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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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in deiner Männergruppe?« , erkundigte sich Freddie interessiert.
    »Oh, ich bin mir sicher, dass Suzanne auch dort einspringt«, bemerkte Kate. »Entweder erforscht sie ihre maskuline Seite, versucht, ihren Penisneid zu überwinden oder irgendetwas anderes … Tja, ich nehme an, wir sollten langsam gehen.« Damit stand sie auf und zog Wills Smokingjacke an.
    »Wem gehört denn die?« Brian runzelte die Stirn.
    »Will«, erklärte sie geistesabwesend, während sie ihre Haare aus dem Kragen zog. »Ich habe gestern Nacht vergessen, sie ihm zurückzugeben – und das war mein großes Glück. Sie gefällt mir nämlich wirklich gut – vielleicht behalte ich sie einfach ganz.«
    »Er wird sie sicher nicht vermissen«, stellte Brian sauertöpfisch fest. »Ich nehme an, er hat ein Dutzend weitere Jacketts im Schrank.«
    Das war ganz sicher nicht als Kompliment gemeint, denn er fand es bereits unmoralisch, wenn man auch nur eine Jacke hatte, die nicht vorher schon von irgendjemand anderem zu den Altkleidern gegeben worden war. Deshalb müsste Kate verhindern, dass er auch noch das Designer-Label sähe – dann dächte er nämlich bestimmt, dass Will unrettbar verloren war.
    »Dir steht sie sowieso viel besser«, warf ihr Mitbewohner ein und schaute Brian fragend an. »Also, wo wollt ihr beiden Hübschen hin?«
    »Es darf nichts Teures werden«, warnte Kate. »Ich bin nämlich total pleite und habe noch keinen neuen Job.«

    »Oh, was ich dir noch erzählen wollte«, mischte sich schon wieder Freddie ein. »Will hat in seiner Rede gestern groß Werbung für dich gemacht, vielleicht kriegst du ja dadurch einen Job. Er meinte, du wärst gerade frei, und hat deine Kochkünste über den grünen Klee gelobt.«
    »Oh«, sagte Kate erfreut. »Das war aber nett von ihm. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie er die beurteilen kann. Schließlich hat er seit Jahren nichts von mir Gekochtes mehr probiert.«
    »Ich nehme an, dass er sich daran noch aus der Zeit, als ihr zusammengewohnt habt, erinnern kann.«
    »Wahrscheinlich«, meinte Kate. »Also, Brian, lass uns gehen.«
    »Du hast mit Will Sargent zusammengelebt?«, fragte der in vorwurfsvollem Ton. »Das hast du mir bisher nie erzählt.«
    »Was?« Kate erkannte, welcher Irrtum Brian gerade unterlief. »Oh nein. Ich habe nicht mit ihm zusammengelebt – ich meine, nicht auf diese Art. Er hat ein Jahr bei meiner Familie gewohnt. Aber das ist ewig her«, fügte sie hinzu. Schließlich hatte sie an diesem Wochenende schon mehr als genug mit ihm zu tun gehabt und einfach keine Lust mehr, sich noch länger mit ihm zu beschäftigen.
    Doch Brian gab so schnell nicht auf. »Und warum hat er bei euch gewohnt?«
    »Seine Eltern hatten sich getrennt, und seine Mutter war mit ihm hierhergezogen, hat sich aber ein paar Monate später umgebracht. Also hatte sein Vater ihn nach England zurückgeholt und ins Internat gesteckt. Dort hat er es gehasst, und deshalb lief er weg und tauchte eines Tages bei uns auf.«
    »Oh, du erzählst es ganz verkehrt«, widersprach ihr Freddie schlecht gelaunt. »Er hat den ganzen Weg aus irgendeinem gottverlassenen Kaff im Norden Englands bis hierher zu Fuß
zurückgelegt«, klärte er Brian auf. »Bevor er während eines schlimmen Sturms auf der Schwelle der O’Neills praktisch zusammengebrochen ist. Eine wunderbare Geschichte, findest du nicht auch?«, fragte er in wehmütigen Ton. »Klingt wie bei David Copperfield .«
    »Das muss eine wirklich traumatische Erfahrung für ihn gewesen sein«, stellte Brian fest. »Er sollte in meine Gruppe für verlassene Kinder kommen. Vielleicht hilft ihm das.«
    »Will ist zweiunddreißig«, meinte Kate.
    »Du weißt ganz genau, dass diese Gruppe nicht für Kinder ist«, rief er ihr geduldig in Erinnerung.
    »Außerdem ist er Engländer«, bemerkte sie in abschließendem Ton.
    »Und was soll das heißen? Auch Engländer haben Gefühle.«
    »Er hat diese typische englische Zurückhaltung. Irgendwo herumzusitzen und einem Haufen Fremder etwas von seiner Kindheit vorzujammern wäre sicher nicht sein Ding.«
    »Es geht nicht darum, ›herumzusitzen und zu jammern‹«, belehrte Brian sie beleidigt.
    »Was auch immer – ganz egal ob ihr dort euren Schmerz raustrommelt oder das verlassene Kind in eurem Inneren durch Tanz befreit –, das wäre ganz sicher nicht das Richtige für ihn. Und vor allem ist das alles endlos lange her. Er ist längst drüber hinweg.«
    Daraufhin bedachte Brian sie mit einem mitleidigen Blick. »Man

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