Der letzte Exfreund meines Lebens
fühle mich etwas benachteiligt«, und glitt mit einer warmen Hand hinten in ihr T-Shirt, während er mit seiner Zunge über ihre Zähne fuhr.
Die Küsse waren wunderbar, und seine Hände machten
sie verrückt, doch Kate war sich der Tatsache bewusst, dass sie noch das Zeug vom Vortag trug, und wahrscheinlich hatten sich während der Sitzung in der Schwitzhütte obendrein noch ein paar Blätter und Zweige in ihre Körperöffnungen verirrt. Deshalb sprang sie auf, als Will den Knopf von ihrer Hose öffnete und seine warme Hand an ihrem Bauch herunterglitt.
Er sah sie betroffen an.
»Tut mir leid«, erklärte sie bedauernd. »Aber ich bin nicht geduscht. Außerdem hatte ich keine Wechselsachen mit, und die Kleider, die ich anhabe, haben eine Zeremonie in einer Schwitzhütte mitgemacht.«
»Wenn nur deine Kleider stinken, ziehen wir sie am besten einfach aus.« Wieder streckte Will die Arme nach ihr aus.
»Außerdem bin ich viel zu erledigt, um über dich herzufallen«, meinte sie, warf sich wieder neben ihm aufs Bett und vergrub den Kopf an seinem Hals. »Ich habe letzte Nacht kein Auge zugetan.« Sie bemerkte Wills säuerlichen Gesichtsausdruck. »Nicht weil ich Brian gevögelt hätte«, klärte sie ihn grinsend auf. »Ich habe letzte Nacht nicht mit ihm geschlafen, falls es das ist, was du denkst.«
Eine Woge der Erleichterung stieg in ihm auf und machte seine Züge wieder weich und glatt.
»Nein. Tatsächlich habe ich das Zimmer mit drei anderen Frauen geteilt, die anscheinend die ganze Woche – oder eher ihr Leben lang – nur Bohnen gegessen haben«, fügte sie hinzu.
»Und keine Duftbohnen?«
»Ich hatte Angst, die Augen zuzumachen, denn dann hätte ich schließlich nicht gemerkt, wenn die Menge an Kohlenmonoxid im Zimmer toxisch geworden wäre, und wäre nie wieder aufgewacht.«
»Das geschieht dir recht dafür, dass du nicht heimgekommen
bist.« Will strich ihr über das Haar. »Du hättest auch hier bei mir sein können.«
»Dann hätte ich trotzdem keinen Schlaf bekommen, oder?«
»Nein, ganz sicher nicht.« Er küsste sie erneut.
Die Magie des Augenblicks wurde allerdings zerstört, weil Kates Magen ein langes, dumpfes Knurren ausstieß.
»Sorry!«, murmelte sie verlegen. »Außerdem bin ich vor lauter Hunger vollkommen geschwächt. Schließlich habe ich seit dem Frühstück nichts mehr zu mir genommen.«
»Kein Wunder, dass du Brian hast fallen lassen. Komm.« Will setzte sich auf. »Ich lade dich zum Mittagessen ein. Den Fehler, dich nicht richtig zu ernähren, mache ich ganz sicher nicht.«
Benebelt vor Liebe nahm sie gar nicht wahr, wohin sie Hand in Hand mit ihrem Liebsten ging. Als sie allerdings vor dem Paradise, einem exklusiven Sterne-Restaurant am Ende einer der gewundenen Kopfsteinpflasterstraßen, stehen blieben, war sie mit einem Mal hellwach. »Da können wir nicht rein.« Sie zerrte an Wills Hand, die bereits auf dem Türgriff lag.
»Warum denn nicht? Du hast doch Hunger, oder nicht?«
»Ja, aber ich bin nicht richtig angezogen.«
»Und wie nennst du das hier?«, fragte er und befingerte ihr Top.
»Du weißt, was ich meine! Ich bin nicht für einen solchen Laden angezogen – und du auch nicht. Ich meine, sieh uns doch nur einmal an!« Sie breitete die Arme aus, damit er ihre abgerissene Erscheinung sah.
Obwohl sie sich umgezogen hatte, hatte sie vom Schlafmangel noch immer rot verquollene Augen und kam sich vor allem total schmutzig vor. Und Wills Kleider waren so zerknittert, als hätte er darin geschlafen, und mit seinem Veilchen
schaute er wie ein Kleinganove aus. »Du siehst fantastisch aus«, erklärte er und küsste sie.
»Außerdem haben wir keinen Tisch bestellt«, protestierte Kate. »Wir kriegen also sicher niemals einen Platz.«
»Keine Sorge, ich bin öfter hier, sie wissen also, wer ich bin«, antwortete Will und öffnete die Tür. »Komm, das Essen ist fantastisch.«
Die große, glamouröse Empfangsdame des Restaurants begrüßte Will mit seinem Namen und sah ihn mit einem warmen Lächeln an. Ohne anscheinend sein Veilchen oder den wandelnden Heuhaufen in seiner Begleitung zu bemerken, führte sie sie an einen abgeschiedenen Tisch in einem Alkoven. Kate zog den Stuhl Will gegenüber für sich unter dem Tisch hervor, doch er packte ihre Hand und zog sie zu sich auf die Polsterbank, wo sie dicht neben ihm saß.
Übersprudelnd vor Glück erkannte Kate, wie gut ihr seine Welt gefiel. Die Tische waren mit dicken weißen Leinendecken sowie funkelnden
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