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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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neu, darüber hatte Lara mit ihm nie gesprochen. Lara war ihm in mancherlei Hinsicht fremd geblieben. Sie erzählte nicht viel von sich, eher sagte sie ihm, wo es lang ging. Er wusste nicht einmal wirklich, was sie beruflich machte. “Studentin” schien ihm die Sache nicht so ganz zu treffen. Und was verband sie mit den Dragon Slayern? Das waren doch nicht nur die Fans einer Hard Rock Band, sie schienen gut organisiert zu sein nach Art einer Biker Gang. Als er gestern zum Hotel zurückkam, wimmelte es bereits von Slayern. Die konnte nur Lara herbeizitiert haben. Überhaupt Gestern Abend, die Enttäuschung, in ein eigenes Zimmer abgeschoben worden zu sein, nagte noch immer tief an ihm, auch wenn er sich einredete, dass Lara einfach nur sehr Müde war und von ihm so spät nicht mehr gestört werden wollte. Allerdings war heute Morgen beim Frühstück kein Wort von ihr gefallen, das diese These erhärtet hätte. Viel mehr tat Lara, als wäre das das normalste der Welt gewesen. Jason hatte zu zweifeln begonnen und die Zweifel wuchsen mit jedem seiner Gedanken. Lara riss ihn aus seiner Reflektion.
    “So, der Köder ist in der Falle, jetzt wird der Drache bald kommen. Wir müssen nur noch auf ihn warten.” Lara grinste rundum zufrieden. Die Aussicht nun bald auf den Drachen zu treffen und somit auf seinen sagenhaften Schatz verbesserte auch Jasons Laune.

23 HiHiHi
    Drei Stunden später war immer noch kein Drache erschienen. Jason vertrieb sich die Zeit mit Gymnastik. Nach Liegestützen war er nun zu Sit-Ups übergegangen. Lara telefonierte. Baldur und Ella schnappten immer wieder Gesprächsfetzen auf.
    “Captain, wir brauchen ein bis zwei Dutzend Leute hier in der Nähe der Höhle. Es wird höchste Zeit, der Drache hätte schon längst hier sein können. Ich möchte kein Risiko eingehen.” Sie telefonierte nun schon seit Stunden, auch mit Kolumbus hatte sie bereits gesprochen, Ihre anderen Gesprächspartner hatten Ella und Jason nicht gekannt. Sie selbst waren ausgesprochen trüber Stimmung, die Fesseln saßen so gut, dass kein Gedanke daran war, sie zu lösen. Das Klebeband auf dem Mund war mehr als unangenehm. Ohnmächtig und tatenlos zusehen zu müssen, dass der letzte Drache in sein Verderben lief und sie wahrscheinlich auch noch Schuld daran waren, dass er überhaupt kam, trug seinen Teil zu ihrer Stimmung bei.
    Baldur wünschte sich, er hätte eine Idee, wie Lara beizukommen wäre. Als ihm plötzlich ein fremder Gedanke durch den Kopf ging.
    “ Halli, Hallo, wer ist denn da?” Baldur glaubte seinem Kopf nicht zu trauen. Begann er zu halluzinieren? Verlor er die Kontrolle über seine Gedanken?
    “Aber nicht doch, Bohnenloch.” Nun schien es in seinem Kopf auch noch zu lachen. Wie ging das denn? Das konnte doch nur ein Zeichen sein, dass er den Verstand verlor. Wahrscheinlich war er dehydriert. Er spürte seine trockene Kehle und in dem Moment, als er daran dachte, empfand er drängenden Durst.
    “Ach Quatsch. Du bist nicht verrückt. Alles wird gut, HiHiHi.” Oh je, da war es schon wieder, er hörte Stimmen in seinem Geist.
    “Ach jaaaa, du hast bestimmt noch nie mit jemandem nur in Gedanken gesprochen, oder? Dabei ist das sooo toll. Viel besser als eure blöde Mund und Ohren Sprache.” Schon wieder lachte es. Gut, wenn es wirklich jemand anderes als er selbst wäre, würde er vielleicht mit dem Wesen kommunizieren können. Baldur dachte bewusst und deutlich:
    “WER BIST DU?” Und wieder war ein Lachen in seinem Kopf.
    “Ui, das ist lustig, du kannst aber ganz normal mit mir Denken, Ich bin doch nicht Gedankentaub. Auch wenn ich schon soooo alt bin.”
    “Äh, gut, und wer bist du nun?”
    “Na, ich bin der Drache, du Dummerchen. Ich dachte ihr sucht mich?” Baldur verschluckte sich an seiner eigenen Spucke. Das hatte er befürchtet. Er sprach mit sich selbst und glaubte nun, nach drei Stunden rumsitzen in dieser Höhle, gefesselt und geknebelt, den leibhaftigen Drachen zu hören. Er schielte hinüber zu Ella, soweit ihm die Fesseln das erlaubten. Sie war weiß angelaufen und wirkte abwesend. Ob sie die Stimme auch hörte?
    “Aber logo, du Dödeleimer, sie ist doch auch ein Drachenbruder. Na ja, eigentlich wohl eine Drachenschwester, oder?” Und das Geschöpf, dass vorgab ein Drache zu sein, begann zu johlen und zu prusten. Nichts war schöner als ein eigener Witz.
    “ Tschuldige, ich fands komisch. Hö hö.”
    “Schon gut, tut mir leid, ich denke hier so ganz ungeniert, Ich bin es nicht

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