Der letzte Exfreund meines Lebens
als die Strampelei im Fitnessstudio war. Sie richtete sich auf und blickte auf die Uhr, die auf dem Nachttisch stand. Es war erst Viertel vor neun, doch als sie unten Geräusche hörte, stand sie auf, hüllte sich in einen Morgenmantel ein und machte sich auf die Suche nach Will.
Sie fand ihn im Wohnzimmer, wo er bereits angezogen, aber mit vom Duschen nassen Haaren auf dem Sofa vor dem Fernseher saß und einen Pfirsich aß. Er lächelte, als sie den Raum betrat, schaltete den Ton der Glotze aus, warf den Pfirsich auf den Teller neben sich und streckte einen seiner Arme nach ihr aus. Sofort sprang sie zu ihm auf die Couch, schmiegte sich wohlig an ihn an und leckte den Pfirsichsaft von seinem Kinn.
»Guten Morgen.« Er küsste sie zärtlich auf den Mund und schmeckte dabei herrlich frisch und sommerlich.
»Warum bist du schon so früh auf? Ich dachte, wir hätten Urlaub«, meinte sie und sog seinen frischen, leicht zitronigen Geruch in ihre Lungen ein.
»Es ist etwas dazwischengekommen, etwas im Zusammenhang mit meiner Arbeit, um das ich mich kümmern muss. Tut mir leid«, erklärte er entschuldigend.
»Kann das nicht noch etwas warten?«, fragte sie enttäuscht.
»Nicht wirklich. Es geht um ein, ähm, neues Projekt, an dem ich arbeite. Ich muss die Sache noch zum Laufen bringen, bevor ich wieder nach Italien fliegen kann.«
Es verletzte Kate ein wenig, dass er, statt enttäuscht zu sein, weil er nicht den Vormittag mit ihr im Bett verbringen könnte, offenbar durchaus zufrieden mit sich war.
»Es tut sich was im Promi-Knast «, fügte er gut gelaunt hinzu und zeigte auf den Fernseher.
Kate wandte sich dem Bildschirm zu. Dort lief tatsächlich der Promi-Knast , in dem anscheinend irgendeine Krise ausgebrochen war. Statt der gewohnten Live-Bilder der Insassen sah man die Moderatorin vor der Mauer des Gefängnisses, von wo aus sie direkt in die Kamera sprach. Von Zeit zu Zeit wurde auch Tessa eingeblendet, die statt der Gefangenenuniform normale Kleidung trug.
»Was ist passiert?«, wollte Kate von Will wissen.
»Tessa scheint auszuziehen«, antwortete er und schaltete den Ton wieder auf laut.
Im selben Augenblick liefen die neuesten Nachrichten über den unteren Bildschirmrand, denen zufolge Tessa den Promi-Knast noch am selben Tag verlassen würde. Gleichzeitig war sie zu sehen, wie sie ihre Sachen packte und ihre Zellengenossin enthusiastisch in die Arme nahm, bevor die »Wärterin« sie aus der Zelle ließ.
»Wow! Das Ende von Owens Kampagne hat aber erstaunlich schnell gewirkt.«
Will schüttelte den Kopf »Sie wurde nicht rausgewählt. Sie geht aus irgendeinem anderen Grund, bisher tun sie allerdings noch fürchterlich geheimnisvoll.«
Die Kamera zeigte erneut die Moderatorin vor dem Haus. Ihrer gedämpften Stimme nach zu urteilen, kam Tessas Auszug praktisch einem Militärputsch gleich. Sie meinte, sie könnte bestätigen, dass Tessa das Gefängnis noch am selben Tag verlassen würde, aber noch nicht sagen, warum. Alles, was sie sagen könnte, wäre, dass Tessa aus »gesundheitlichen Gründen« gehen müsste, fügte dann jedoch paradoxerweise hinzu, sie könnte Tessas Familie, Freunden und unzähligen Fans versichern, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe, denn die junge Frau wäre nicht krank. »Was wir verraten können,
ist, dass Tessa sich gestern einen Gegenstand aus der Apotheke bringen lassen hat. Wir wissen nicht, um was für einen Gegenstand es sich dabei gehandelt hat, aber nachdem sie ihn erhalten hat, hat sie das Gespräch mit den Produzenten unserer Show gesucht, in dessen Verlauf beschlossen wurde, dass es am besten ist, wenn sie das Gefängnis umgehend verlässt.«
»Meine Güte, sie ist schwanger!« Kate warf sich die Hände vors Gesicht.
»Scheiße!« Will riss entsetzt die Augen auf. »Glaubst du, das ist der Grund, warum sie plötzlich ausziehen will?«
»Ein Gegenstand aus der Apotheke – das muss ein Schwangerschaftstest gewesen sein. Und sie ist nicht krank, muss aber aus gesundheitlichen Gründen gehen. Was gibt es da wohl noch für eine andere Möglichkeit?«
»Himmel! Die arme Louise.«
»Du glaubst doch wohl nicht, dass Rory sie deswegen wieder fallen lassen wird?«
»Doch, genau das wird er tun.«
»Aber das kann er nicht! Er ist total verrückt nach ihr! Und außerdem sind sie doch gerade erst zusammengekommen.«
Will sah ihr direkt ins Gesicht. »Hast du Rory je darüber reden hören, was er von Vätern hält, die ihre Kinder im Stich lassen?«
Langsam ging
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