Der letzte Exfreund meines Lebens
sie auf den Kies der Einfahrt und brach dort in lautes Schluchzen aus.
Wo Owen sie nach einer Weile fand.
»Louise! Was ist passiert?« Er kniete sich neben sie und nahm sie in den Arm. »Was zum Teufel ist passiert? Wo ist Rory?«
»Weg«, schluchzte sie erstickt, während sie sich an ihn klammerte. »Rory ist weg.«
Kate kam gerade aus der Dusche, als ihr Handy klingelte. »Hallo?«
»Kate! Wo steckst du?«, fragte Rachel streng.
»Bei Will.« Sie hatte derart in ihrer eigenen kleinen Welt gelebt, dass ihr der Gedanke noch gar nicht gekommen war, die anderen könnten noch gar nicht wissen, was in den vergangenen vierundzwanzig Stunden an Wunderbarem geschehen war.
»Bei Will?«
Rachels scharfer Ton ließ sie unsanft wieder auf der Erde
landen. Sie wünschte sich, sie hätte ihren Anruf überhört – denn sie hatte einfach keine Lust, jetzt schon irgendeinem Menschen zu erklären, dass sie mit Will zusammen war.
»Was machst du bei Will?«
»Ich – nun, ich …« Verlegen brach sie ab. Ich vögele ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Hirn heraus, erklärte sie in Gedanken. »Wir sind jetzt zusammen, Will und ich.«
»Du meinst doch wohl nicht …«
»Doch, zusammen«, wiederholte sie getroffen. Rachel hätte nicht erstaunter klingen können, hätte sie gesagt, der Dalai Lama hätte sie zu seiner Frau gemacht.
»Du willst doch wohl nicht sagen …«
Kate stieß einen Seufzer aus. »Doch«, sagte sie trotzig. »Wir sind zusammen. Was ist daran so schwer zu verstehen?« Es war tatsächlich vollkommen unglaublich, aber Rachel hatte einfach nicht das Recht, derart verständnislos zu sein.
»Nichts, es ist nur – und was ist mit Tina?«
»Oh, all das Zeug, das in den Zeitungen gestanden hat, war der totale Quatsch. Das zwischen Will und ihr ist endgültig vorbei.«
»Oh!« Rachel schwieg einen Moment, fuhr dann aber entschlossen fort: »Wie dem auch sei, der Grund, aus dem ich anrufe, ist folgender: Ich habe mich gefragt, ob du wohl ein Essen für mich kochen kannst, da du schließlich gerade keine Arbeit hast. Tom will, dass ich ein paar von seinen todlangweiligen Anwaltskollegen einlade.«
»Ich kann nicht, tut mir leid«, zwitscherte Kate vergnügt. »Ich fliege nämlich mit Will in die Toskana zurück.«
»Oh, okay«, gab sich ihre Schwester überraschend schnell geschlagen. Wobei sie, was Kate am meisten überraschte, nicht einmal beleidigt klang. »Tja, lass es mich einfach wissen, falls sich deine Pläne ändern. Das Essen soll nächsten
Samstag stattfinden. Ich dachte, wir könnten mit diesen Krabbentörtchen anfangen, die essen immer alle gern …«
Kate hörte gar nicht richtig zu, während Rachel weiter von ihren Menüvorstellungen sprach, als hätte sie Ja gesagt. Warum erzählt sie mir das alles, überlegte sie erbost. Welchen Teil von Nein hat sie nicht verstanden?
»Ja, aber ich werde die Sachen nicht kochen«, warf sie ein, als Rachel überlegte, ob es als Dessert besser Tiramisu oder Zitronentorte gab.
»Tja, man kann nie wissen, innerhalb von einer Woche kann noch viel passieren. Vielleicht fliegst du ja doch nicht nach Italien zurück. Wie dem auch sei, merk dir für den Fall der Fälle einfach den Termin.«
Kate drückte auf den roten Knopf, warf ihr Handy auf das Bett und stieß einen entnervten Seufzer aus.
Nachdem Will gegangen war, lungerte sie gut gelaunt in seinem Haus herum, nahm ein Sonnenbad im Garten und wartete voller Sehnsucht darauf, dass er endlich wiederkam. Dann kaufte sie noch ein paar Lebensmittel für ein wunderbares Abendessen für sie beide ein. Schwer beladen kam sie zurück und freute sich, seinen Wagen in der Einfahrt stehen zu sehen. Sie schloss die Haustür mit dem Schlüssel, den er ihr gegeben hatte, auf und wollte gerade in die Küche gehen, als sie hörte, dass er telefonierte, und in der Eingangshalle stehen blieb. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und offenbar auch nicht gehört, dass sie wieder da war.
»Ich will sie hier nicht haben«, sprach er in den Hörer. »Schaff sie mir vom Hals!« Er klang total erbost.
Kate verharrte reglos in der offenen Küchentür, und ihr lief ein Schauder über den Rücken.
»Nein, das kannst du ihr sagen!«, brüllte er. »Schließlich hast du mich in diese Situation gebracht, also kannst du sie,
verdammt noch mal, auch klären.« Damit warf er den Hörer zornig wieder auf.
»Probleme?«, fragte Kate ihn unsicher.
Er wirbelte herum, eindeutig überrascht, sie hier zu sehen, und
Weitere Kostenlose Bücher