Der letzte Exfreund meines Lebens
Schwanz drückte wie eine Eisenstange gegen ihren Bauch, während er leckte, saugte und streichelte, bis sie unter der Berührung schmolz. Dann rollte er sich auf den Rücken, und sie schwang sich rittlings über ihn und öffnete seinen Reißverschluss …
Verdammt, es hatte einfach keinen Sinn! Mit einem ungeduldigen Seufzer gab sie das Bemühen auf, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. Vielleicht versuchte sie ihr Glück mal mit den Wellen am Strand?
Okay, ich bin eine Welle – oder bin ich der Strand?, überlegte sie verwirrt. Doch im Grunde war das vollkommen egal. Die Wellen kommen laaangsam angerollt … halten für ein, zwei Sekunden an und … ziehen sich laaangsam wieder zurück.
Sie machte es sich auf ihrem Liegestuhl bequem, atmete tief aus und redete sich ein, dass die Übung ihre Wirkung tat.
Okay, konzentrier dich. Die Wellen kommen langsam angerollt … halten an … ziehen sich laaangsam wieder zurück … und rollen laaangsam wieder vor …
Wills Kopf lag zwischen ihren Beinen, seine Zunge schob sich sanft in sie hinein … zog sich wieder aus ihr zurück … schob sich wieder in sie hinein. In ihrem Inneren entstand eine enorme Flutwelle, wurde immer höher und –
»Sind die anderen alle weg?«
Krachend schlug Kate wieder auf der Erde auf. Will stand in der Tür und schaute sie an. Sie fragte sich, wie lange er dort wohl schon stand, und hoffte nur, er würde ihr nicht ansehen, was ihr gerade durch den Kopf gegangen war. Es überraschte sie, dass er total normal wirkte – aber schließlich hatte er auch keine Ahnung, dass er eben leidenschaftlich über sie hergefallen war. »Ja.« Sie lächelte. »Die Luft ist rein.«
Sie versuchte, ruhig zu wirken, doch ihr Herz raste noch immer und empfand dieselbe Scheu, als hätten sie sich wirklich gerade nackt im Gras gewälzt.
Will atmete erleichtert auf und nahm ihr gegenüber Platz »Ich wollte mir die DVD mit Dad ansehen, die mir Grace geschickt hat«, meinte er. »Auf der Couch. Willst du vielleicht mitgucken?«, fragte er in jungenhaft ängstlichem Ton.
»Natürlich, wenn du willst, dass ich mitgucke.«
Sie folgte ihm ins Wohnzimmer, er legte die DVD in das Gerät, und sie setzte sich neben ihm auf die Couch. Dann drückte er auf einen Knopf der Fernbedienung, auf dem Bildschirm war etwas zu erkennen, und Kate hörte ängstlich die bekannte Titelmelodie und fragte sich, ob diese Sendung unter den gegebenen Umständen nicht vielleicht zu schmerzlich für Will war.
»Mein heutiger Gast ist der angesehene Bühnenautor Sir Philip Sargent«, begrüßte Richard Slater das Publikum, die Kamera schwenkte zurück, und sie sahen, dass Philip Richard gegenüber in einem identischen braunen Ledersessel saß. Es war bestimmt ein Schock für Will, seinen Vater lebend zu sehen, dachte Kate, und dabei fiel ihr auf, wie unglaublich
attraktiv Philip bis zum Schluss gewesen war. Die jahrelangen wilden Partys und der Alkoholgenuss hatten ihre Spuren hinterlassen und links und rechts von seinem Mund und um die seelenvollen, durchdringenden, leuchtend blauen Augen tiefe Falten eingraviert, doch die Linien hatten ihn erst richtig interessant gemacht, seinen feinen Zügen einen eigenen Charakter eingehaucht, und mit seinem dichten silbergrauen Haar wirkte er ausnehmend elegant.
Philip hatte ungeheures Charisma, war witzig und charmant, und Kate wünschte sich, sie hätte ihn einmal persönlich kennengelernt. Plötzlich konnte sie verstehen, weshalb ihre Mutter diesem Menschen derart zugetan gewesen war.
Nach einem kurzen Abriss seiner Kindheit und der wilden Jugend wandte sich die Unterhaltung ernsthafteren Themen wie der schwierigen Ehe mit Wills Mutter, Helen Kilgannon, zu. Es war rührend anzuhören, wie Philip von seinen letztendlich fruchtlosen Bemühungen, mit ihrer manischen Depression zurechtzukommen, sprach. Er übte sich in gnadenloser Selbstkritik und räumte unumwunden ein, er wäre unfähig gewesen, die Zusammenbrüche seiner Frau auch nur ansatzweise abzufangen, hätte als Ehemann und Vater vieles falsch gemacht und vor allem in dem Augenblick versagt, in dem seine Ehe endgültig gescheitert und sein Kind von ihm im Stich gelassen worden war.
»Rückblickend betrachtet«, bekannte Philip, »kann ich selbst kaum glauben, wie skrupellos ich damals war. Ich meine, ich war ein erwachsener Mann – und ich bilde mir auch ein, dass ich damals recht widerstandsfähig war –, und ich kam nicht mit Helens Krankheit klar. Ich hielt es nicht
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