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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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bekommen, einfach unerträglich war.
    Sie war derart damit beschäftigt, sich für das Gespräch zu wappnen, dass sie gar nicht hörte, was er weitersprach. Doch das war sicher auch nicht nötig, dachte sie, als das Wort »Bindung« an ihre Ohren drang. Alles, was er sagte,
hatte sie bestimmt schon tausendmal gehört – dass er nicht bereit war, eine feste Bindung einzugehen, dass man kein Stück Papier brauchte, um jemanden zu lieben, dass er »im Jetzt« lebte und niemand wissen konnte, was in zwanzig Jahren war, und so weiter und so fort.
    »Was denkst du?«, riss Brian sie aus ihren Überlegungen und warf ihr einen seiner intensiven, durchdringenden Blicke zu. Kate hatte sich bereits des Öfteren gefragt, ob er sie wohl vor dem Spiegel übte, denn auf sie wirkten sie einstudiert.
    Ehe, Kinder, Pizza, dachte sie und nahm allen Mut zusammen, um ihr Sprüchlein aufzusagen. Himmel, sie war einfach nicht dafür geschaffen – sie war ganz eindeutig nicht der Ultimatum-Typ. Ehe, Kinder, Pizza, Ehe, Kinder, Pizza.
    »Ich weiß einfach nicht, wie du darüber denkst«, fuhr Brian fort.
    »Worüber?«
    »Über das, was ich eben gesagt habe.«
    »Oh, hm, über Bindungen und so?«, riet Kate, da sie ihm einfach nicht zugehört hatte.
    »Ja, über Bindungen und so«, klärte er sie spöttisch auf. »Ich meine, ich habe dir gesagt, was ich gerne möchte. Allerdings weiß ich nicht, wie du die Sache siehst.«
    »Ich will meine eigene Pizza«, hörte sie sich sagen.
    »Was?« Er fing an zu lachen.
    Scheiße! Von der Pizza hätte sie erst ganz am Ende sprechen wollen – aber Brian hatte sie vollkommen überrascht. Wie sollte sie von Pizza zur Ehe übergehen? Da gab es schließlich keinen direkten Zusammenhang.
    »Das ist es, was ich an dir liebe, Kate«, erklärte er ihr lachend. »Du bist so herrlich bodenständig. Hier sitze ich und schütte dir mein Herz aus, und du fängst von Pizza an!«
    Kate setzte ein schwaches Lächeln auf. »Tut mir leid, es
ist nur einfach so, dass ich Pizzas nicht gerne teile. Ich bin eine erwachsene Frau, ich schaffe eine Pizza auch allein. Was glaubst du, wie ich so groß und kräftig geworden bin?«
    »Du bist gar nicht mehr so kräftig.«
    »Ich dachte schon, du hättest es gar nicht gemerkt.« Es hatte sie geärgert, dass ihr alle Welt erklärt hatte, sie sähe super aus, und nur Brian nichts dazu gesagt hatte, wie schlank sie während ihres Trips geworden war.
    »Natürlich habe ich gemerkt, dass du abgenommen hast«, bestätigte er ihr jetzt. »Du siehst fantastisch aus. Aber für mich hast du schon immer klasse ausgesehen.«
    Wie ungerecht sie wieder mal gewesen war. Schließlich hatte Brian sie tatsächlich schon geliebt, als sie noch fett gewesen war, und hatte ihr bereits damals das Gefühl vermittelt, wunderschön und unendlich begehrenswert zu sein. Er hatte nie auch nur mit einem Wort davon gesprochen, dass sie dünner werden sollte, sondern sie so genommen, wie sie war.
    »Warum hast du das nicht schon eher gesagt?«, wollte er von ihr wissen. »Das mit der Pizza, meine ich.«
    »Ich wollte dich nicht verschrecken«, gab sie kleinlaut zu. Sie hatte ihn eindeutig falsch eingeschätzt.
    »Dann findest du also, wir sollten heiraten, wenn ich mit getrennten Pizzas einverstanden bin?«
    »Was?«, fragte Kate verwirrt. »Wovon redest du?« Falls dies ein Witz sein sollte, war er alles andere als amüsant.
    »Nun, ich hatte dir vorgeschlagen zu heiraten, und als ich dich gefragt habe, wie du das siehst, hast du gesagt, dass du in Zukunft deine eigene Pizza willst. Ich nehme also an, dass das aus deiner Sicht ein Hindernis für das Jawort ist. Vielleicht könnten wir ja einen Ehevertrag aufsetzen«, scherzte er. »Obwohl ich bezweifle, dass es eine Standardklausel gibt, die einer Ehefrau die eigene Pizza garantiert.«

    »Du hast vorgeschlagen zu heiraten?« Kate hatte das Gefühl zu träumen.
    »Hast du mir überhaupt zugehört?« Brian sah sie an, als fürchte er, sie hätte den Verstand verloren.
    »Tut mir leid.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich war in Gedanken kurz woanders. Also sag bitte noch mal, was du eben gesagt hast. Ich verspreche dir, jetzt höre ich auch richtig zu.«
    »Nun, ich habe gesagt, ich wäre bereit, mich fest zu binden, und da du der Mensch bist, der mir wichtiger als alle anderen ist, würde ich diese Bindung gern mit dir eingehen.«
    »Oh!« Kate bereute, dass sie ihn gebeten hatte, sich zu wiederholen  – denn sie hatte sich etwas Romantischeres vorgestellt.

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