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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Ella hörte sich höflich die Ausführungen an.
    “Ich bin übrigens Lassy.”
    “Wie der Hund?”
    “Nein, das ist die Kurzform von Lassiter, Sarah Lassiter, aber ich werde seit meiner Kindheit von allen Lassy genannt. Wurde auch mein Vater. Ist halt sone Familiensache. Wie heißt denn du?”
    “Oh, sorry, ich bin Ella.”
    “Was kann ich denn für dich tun, brauchst du ein Zimmer? Ne Dusche?” Oh je, wie musste sie aussehen. Noch vor ein paar Wochen wäre sie in diesem Zustand vor Scham im Boden versunken. Heute machte ihr das überhaupt nichts aus. Sie ging auf die Bemerkung nicht einmal ein.
    “Nein, ich suche meinen Freund.” Ella beschrieb Baldur und schaute Lassy fragend an. Deren Miene verfinsterte sich zusehends. Und in gleichem Masse stieg Ellas Nervosität, der das nicht entgangen war.
    “Ich brauch erstmal nochn Kaffee, kann ich dich zu einem einladen?” Ella hatte schon oft von der Gastfreundschaft in Nordamerika gehört, fand das aber in Verbindung mit dem seltsamen Gesichtsausdruck von Lassy eher verdächtig. Ella fragte nochmal nach:
    “Hast du Baldur gesehen?” Lassy wurde ernst.
    “Pass mal auf, ich bin mir nicht sicher, aber gestern Nacht ist so ein Typ hier bei uns reingekommen. War schon spät. Er war auch nicht mehr ganz nüchtern ..” Ellas Gesicht hellte sich auf.
    “.. und er war nicht allein.” Ella fühlte sich, als hätte ihr gerade jemand die Tür vor der Nase zugeschlagen.
    “Er war nicht allein? Wer war denn bei ihm?”
    “Eine Frau, ein Gast von uns. Pass mal auf. Du bist ne Nette und der Typ ist ein fucking Bastard. Ich geb dir mal den Zweitschlüssel und dann kannst du das gleich hier und jetzt klären. Ich hab nur eine Bedingung.” Ella sah sie fragend an.
    “Keine Knarren. Wenn du ne Waffe dabei hast, gib sie jetzt mir.”
    “ Lassy, ich komm aus Deutschland, da tragen wir keine Waffen mit uns rum. Und wir schießen auch nicht sofort wenn wir ein Problem haben.” Lassy atmete auf.
    “ Okidoki, dann viel Erfolg.”
    Ella nahm den Schlüssel mit einigem Bauchgrummeln in Empfang. Im Grunde wusste sie ja, was sie erwartete, aber sie musste auf Nummer sicher gehen, dass es wirklich Baldur war, der da im Zimmer mit dieser anderen lag. Sie nahm die Treppe in den ersten Stock als wäre es der Weg zum Schafott. Sie entriegelte die Tür von Zimmer 11, öffnete die Tür und stand direkt vor dem King Size Doppelbett. Es war genauso schlimm, wie sie es befürchtet hatte. Ein gutaussehendes Mädchen, nur mit Slip bekleidet schreckte hoch und stieß einen spitzen Schrei aus. Neben ihr lag Baldur, in Unterhose, auf dem Bauch und schnarchte wie ein einheimischer Holzfäller. Der Schrei hatte ihn geweckt, wie in Zeitlupe drehte er sich um, rollte seine Augenlieder hoch und sagte “Ella”. Die drehte sich um und lief die Treppe hinunter, warf Lassy die Zimmerschlüssel zu ohne abzubremsen und verschwand durch die Tür.

40 Kater
    Kaum war Ella verschwunden war Baldur richtig wach. Allerdings war sein Kopf voller Schmerz. An eine Verfolgung war nicht zu denken. An weiteren Schlaf auch nicht. Auch für die Reize von Cindy hatte er nun keine Augen. Die war allerdings nun auch wach, hatte sich bereits ein weites T-Shirt übergezogen und war im Bad verschwunden. Baldur schälte sich aus dem Bett. Dümmer hätte es nun wirklich nicht laufen können. Nachdem auch er geduscht hatte, und das war das schönste an diesem Morgen gewesen, musste er rausfinden, was genau passiert war.
    “Cindy, ähem, sag mal, kannst du dich an gestern Abend erinnern?” Auch Cindy war angeschlagen, schließlich hatte sie ja schon einen gewissen Vorsprung gehabt als Baldur zu ihr gestoßen war.
    “Ja, einigermaßen krieg ich den Abend noch zusammen.” Sie stöhnte und presste die Hand an den Kopf. Das Sprechen bereitete ihr Mühe.
    “Weißt du, es tut mir echt Leid, dass ich dich Gestern so angemacht habe. Ich war mit meinem Freund hier in Urlaub. Er ist aber gestern Morgen abgereist, wir hatten uns furchtbar gestritten und ich hatte gerade angefangen, meinen Frust in Alkohol zu ertränken, als du mich gefunden hast. Ich brauchte dringend Trost. Da kamst du gerade recht.” Das schmeichelte Baldur nun ganz und gar nicht. Hatte Cindy ihn nur ausgenutzt? In seiner Erinnerung an den Vortag hatte er das gute Gefühl gehabt, dass sie etwas für ihn übrig hatte.
    “Ich war also nur ein Trostpflaster für eine Nacht für dich?”
    “Baldur, so mein ich das nicht. Ich find dich wirklich Süß. Aber du

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