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Der letzte Engel (German Edition)

Der letzte Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoran Drvenkar
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nicht mehr mit. Er ist schon in den Büschen verschwunden und auf dem Weg nach oben.
    Von da an läuft es nicht mehr so gut.
    Der Söldner erwartet ihn auf den letzten Metern. Er taucht lautlos hinter Esko auf und zieht ihm ein T-Shirt über den Kopf.
    »Was ist? Kannst du noch immer so gut sehen?«
    Bevor Esko reagieren kann, werden ihm die Beine weggetreten und er landet hart auf dem Boden. Er dachte, er kommt die Böschung hoch, macht den Schützen unschädlich und kehrt zu Mona und Lars zurück. Er hat nicht gedacht, dass ihm der Schweinhund auflauern und ein T-Shirt über den Kopf ziehen würde. Esko fühlt sich wie ein Idiot. Der Aufstieg hat ihn erschöpft. Seine Kondition war vorher schon im Keller, was keine große Überraschung ist, da er sich nicht daran erinnern kann, wann er das letzte Mal geschlafen hat. Esko kommt frisch vom Schlachtfeld und hat zwei Tage gegen eine wütende Königin gekämpft und dabei seine Flügel verloren. Und jetzt ist er auf einen durchtrainierten Söldner getroffen, der sich wahrscheinlich sein ganzes Leben lang nur auf einen Konflikt wie diesen vorbereitet hat.
    Esko wünscht sich, er hätte zweimal darüber nachgedacht, die Böschung hochzulaufen. Und sehen tut er jetzt auch nichts mehr, aber er hört die Bewegung über sich und dreht sich zur Seite. Das Messer vergäbt sich mit einem Knirschen in der Erde, wo Eskos Kopf eben gelegen hat. Er schlägt blind zu und erwischt den Söldner an der Brust. Er hört ihn nach Luft schnappen, dann rollte sich Esko weg und reißt sich das T-Shirt vom Kopf.
    Der Söldner ist ein paar Schritte zurückgewichen. Er wartet vorgebeugt, seine Atmung ist kontrolliert, Esko kann im schwachen Mondlicht den hellen Abdruck seiner Faust auf der Brust des Mannes sehen. Der Söldner ist barfuß und bis auf die Unterhose nackt. Sein ganzer Körper ist dreckverschmiert. Es ist kein Wunder, dass ihn Esko auf dem Weg nach oben nicht gesehen hat. Der Söldner hält ein Jagdmesser in der Hand und winkt Esko zu sich.
    »Die Stiefel gehören dir nicht«, sagt er.
    Hinter dem Söldner sieht Esko das Lager – ein Jagdgewehr und daneben die Kleidung ordentlich zusammengelegt. Esko greift sich das T-Shirt vom Boden und wickelt es um seinen Unterarm. Er wird nicht den ersten Schritt machen. Es ist dunkel und das Terrain ist ihm nicht vertraut. Der Söldner hat hier mehr Zeit verbracht, deswegen lässt ihn Esko zu sich kommen. Und kommen tut er.
    Nach drei Angriffen hängt das T-Shirt in Fetzen von Eskos Unterarm und ist blutgetränkt. Er ist so weit zurückgewichen, dass er das Dickicht in seinem Rücken spürt. Es geht nicht mehr weiter. Beim nächsten Angriff duckt sich Esko unter dem Messer und steht plötzlich direkt vor dem Söldner. Ihre Gesichter sind sich so nahe, dass Esko die Äderchen im geschwollenen Auge seines Gegners sehen kann. Dem Söldner klappt der Mund auf.
    »Dein Gesicht«, stammelt er.
    Esko greift mit beiden Händen zu und renkt dem Söldner die Messerhand aus, gleichzeitig schnellt sein Kopf nach vorn. Die Nase des Söldners bricht, Blut schießt hervor, das Messer landet auf dem Boden. Der Söldner will zurückweichen, sein Mund ist ein überraschtes Oh , Esko packt ihn am Hals, der Schrei verstummt in der Kehle.
    Es gibt keinen Grund, noch mehr von seinen Männern anzulocken, denkt Esko, als ihn die Faust des Söldners am Ohr trifft und fünf Finger sich in seinem Haar verkrallen, ein Fuß greift hinter Eskos Hacken und lässt ihn fallen. Er will den Sturz abfangen, der nächste Schlag landet in seinem Gesicht. Danach regnet es Schläge – Kopf, Arm, Brust, Magen. Esko stößt mit dem Rücken gegen einen Baumstamm und schreit auf, als sich die Wunden öffnen. Ihm wird schwarz vor Augen und er schlägt hart auf dem Boden auf. Für Sekunden verliert er das Bewusstsein und bekommt nicht mit, wie sich der Söldner fluchend das Handgelenk wieder einrenkt.
    Als Esko wieder zu sich kommt, zieht der Söldner an seinem rechten Stiefel. Wie durch einen Filter hört Esko ihn sagen:
    »… dachtest, die würden dir gehören. Das ist ehrlos, du Penner, einem Toten die Stiefel klauen, ist das erbärmlich …«
    Esko tritt ihm gegen die verletzte Schulter und sieht den Stiefel durch die Luft fliegen, dann ist der Söldner aus seinem Blickfeld verschwunden. Jeder andere hätte daraus einen Vorteil für sich gezogen, Esko ist einfach nur froh, eine Atempause rauszuschinden.
    Er richtet sich auf und erwartet den nächsten Angriff.
    Der Söldner kommt

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