jeder hing seinen Gedanken nach.
    Bastian schaute umständlich auf seine Armbanduhr. »Gleich eins. Wir sollten was essen.«
    »Meinetwegen.«
    »Was halten Sie von dieser Kaschemme?« Er wies mit dem Kopf auf das von Weitem sichtbare Schild eines Restaurants.
    Sarah schaute erst auf das Schild, dann auf Bastian. »Das ist nicht Ihr Ernst! Wissen Sie, was das kostet?«
    »Ich lad Sie ein!«
    »Das werden Sie bereuen.«
    »Es gibt nichts zu bereuen, wenn man eine schöne Frau zum Essen einlädt.«
    Gegen ihren Willen musste Sarah schmunzeln.
     
    Sie musterte ihren Kollegen, als sie die Speisekarte in den Händen hielten. Bastian ließ sich nicht anmerken, ob er das Aussprechen seiner Einladung nun doch bedauerte.
    »Ich nehme vorweg die Kürbiscremesuppe, dann die Blinis mit Schnittlauchsahne, das Gemüsecurry mit Sprossen und Tofu, das Wildreisrisotto, aber nicht mit Tomaten, sondern mit Auberginen und als Nachtisch Lebkuchenparfait mit Sanddornsauce.«
    Bastians Mienenspiel war filmreif. Sarah legte ihre Hand auf Bastians Arm. »Das war ein Scherz!«
    Sein Gesicht füllte sich wieder mit Blut. Er hoffte, dass Sarah ihre Hand noch eine Weile auf seinem Arm liegen lassen würde. Den Wunsch erfüllte sie ihm nicht.
    »Waren Sie schon mal hier?«
    »Ich gehe hier ein und aus, dieser Schlemmertempel ist mein zweites Zuhause. Ich muss hier nicht bezahlen. Unsere Buchhaltung weist mein Gehalt direkt auf das Konto des Besitzers.«
    »Also eine Premiere«, schlussfolgerte Sarah.
    Das war nicht richtig. Eine erfolgreiche Managerin hatte Bastian einmal in die Artischocke eingeladen. Während der goldenen Zeiten, als es noch Lammstelzen im Wirsingmantel auf der Karte und DM in den Brieftaschen gegeben hatte. Er hatte mit der Frau ins Bett gewollt, sie, dass er seine Ermittlungen gegen sie einstellte. Sie bekamen beide nicht, was sie wollten.
    »Ich war ein paarmal mit Imogen hier. Die Gäste sind ein bisschen chichi, aber das Essen ist wirklich super.«
    »Imogen, das ist Ihr Freund, der Maler?«
    »Ja.«
    Bastian lehnte sich zurück. »Ich hatte ein bisschen mehr Glanz in Ihren Augen erwartet.«
    »Ein anderes Mal.«
    Der Kellner trat an den Tisch und sie gaben ihre Wünsche bekannt.
    Sarah bestellte eine Gemüseplatte mit Tofuklößchen, Bastian eine Currysuppe mit Kichererbsen. Dazu eine Karaffe Riesling und Mineralwasser.
    Als der Kellner davongewieselt war, sah sich Bastian ungeniert um. »Hier also hat sich Grieser wahrscheinlich kurz vor seinem Tod aufgehalten.«
    »Sind wir deshalb hier?«, fragte Sarah. »Ich denke, der Fall ist für Sie erledigt!«
    »Sie müssen mich falsch verstanden haben.«
    Sie faltete die Serviette auseinander. »Was ist denn eigentlich Ihr Lieblingsgericht?«
    Bastian antwortete nicht, sondern starrte zur Tür. Soeben betrat Boris Wollweber das Restaurant und tauschte mit dem Kellner einen Blick.
    Sarah schaute ihren Kollegen auffordernd an. »Soll ich raten? Sie stehen auf asiatische Küche. Schön scharf.«
    Bastian konnte

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