Der letzte Exfreund meines Lebens
Louise stand neben ihm und klimperte mit ihren Autoschlüsseln. »Hallo, Rory.«
Langsam überzog ein Grinsen sein Gesicht. Er wusste nicht, woher sie plötzlich kam, aber irgendwie wirkte es vollkommen natürlich und war einfach typisch für Louise, dass sie wie ein Engel aus dem Nichts erschien, sobald jemand in Schwierigkeiten war. »Ich fahre euch zu dem Konzert«, erklärte sie und schaute ihn lächelnd an. »Bist du bereit?«
Rory strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Plötzlich kam es ihm so vor, als hätte ihm das Los, das er vorhin gezogen hatte, einen Hauptgewinn beschert.
Nachdem alle verschwunden waren, senkte sich gespenstische Stille über das Haus, und Kate wurde bewusst, dass sie seit ihrer Ankunft keinen Augenblick allein auf dem Anwesen gewesen war. Doch statt das Alleinsein und den Frieden zu genießen, war sie reizbar und nervös und ging ruhelos von Raum zu Raum, setzte sich schließlich auf die Couch im Wohnzimmer, um den Promi-Knast zu sehen, konnte sich aber auch darauf nicht konzentrieren, und in der ersten Werbepause merkte sie, dass sie eine geschlagene Viertelstunde vor dem Fernseher gesessen hatte, ohne auch nur eine Sekunde wirklich hinzugucken. Vielleicht sollte sie was kochen, doch als sie mitten in der Küche stand, starrte sie die Schränke unentschlossen an.
Sie hatte keine Ahnung, ob sich Will darüber freuen würde, wenn sie noch mal nach ihm sähe, oder ob sie ihn besser in Ruhe ließ, ging ein Dutzend Mal zur Treppe, machte allerdings immer wieder kehrt.
Alles, woran sie denken konnte, war der Kuss und wie herrlich er gewesen war. Sie fragte sich, was wohl geschehen wäre, hätte nicht Louise genau in dem Moment geklopft. Wie lange hätte Will sie wohl geküsst? Sie hatte keine Ahnung, ob sie sich darüber freuen oder es bedauern sollte, dass der Kuss vorzeitig unterbrochen worden war, verzog aber ihren
Mund jedes Mal zu einem Lächeln, wenn sie daran dachte, was geschehen war – obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass sich Will nur hatte trösten lassen wollen und dass sie rein zufällig vor Ort gewesen war. Trotzdem war sie sich der Tatsache bewusst, dass sie mit ihm allein in der Villa war, und konnte die Bilder nicht verdrängen, die sie immer wieder vor sich sah: Will, wie er die Treppe herunterkam und sie noch einmal küsste …Will, wie er ihr die Kleider vom Leib riss und sie neben dem Pool auf der Terrasse nahm …Will, wie er sie über den Küchentisch beugte …
Gott, was dachte sie sich nur? Was war sie für ein Mensch? Will war am Boden zerstört, weil sein Vater gestorben war, und alles, woran sie denken konnte, war, mit ihm zu vögeln, bis er den Verstand verlor. Da sie keine Ahnung hatte, ob er vielleicht etwas essen wollte, machte sie am besten einen Hackfleisch-Kartoffel-Auflauf, der nicht so schnell verdarb. Sie ließ sich bei der Arbeit Zeit, ging langsam und methodisch vor, hatte aber das Gefühl, als mache sie dieses Gericht zum allerersten Mal. Schließlich jedoch wurden ihre angespannten Nerven durch das gleichförmige Schneiden, Hacken und Rühren ein wenig beruhigt, und als die Form im Ofen stand, schenkte sie sich ein Glas Rotwein ein und ging, da sie keine Ahnung hatte, was sie machen sollte, auf die Terrasse hinter dem Haus. Sie konnte sich noch immer nicht entspannen, denn auch wenn sie vollkommen erledigt von den Vorfällen des Tages war, verspürte sie eine nervöse Energie.
Es war ein wunderbarer milder Abend, und der Himmel sah wie schwarze Seide aus. Kate legte sich auf einen Liegestuhl, lauschte dem Zirpen der Grillen und holte so tief wie möglich Luft, doch sobald sie ihre Augen schloss, begann erneut der Pornofilm in ihrem Kopf.
Wham! Will drückte sie gegen die Verandatür und zog
ihr das Kleid über den Kopf. Sie konnte seinen heißen Atem spüren, als er seine Zunge gegen ihre Zähne krachen ließ. Dann schob er eine Hand in ihren Slip und glitt in sie hinein, während er mit einem Finger kleine Kreise über ihrem Venushügel zog …
Sie rutschte ruhelos in ihrem Liegestuhl herum. Vielleicht sollte sie es mal mit den Entspannungstechniken, die sie von Brian gelernt hatte, versuchen, überlegte sie, fing langsam an zu zählen, atmete gleichmäßig ein, hielt die Luft einen Moment lang an und atmete langsam wieder aus. Einatmen … ein … zwei … drei … vier …
Jetzt lag Will über ihr im Gras und strich mit seiner Zunge über ihre harten Nippel. Sie konnte die kühle Nachtluft auf den nackten Brüsten spüren. Sein
Weitere Kostenlose Bücher