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Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Titel: Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schneider
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werden uns zu Gladiatoren ausbilden“, sagte ein anderer in dem Karrenkäfig. „Dann müssen wir in einer großen Arena um unser Leben kämpfen. Sie können es gar nicht erwarten, unser Blut fließen zu sehen. Ich weiß es, denn ich war vor einigen Jahren Zeuge des widerlichen Schauspiels. Damals lebten wir noch in Frieden mit den Römern und trieben Handel mit ihnen.“
    RAUS!, dachte Tulu noch einmal.
    // BROT UND SPIELE //
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    Die großen Arenen im römischen Riesenreich waren hauptsächlich dazu da, die gefangenen Sklaven und ausgebildeten Gladiatoren kämpfen zu lassen. Für Abertausende von Zuschauern konnte es gar nicht blutig genug sein. Da ging es Mann gegen Mann im ersten Akt dieser Stücke. Im zweiten dann auch gegen wilde Tiere, Löwen, Bären, auch Elefanten und Stiere, die man aus weit entfernten Ländern herbeigeschafft hatte. Und damit es den Zuschauern, dem einfachen Volk und den Adligen und dem kaiserlichen Hofstaat, in den Logen in den Pausen nicht zu langweilig wurde, gab es zwischendurch noch ein paar Hinrichtungen von zum Tode Verurteilten. //

    Je mehr Blut an diesen Festtagen zwischen dem 19. und 23. März floss, desto besser. Ohne Grausamkeit oder bei Kämpfen mit Holzschwertern und stumpfen Lanzen, waren die Leute schwer enttäuscht und forderten gar die Absetzung des jeweiligen Kaisers, der die Spiele weniger grausam durchführen wollte. //
    „Brot und Spiele“ war die Devise. Nur so konnte das Volk ruhig gehalten werden. Jeder Diktator in der Menschheitsgeschichte hat von den Römern gelernt und danach gehandelt. //
    Soll Tulu sterben?
    Tamas: „Wie soll es jetzt weitergehen?“
    Pandora: „Weißt du das nicht?“
    Tamas: „Nicht wirklich.“
    Pandora: „Willst du Tulu sterben lassen? Er lebt schon so lange in diesem Spiel.“
    Tamas: „Sicher, aber die Zeit ist virtuell und verläuft in großen Sprüngen. Vielleicht wäre es ja doch ganz spannend, wie es ihm als Gladiator ergeht.“
    Pandora: „Ich hatte den Eindruck, du bist ziemlich fertig.“
    Tamas: „Geht schon wieder.“
    Pandora: „O. k., du denkst dir die Geschichte aus. Weißt du schon, was passieren soll?“
    Tamas: „Das wird sich zeigen.“
    Pandora: „Also neuer Code?“
    Tamas: „Wo ist Mond?“
    Pandora: „Keine Ahnung. Diese Fortsetzung schreibe ich nicht.“
    Tamas: „Erzähl keinen Scheiß! Du hast mir was von Betriebszeit erzählt, die sie nicht eingehalten hat.“
    Pandora: „Die ihr Avatar nicht eingehalten hat. Und jetzt hängt er eben in einer Schleife. So ist das.“
    Tamas: „Sie hat gesagt, wir treffen uns wieder. Also kann sie doch selber bestimmen.“
    Pandora: „Vielleicht bist du es, der bestimmt… Neuer Code?“

Level 11
    Gladiator

    // 40 n. chr.//

Reale Zeit: Donnerstag, 28. Oktober, 24.00 Uhr
Realer Ort: Tamas’ Keller
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    Virtuelle Zeit: 40 n. Chr.
    Virtueller Ort: Rom
    Die Sterbenden grüßen dich!
    Ruhelos irrte Tulu durch die weitläufigen unterirdischen Gänge der Arena. Die Wachmannschaften ließen die Kämpfer hier unten in ihren Behausungen in Ruhe. Man ernährte sie gut, schließlich sollten sie bei Kräften bleiben. Auch Huren führte man ihnen auf Wunsch zu. Gegen Wein, Weib und Gesang hatten die Wächter nichts einzuwenden. Die dem Tode Geweihten sollten bei Laune bleiben und das Volk belustigen.
    Tulus Gefährten aus der Wüste, die man mit ihm nach Rom in die Arena geschafft und zu Gladiatoren ausgebildet hatte, hatten bei den Kampfspielen den Tod gefunden. Sie wurden von Schwertern anderer Kämpfer durchbohrt, von wilden Tieren zerfetzt oder im sandigen Rund unter dem Geschrei Tausender hingerichtet, weil sie Fluchtversuche gewagt hatten. Wie oft hatte er den düsteren Ruf der Gladiatoren gehört, mit denen sie vor Beginn der Vorstellung durch das Innenrund der Arena gingen und dann vor der Kaiserloge haltmachten: „Die Sterbenden grüßen dich!“
    Dabei schlugen sie mit den Schwertern an die Schilde und hoben sie anschließend zum Gruß: „Morituri te salutant!“
    Dann war ihnen der ungeheure Jubel des sensationslüsternen Publikums gewiss!
    Tulu konnte nicht mehr weinen. Auch ein Avatar stumpft ab. Sein Leben lief wie im Traum ab. Er wollte sterben, jetzt, da er durch die Katakomben und Kanäle der Arena irrte. So schwer war ihm ums Herz, er hatte alles verloren, seine Familie, seinen treuen Falken, all seine Wurzeln, seine Hoffnungen und Ziele, für die er lebte. Alles war, als wäre es gestern

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