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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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tust, für mich okay.‹«
    »Aber können Sie auf eine Versöhnung hoffen, wenn es kein Verzeihen gibt?«
    »Ich glaube, ja. Ich hoffe es«, erklärte Philip ruhig. »Es ist mir nicht wichtig, dass er mir verzeiht, ich möchte ihn nur wiedersehen«, fügte er tonlos hinzu. »Denn abgesehen von der Tatsache, dass er mein Sohn ist, kommt er mir wie jemand vor, den zu kennen sich für einen Menschen lohnt. Und außerdem …« Seine Stimme brach, und von seinen Gefühlen überwältigt sah er seine Hände an.
    »Ja?«, drängte Richard ihn.
    Philip räusperte sich und rang dabei sichtlich um Fassung. »Er ist die einzige Verbindung, die ich noch zu Helen habe.«
    Kates Augen füllten sich mit Tränen, und sie musste schlucken. Während des gesamten Interviews hatte sie kaum gewagt, Will anzuschauen, jetzt hingegen blickte sie ihn an und bemerkte, dass ein dichter Tränenstrom lautlos über seine Wangen rann. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen
und getröstet, aber vielleicht hätte er gedacht, sie erhoffe sich den nächsten Kuss, und so wischte sie sich wortlos ihre eigenen Tränen fort, als die Sendung endete und der Abspann kam.
    Danach stand sie entschlossen auf, schaltete den Fernseher aus und sah Will fragend an. »Möchtest du was essen? Ich habe einen Hackfleisch-Kartoffel-Auflauf gemacht.« Dann zuckte sie innerlich zusammen. Brian hielt ihr immer vor, dass Nahrung ihrer Meinung nach die Lösung für sämtliche Probleme war. Vielleicht hatte er recht.
    »Ja, bitte«, sagte Will und wischte sich ebenfalls die Tränen fort. »In der Tat habe ich einen Bärenhunger.«
    Vielleicht hatte Brian doch nicht recht. Offenbar kam Will ihr Vorschlag alles andere als seltsam vor. Vielleicht brauchten Menschen in Momenten wie diesem einfach grundlegenden Trost durch Essen – oder Sex, kam ihr der Gedanke ungebeten wieder in den Kopf. Wenigstens hatte die Sendung sie vorübergehend von diesem Thema abgelenkt, jetzt aber war es wieder da.
    Sie beschlossen, es sich in der Küche gemütlich zu machen, denn schließlich waren sie allein. Kate fühlte sich wie ein nervöses Pferd, sie nahm seine Nähe derart deutlich wahr, dass es beinahe lächerlich zu nennen war. Sie spürte ihn dicht hinter sich und sprang beinahe drei Meter in die Luft, als er eine Hand auf ihre nackte Schulter legte, um nach zwei Gläsern in einem der Hängeschränke zu greifen. Hätte sie sich nur ein kleines Stück zurückgelehnt, hätten ihre Körper sich berührt, und sie bräuchte sich nur umzudrehen, damit sie praktisch in seinen Armen lag.
    Immer mit der Ruhe, sagte sie sich schlecht gelaunt. Er flirtet nicht mit dir, sondern deckt lediglich den Tisch.
    Trotzdem war die Luft derart spannungsgeladen, dass sie das Gefühl hatte, schon bei der winzigsten Berührung in lodernde
Flammen aufzugehen. Sie fragte sich, ob es nur ihr so ging, oder ob er es ebenfalls empfand. Es erschien ihr unglaublich intim, ohne all die anderen Leute in der Villa nur mit ihm am Tisch zu sitzen und zu essen. Zwar war es ein großer Tisch, doch sie nahmen dicht an dicht im rechten Winkel zueinander daran Platz. Die flüchtigste Berührung kam ihr unglaublich erotisch vor, und als sie ihm einen Löffel reichte und dabei versehentlich an seine Finger stieß, fühlte es sich für sie an, als hätte er ihr einen Schlag versetzt und als dehne sich der Strom bis in ihre Lenden aus.
    »Das schmeckt wirklich gut«, erklärte Will und schob sich den nächsten Gabelbissen seines Essens in den Mund.
    »Du hast mit Mum telefoniert?«, fragte sie ihn leise.
    »Ja. Sie kommt zur Beerdigung.«
    »Und du wirst morgen schon nach England fliegen?«
    »Louise hat einen Flug für morgen Vormittag für mich gebucht. Antonia möchte, dass ich bei ihr wohne.«
    »Das ist gut.« Kate nickte aufmunternd und hoffte, er würde die Einladung auch annehmen. Weil sie den Gedanken, dass ihr Freund in einer Zeit wie dieser ganz allein wäre, nicht ertrug.
    »Es ist wirklich nett von ihr«, fügte Will hinzu. »Trotzdem wird es sicher seltsam sein. Ich kenne sie ja nicht – und auch meinen Halbbruder Paul habe ich noch nie gesehen.«
    »Wie alt ist er?«, erkundigte sich Kate.
    »Sechzehn«, antwortete er prompt.
    Natürlich, er war gerade auf die Welt gekommen, als Helen gestorben war.
    »Ein schreckliches Alter, um den Vater zu verlieren«, meinte er.
    »Ja. Aber ein gutes Alter gibt es dafür nicht, nicht wahr?«, erwiderte sie sanft.
    Plötzlich wogte ein Gefühl von überwältigender Liebe

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