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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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und ehrgeizig und würde Will bestimmt nicht einfach aufgeben. Sie wusste, dass sie sich im Lauf der Zeit auseinanderentwickelt hatten und dass die erste Verliebtheit längst vorüber war – aber bei welchem Paar hielt
die schon auf Dauer an? Und auch wenn der Alltag in einer Beziehung Einzug hielt, warf man deshalb nicht einfach alles hin.
    Will und sie waren wirklich wie füreinander geschaffen. Sie gehörten in dieselbe Welt und daher zusammen. Das würde sie ihm zeigen. Sie nähme diesen Fernsehjob in Irland an und würde ihm beweisen, dass es nur vernünftig war, wenn er auch weiterhin mit ihr zusammenblieb.
    »Alles in Ordnung, Tina?« Ein Mitglied des Fotografenteams, das gerade den Strand verließ, blieb neben ihr stehen.
    »Alles bestens.« Sie schaute lächelnd zu ihm auf.
    »Du siehst traurig aus.«
    »Oh, das ist nichts, was sich nicht mit ein paar Drinks kurieren lässt«, antwortete sie, strich sich den Sand von den Händen und streckte einen ihrer Arme aus, damit er ihr beim Aufstehen half.
    »Vergiss nicht, dass wir morgen gleich nach Sonnenaufgang anfangen. Am besten gehst du also möglichst früh ins Bett.«
    »Ganz sicher nicht! Also, wo findet die Party statt?«
     
    »Oh, Will«, wurde er von Grace in vorwurfsvollem Ton begrüßt, als er das Haus betrat. »Du hast offensichtlich nicht verstanden, dass ich vorhin versucht habe, dir den Weg bei Kate zu ebnen. Vielleicht war ich einfach zu subtil.«
    »Oh nein, das warst du nicht.«
    »Oh! Warum hast du dann …«
    »Hör zu, ich habe Kate den Job in der Toskana angeboten, mehr kann ich allerdings nicht tun.«
    »Aber, Will, du hast den Öko kennengelernt …«
    »Ja, und ich bin durchaus deiner Meinung, dass sie etwas Besseres verdient als diesen Kerl. Trotzdem hat sie es ganz sicher
nicht verdient, dass ich mit ihren Gefühlen spiele, nur damit sie diesen Typen fallen lässt.«
    »Das sollst du doch nur tun, weil sie uns am Herzen liegt.«
    »Mir auch, aber …«
    »Ach ja?«
    »Natürlich. Wenn sie diesem selbstgerechten, arroganten Idioten den Laufpass geben würde, würde ich mich darüber genauso freuen wie ihr. Er ist nämlich einfach nicht gut genug für sie.«
    »Tja, wenn du es so siehst …«
    »Ja, so sehe ich’s«, erklärte Will.
    »Nun, dann lass uns hoffen, dass sie diesen Job in der Toskana wirklich annimmt.«
    »Ja«, antwortete Will, doch als Grace nichts mehr sagte, konnte er nicht glauben, dass sie ihn so leicht vom Haken ließ.
     
    Grace sah Will lächelnd hinterher, der weiter in Richtung Garten ging. Sie hatte es die ganze Zeit gewusst – er empfand tatsächlich was für Kate. Weshalb sonst sollte er derart vehement gegen den Öko sein? Er müsste nur etwas mehr Zeit mit ihr verbringen, um sich über seine Gefühle klar zu werden – Zeit, die es in der Toskana mehr als reichlich gab. Kate müsste nur noch den Job dort annehmen, dann wäre die Sache geritzt.
     
    Jetzt ist es so weit, sagte sich Kate, als sie im Garten des Zentrums einen Baum umarmte und gleichzeitig mit ihren Händen nach den Fliegen schlug. Jetzt bin ich offiziell ein ebensolcher Freak, wie es Brian in den Augen meiner Sippe immer schon gewesen ist.
    »Lasst euch auf die Bäume ein«, hatte Joe sie angewiesen.
»Nehmt sie richtig in den Arm. Spürt ihre Energie und lasst euch davon leiten.«
    Dann sollte sie sich nach Westen wenden und von etwas in ihrem Leben verabschieden und danach nach Osten drehen und etwas, was sie in ihrem Leben willkommen heißen wollte, begrüßen – oder war es vielleicht andersrum? Es fiel ihr einfach schwer, spirituellen Gedanken nachzuhängen, während sie die Mücken bei lebendigem Leib auffraßen.
    Sie gab sich alle Mühe, sich auf ihren Mittelpunkt zu konzentrieren und über die Richtung ihres Lebens zu meditieren, doch als sie versuchte, alle anderen Gedanken zu verdrängen, fiel ihr wieder Lorcans geflüsterte Bemerkung ein. Hatte Will etwas zu ihm gesagt, oder hatte er nur einen unbegründeten Verdacht?
    Sie zwang ihre Gedanken wieder in die Gegenwart zurück und spähte zwischen den Bäumen hindurch, um zu sehen, in welcher Phase alle anderen waren. Sie schienen den Umarmungspart abgeschlossen zu haben und drehten sich, ohne den Kontakt zu ihren Bäumen völlig abzubrechen, nach Westen um. Kate machte es ihnen nach und versuchte an etwas zu denken, was ihr in ihrem Leben lästig war.
    »Hört auf eure Herzen«, hatte Joe gesagt. »Versucht nicht, bewusst an irgendwas zu denken – öffnet einfach euren

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