Der letzte Exfreund meines Lebens
Zeug.«
»Oh, das ist schade«, sagte Helen. »Wir hatten gedacht, wir könnten den Tag am Strand verbringen und dort vielleicht ein Picknick machen.«
»Tja, Brian und ich werden wohl auch nicht mitkommen«, erklärte Kate. »Irgendwo hier in der Nähe gibt es irgendeinen Guru, den er unbedingt kennenlernen will.«
Will blickte sie an. »Ihr geht doch wohl nicht zu diesem dynamischen Körper-Ding?«
»Nun, ich glaube, mir bleibt nichts anderes übrig«, gab sie in vorwurfsvollem Ton zurück. »Nach der letzten Nacht muss ich schließlich etwas wiedergutmachen.«
»Guck mich nicht so an. Das war ja wohl nicht meine Schuld!«
»Aber, Kate«, setzte ihre Mutter an, »bei diesem Wochenende geht es doch vor allem darum, dass wir Brian kennenlernen wollen. Wir sind alle hier, um Zeit mit euch beiden zu verbringen.«
»Ich weiß, Mum, und es tut mir wirklich leid, aber er will unbedingt zu diesem Workshop gehen. Wir haben ja morgen noch den ganzen Tag.« Insgeheim sagte sich Kate, dass es als Wiedergutmachung vielleicht ja reichen würde, Brian einfach ihre Teilnahme an diesem Workshop anzubieten. Er wäre nämlich sicher nicht so dreist, von ihr zu verlangen, ihn wirklich dorthin zu begleiten. Allerdings behielt sie diese Hoffnung für den Fall der Fälle erst einmal für sich.
Lorcan blickte neugierig zwischen seinem besten Freund und seiner Schwester hin und her. »Was ist denn letzte Nacht passiert?«
»Oh, nichts weiter.« Kate zuckte mit den Schultern. Lorcan war der Letzte, der erfahren sollte, was geschehen war, denn dann stünde es am nächsten Morgen sicher auf dem Titelblatt der New York Times .
»Brian hat Kate und Will im Bett erwischt«, klärte Grace ihn nüchtern auf.
»Mum!«
»Stimmt doch, oder etwa nicht?«
»So, wie du es formuliert, klingt es, als hätte ich das absichtlich gemacht.«
Lorcan fing brüllend an zu lachen. »Dann willst du also sagen, dass du aus Versehen mit Will ins Bett gegangen bist?«, fragte er Kate. Der gute alte Will!, ging es ihm durch den Kopf. Offenbar hatte er keine Zeit verloren, um sich an Kate heranzumachen und sich dabei auch nicht an der Anwesenheit
ihres Verlobten – oder ihrer gesamten Familie – gestört.
»Genau.«
»Nicht so laut, Schätzchen«, zischte Grace der Tochter zu. »Will kann dich hören.«
»Na und?«, konterte Kate entnervt.
»Nun, es ist nicht gerade nett, mit jemandem ins Bett zu gehen und am nächsten Morgen zu behaupten, dass die Sache ein Fehler war. Ich meine, das würde dir schließlich auch nicht gefallen, wenn dir so was passiert.«
Kate rollte mit den Augen. »Das hier ist was anderes. Weil es wirklich ein Versehen war. Ich bin einfach im falschen Bett gelandet. Aber wieso weißt du eigentlich darüber Bescheid?«
»Jake hat es mir erzählt.«
»Jake!«, wieherte Lorcan und wandte sich seiner Liebsten zu. »Ich bin wirklich froh, dass ich gekommen bin, um dich aus diesem Irrenhaus zu befreien.«
Lorcan war enttäuscht, als er erfuhr, dass Will doch noch nicht so weit wie ursprünglich erhofft gekommen war. Armer Will. Es musste die Hölle für ihn sein, Kate und Brian zusammen zu sehen, obwohl er ihr selber hoffnungslos verfallen war. Er musste sich einfach noch mehr um sie bemühen. Denn schließlich würde es sicher keine Frau geben, die noch ganz bei Sinnen war, Brian den Vorzug vor einem Kerl wie ihm zu geben. Lorcan kam zu dem Ergebnis, dass es gut war, überraschend heimgekommen zu sein. Auch wenn er am nächsten Tag wieder verschwinden würde, schaffte er es in der Zwischenzeit ja vielleicht doch, Kate in die richtige Richtung zu lenken und Will ein wenig zu ermutigen.
Als Brian vom Einkaufen zurückkam, fand er alle anderen im Garten vor, wo sie, während Lorcan Hof hielt, genüsslich Champagnercocktails schlürften, obwohl noch nicht mal Mittag war. Wirklich, je eher er Kate aus dieser Umgebung herausbekäme, umso besser, dachte er. Der Einfluss ihrer Familie auf sie war einfach viel zu groß. Und dann noch dieser Will! Er würde niemals zulassen, dass sie mit diesem Kerl in die Toskana flog, und war furchtbar sauer, weil sie es anscheinend ernsthaft in Erwägung zog. Doch das war nichts verglichen mit dem Zorn, den er empfunden hatte, da sie letzte Nacht im Schlafzimmer von diesem Widerling gelandet war. Er konnte ganz einfach nicht glauben, dass sie derart oberflächlich war und es mit diesem Kerl direkt vor seiner Nase trieb, aber jedes Mal, wenn er sie ansah, blickte sie mit schuldbewusster Miene
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