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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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Geist und seht, was dann passiert.«
    Unter den gegebenen Umständen jedoch waren die Mücken das Einzige, was sie am liebsten sofort losgeworden wäre, aber Joe hatte bestimmt an etwas anderes gedacht.
    Vielleicht sollte ich Lorcan anrufen und fragen, was er mit dem Satz gemeint hat, überlegte sie. Will hatte ganz sicher nichts zu ihm gesagt. Und wenn, bestimmt nicht heute  – schließlich hatte Lorcan nicht viel Zeit mit ihnen verbracht, und Will war nie mit ihm allein gewesen, hätte also
gar nicht die Gelegenheit zu einem vertraulichen Gespräch mit ihm gehabt.
    Oh, vergiss Will, sagte sie sich streng. Vielleicht sollte sie sich von ihrer lächerlichen Besessenheit bezüglich ihres alten Schwarms verabschieden und ihrer Zukunft mit Brian entgegensehen. Entschlossen, ihre Jugendliebe hinter sich zu lassen, wandte sie sich nach Westen und sagte Will mit feierlicher Miene Lebewohl. Mit dem Gefühl, vollkommen ruhig, zielstrebig und Herrin über ihr Schicksal zu sein, drehte sie sich nach Osten, um ihre Zukunft mit Brian zu begrüßen. Doch im selben Augenblick sah sie den Wagen, der den Weg heraufgefahren kam, und ihre Nackenhaare sträubten sich. Denn es war der Jaguar von Will.
    Dann ließ er sich also nicht so leicht verabschieden. Dafür gab es doch bestimmt ein Wort – Synergie, glücklicher Zufall, Schicksal? Oder vielleicht schlicht und einfach Pech? Was auch immer, es war einfach unheimlich. Sie verfolgte, wie er parkte und aus seinem Wagen stieg.
    Als er sie entdeckte, kam er winkend direkt auf sie zu, was ihr Herz höher schlagen ließ.
    »Hi! Ich bin gekommen, um euch abzuholen.« Er wies auf den Jaguar.
    »Hallo, Will.« Sie klammerte sich noch immer an ihren Baum, war aber überglücklich, Will zu sehen, und schlang ihm in Gedanken ihre Arme um den Hals, während sie ihn erneut in ihrem Leben willkommen hieß.
     
    Nie zuvor in ihrem Leben hatte Kate sich so darauf gefreut heimzukommen. Die Atmosphäre auf der Fahrt war etwas angespannt gewesen, da Brian geschmollt hatte, weil er vor Ende ihres Workshops hatte gehen müssen und ihm deswegen der abschließende »Gedankenaustausch im intimen Kreis« entgangen war. Kate jedoch war sofort losgerannt und
hatte sich in den Wagen geworfen, als hätte eine Bande von Entführern sie verfolgt. Will schien sich darüber gefreut zu haben, dass ihm dieser Coup gelungen war, und je schlechter Brians Laune wurde, umso fröhlicher wurde er selbst. Kate hatte das deutliche Gefühl, dass es ihm Spaß machte, ihren Verlobten aufzuziehen.
    Sie war derart froh, wieder zuhause zu sein, und protestierte daher noch nicht mal, als der ganze Trupp ins Wohnzimmer gescheucht wurde, um sich die DVD von Toms und Rachels Hochzeit anzusehen. Nach dem Martyrium, das sie erlitten hatte, war es sogar beinahe eine Erleichterung für sie, etwas derart Normales, Anspruchsloses zu tun.
    Die DVD begann mit einem grauenhaften Potpourri der Herrichtung der Braut, wozu Prince mit weinerlicher Stimme The Most Beautiful Girl in the World zum Besten gab. Josie fing brüllend an zu lachen und handelte sich einen mörderischen Blick von Rachel ein.
    »Wer hat die Musik zu dem Film ausgesucht?«, fragte sie Kate im Flüsterton.
    »Was glaubst du wohl?« Kate war nur froh, dass Lorcan bereits wieder abgeflogen war – denn er hätte es ganz sicher nicht geschafft, sich diesen Film mit ernster Miene anzusehen.
    Sie sahen, wie sich Rachel die Nägel und die Haare richten ließ, wie sie während des Schminkens eine lustige Grimasse schnitt und wie sie schließlich unter den bewundernden Ausrufen ihrer Familie in ihrem Hochzeitskleid die Treppe herunterkam.
    »Der Film scheint kindgerecht zusammengeschnitten worden zu sein«, stellte Conor fest. »Ich vermisse den Teil, wo du unter der Dusche stehst.«
    »Oh, halt die Klappe«, fuhr ihn Rachel an und starrte dabei weiter wie gebannt auf den Bildschirm.

    Kate fand, die DVD wäre gar nicht so schlecht, wenn sie bis zum Ende eine Art musikuntermalte Montage der Highlights des Tages bliebe. Denn dann wäre sie so ähnlich wie die Videos, die man auf Viva und auf MTV zu sehen bekam. Kaum aber waren sie in der Kirche angekommen, wurde sie zur reinen Dokumentation, und sie waren gezwungen, die gesamte Trauung noch mal durchzustehen. Bis sich Tom und Rachel endlich küssten, schnarchte Jack vernehmlich vor sich hin, und Rachel machte ständig dämliche Bemerkungen wie »Oh, da sehe ich tatsächlich ziemlich gut aus« oder »Meine Frisur ist wirklich hübsch

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