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Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Jankowski
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ungehalten und runzelte die Stirn in viele Falten. „Sie macht mich rasend! Ich kann in ihr nicht lesen, das weißt du? In der einen Sekunde ist sie schmusig und schutzbedürftig, in der anderen findet sie mit großer Zielsicherheit meine Schwachpunkte und sie ...“
    „Hör auf, sie als zerbrechlichen Menschen zu sehen“, ließ aber auch Arameel ihn nicht ausreden. „Sieh sie einfach als eine Schülerin, okay? Nimm sie hart ran, und wenn sie dann immer noch frech ist, gib ihr eine Extrastunde.“
    „Mann, du bist boshaft.“ Arel schüttelte erstaunt den Kopf und sah den alten Engel forschend an, wusste der doch, wie Engel trainierten - das war nichts für Menschen. „Weswegen das? Du müsstest doch auf ihrer Seite sein.“
    „Das bin ich auch“, entgegnete der. „Aber sie muss lernen, sich einzufügen, mit dir zusammenzuarbeiten - und Engel zu respektieren.“
    „Respektieren?“ Arel schnaubte unwillig. „Dieses verdammte Weib hat vor gar nichts Respekt! Sie denkt, sie habe die Weisheit mit Löffeln gefressen ... Und jeder wolle ihr Böses.“
    „Trainiere sie, zeige ihr, wo ihr Platz ist“, riet ihm Arameel ruhig und grinste flach. „Wenn du das nicht schaffst, kommt niemand mit ihr zurecht - und so können wir sie nicht gebrauchen.“
    „Nein, wohl nicht“, stimmte ihm Arel zu und rieb sich müde durchs Gesicht. „Okay, ich versuche es ein letztes Mal. Aber wenn das nicht funktioniert, breche ich ihr das Genick, oder liefere sie persönlich bei Helal ab.“
    Das entlockte Arameel ein Lächeln, aber er sagte nichts mehr dazu, sondern verschwand einfach ebenso lautlos, wie er gekommen war. Er machte sich Sorgen. Nicht nur Arel konnte nicht in Leandra lesen – er selbst auch nicht. Er hatte keine Ahnung, was in dieser Frau vor sich ging, und das machte ihn nervös. Noch nie in seiner gesamten Existenz waren ihm die Beweggründe der Menschen verborgen geblieben. Selbst Jesus mit seiner göttlichen Herkunft hatte da keine Ausnahme gebildet ...
     
    Das Gespräch hatte Arel vieles seiner Wut genommen und er lächelte sogar, als er zu den Mönchen in den Kräutergarten ging, um ein wenig zu plaudern.
    Bruder William beobachtete ihn dabei, wie er ihn schon seit Stunden beobachtet hatte, seit Arel mit Leandra in den Innenhof zum Training gegangen war. Er musste gestehen, dass er beeindruckt war. Er hatte zwar viel über den Gregorie gehört, aber es war dennoch verblüffend, wie er nach über dreitausend Jahren auf der Erde immer noch das Schwert führte.

14. Kapitel
    In dieser Nacht schlief Leandra alleine in der großen Zelle. Arel ließ sich nicht mehr bei ihr blicken. Sie fror in der Dunkelheit der Nacht und verfluchte ihn dafür, sie schon wieder alleine gelassen zu haben.
    Aber Engel waren nicht nachtragend. Als sie Arel am frühen Morgen im Speisesaal traf, lächelte der Gregorie sie mit nur einem Mundwinkel an.
    „Gut geschlafen?“, fragte er und ließ sich auf dem Stuhl neben ihr nieder, um die langen Beine in den schwarzen Jeans unter den Tisch zu strecken, während sein Gefieder leise raschelte, als er die Flügel ein wenig spreizte.
    Leandra nickte mit vollem Mund. Sie war ganz froh, dass sie nicht mit ihm sprechen musste, denn sie war immer noch frustriert und wütend.
    Arel grinste leicht. „Okay, dann können wir ja gleich mit dem Training beginnen, wenn du soweit bist“, erklärte er seinen Tagesplan. Leandra runzelte kurz die Stirn, ehe sie erneut nickte und ihren Bissen mit einem Schluck Kaffee herunterspülte.
    „In Ordnung“, antwortete sie ihm verbal, obwohl ihre Augen deutlich sagten, dass ihr das nicht gefiel. „Gibst du mir noch zehn Minuten?“
    „Solange du brauchst“, erwiderte Arel, stand wieder auf und streckte den Rücken mit einem hörbaren Knacken. „Ich warte im Innenhof auf dich, okay?“
    *.*.*
    Hätte Leandra etwas von den Ratschlägen des alten Seraphim geahnt, wäre sie Arel nicht eine halbe Stunde später mit einem Lächeln gegenübergetreten. Sie trug eine Trainingshose und ein enges Top, das ihre Formen mehr betonte als verbarg.
    „So, dann wollen wir doch mal.“ Arel verbiss sich ein Grinsen und stellte sich neben sie. „Das gestern war ja `n ganz netter Anfang, aber eben nur ein Anfang, okay? Heute wollen wir sehen, was deine Muskeln können.“
    Leandra war immer noch ahnungslos und folgte willig Arels Anweisungen, als der ihr Übungen zeigte, die eher einer asiatischen Kampfsportart als einem Schwertkampf glichen.
    Aber der Engel wusste, was er

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