Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
wie immer zickig“, sagte er. „Aber letzten Endes hat sie zugestimmt. Ich werde sie im Schwertkampf unterrichten.“
„Wunderbar!“ Das erleichterte Arameel ungemein. „Ich hatte nicht ernsthaft damit gerechnet.“
„Naja, die Zeichen haben angefangen.“ Arel zupfte sich nervös an der Nase und sah seinen Mentor direkt an. „Und Leandra weiß das. Als ich ihr dann noch ein paar Dinge gezeigt hab, war sie dazu bereit.“
„Du hast sie das Paradies sehen lassen.“ Das war eine Feststellung, die Arameel offenkundig nicht gefiel. „Das wird Gott nicht gefallen, Junge! Du weißt, wie Sie darüber denkt.“
„Was hätte ich denn tun sollen?“, verteidigte sich Arel ruhig und hielt dem forschenden Blick des anderen Engels stand. „Ich musste sie doch überzeugen, oder? Und es hat ja auch geklappt.“
„Gut, ich besorge dir alles, was du brauchst“, beendete Arameel das Thema und ließ den Gregorie wieder alleine.
*.*.*
„Bereit für die erste Lektion?“ William hatte Arel einen kleinen, sonnigen Innenhof im hinteren Teil des Klosters für sein Training zur Verfügung gestellt, und nachdem er alle Vorbereitungen getroffen hatte, ging Arel zu Leandra, die bei Bruder Andreas in der Bibliothek war.
„Bitte?“ Sie sah voller Unverständnis von ihrem Buch auf, aber Arel streckte ihr nur eine Hand hin und zog sie aus dem Sessel hoch, als sie ihm ihre Hand gab.
„Kampftraining“, erklärte er in einem Wort und Andreas nahm Leandra das Buch ab. „Ich hab heute Morgen mit Arameel gesprochen und der hat mir alles besorgt, was wir brauchen werden.“
„Wow, das ... das geht jetzt aber schnell!“ Zu schnell in Leandras Augen, aber sie wusste, dass Widerstand zwecklos war.
Arel hatte ihr versprochen, ihr nichts zu tun, und an dieses Versprechen würde er sich halten, denn es entsprach nicht dem Kodex der Gregorie, Schüler zu verletzen.
Er führte sie wortlos in den Innenhof, der von der herbstlichen Sonne angenehm aufgewärmt war. Dort streifte er das Sweatshirt ab, sodass er nur noch eine Jeans trug, die seine langen Beine sehr vorteilhaft betonte.
„Runter mit der weiten Bluse“, forderte er Leandra auf, als die ihn einen Moment einfach nur anstarrte. Sie reagierte, ohne nachzudenken, sodass sie im nächsten Augenblick nur noch ein eng anliegendes Top trug, das ihre Brustwarzen sehen ließ.
„Arameel hat mir Schwerter besorgt“, erklärte ihr Arel derweil und reichte ihr sehr lässig ihres am Schaft, sodass sie es sicher am Griff nehmen konnte. „Sei vorsichtig mit ihnen, okay? Es sind himmlische Waffen, die können einiges mehr, als auf der Erde geschmiedete.“
Engel sein hatte ohne Zweifel viele Vorteile, einer davon waren die Flügel. Das lernte Leandra gleich in der allerersten Trainingsstunde, als Arel sich mit seinem mehr als armlangen Breitschwert vor ihr aufbaute, die Flügel leicht gespreizt - sie gaben ihm Stabilität.
„Wie soll ich denn gegen dich bestehen?“, maulte sie und wog ihr Schwert missmutig in der Hand - es schien ihr viel zu schwer. „Wie soll ich überhaupt gegen einen Engel bestehen?“
„Okay, machen wir es dir leichter“, kam ihr Arel mit einem Grinsen entgegen und klappte die Flügel eng an den Körper, um sie im nächsten Moment zu tarnen. „So besser?“
„Keineswegs“, sagte Leandra aber mit einem Kopfschütteln. „Nur, weil ich sie nicht sehe, heißt es nicht, dass du sie nicht einsetzt.“
„Oh Mann, du hast mich durchschaut.“ Arel grinste breiter und ließ Leandra wieder die Schwingen sehen. „Okay, ich bleibe fair, versprochen.“
Dabei blitzten seine Augen und Leandra ahnte, dass der Engel einen Heidenspaß hatte. Und nicht unbedingt fair sein würde, dazu war er viel zu sehr der überlegene Engel; und dazu hatte sie ihn viel zu sehr geärgert.
Vorerst klappte er aber seine Schwingen zusammen, ließ das Schwert lässig in einer Hand baumeln und trat neben Leandra.
„Deine Waffe ist relativ leicht“, erklärte er ihr und grinste, als sie abschätzend eine Augenbraue hob. Sie empfand sie als schwer. „Komm, ich zeige dir, wie du sie anfassen musst.“
Arel zeigte ihr, wie man das Schwert sicher in einer Hand hielt, den Griff dicht am Kreuz fest umfasst, das Gewicht im Ellenbogen ausbalanciert.
„Du darfst nie versuchen, die Waffe aus dem Handgelenk zu führen“, erklärte er ihr, korrigierte ihre Haltung und schob sachte eine Hand unter ihren Ellenbogen. „Es ist eine Verlängerung deines Armes, du führst das Schwert mit der
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