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Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Jankowski
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tat. Die Bewegungen, zu denen er Leandra anleitete, stammten direkt aus dem Schwertkampf und würden ihr ein Gefühl für ihren eigenen Körper geben, für ihren Gleichgewichtssinn, ihre Schnelligkeit und Geschmeidigkeit.
    Was am Anfang so leicht ausgesehen hatte, wurde für Leandra schnell zur Qual. Ihre Muskeln waren diese Bewegungen nicht gewohnt, sie stöhnte schon nach zehn Minuten.
    „Was denn, willst du schon aufgeben?“, spöttelte Arel unnachgiebig und trat hinter sie, um ihre Arme an den Ellenbogen höher zu heben, denn sie begann, ihre Haltung schlampen zu lassen. „Ich dachte, ihr Menschen wäret uns nicht unterlegen?“
    „Mistkerl!“ Leandra zerbiss diesen Kommentar zwischen den Zähnen, aber Arel hörte ihn dennoch. Er feixte breit, während er hinter ihr stand.
    Als er allerdings wieder neben sie trat, um weiterhin mit ihr zusammen zu trainieren, war sein Gesicht ausdruckslos, das machte Leandra noch viel wütender.
    „Komm schon, wenn du das nicht durchstehst, kann ich gleich nach Hause gehen und dich Helals Schergen überlassen“, spornte Arel sie böse an, als sie wieder ihre Arme hängen lassen wollte.
    Er bekam einen bösen Blick dafür. „Ich bin ein Mensch, eine Frau, und eine untrainierte noch dazu“, wollte sie sich rechtfertigen, aber Arel schüttelte den Kopf.
    „Nein, du hast keine Lust dazu“, erkannte er messerscharf. „Das ist für mich allerdings kein Argument, Leandra! Ich will, dass du weitermachst, dass du trainierst, bis deine Muskeln zittern, haben wir uns da verstanden? Bisher sehe ich dich ja noch nicht einmal wirklich schwitzen.“
    Was stimmte. Leandra sah zu, sich nicht wirklich anzustrengen.
    „Also gut, noch mal von vorne“, forderte er sie auf, trat dicht hinter sie und schob seine Arme unter ihre. „Nach oben, nach vorne und zurück ... Ausfallschritt, in der Hüfte drehen! Und wieder nach hinten.“
    Seine Stimme war hart und unerbittlich und die Bewegungen, die er mit ihr zusammen ausführte, taten ihr weh, aber Leandra hatte in Arels Augen eine Entschlossenheit gesehen, die ihr für den Moment den Mund stopfte.
     
    Aber nicht sehr lange. Sie wäre nicht Leandra gewesen, hätte sie sich das bieten lassen, und so quälte sie sich noch eine Weile, ehe sie einfach die Arme fallen ließ und in die Hocke ging. Sie kauerte sich auf die Fersen, den Zopf mit ihren Engelslocken zwischen den Schulterblättern baumelnd.
    „Ich will nicht mehr“, stöhnte sie theatralisch und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Lass uns für heute Schluss machen, Arel.“
    „Nein“, widersprach er entschieden, trat vor sie und zog sie an den Schultern wieder in die Höhe. „Du strengst dich immer noch nicht an. Hast du nicht begriffen, worum es geht? Mit deiner Einstellung geht die Welt gleich zum Teufel, das sag ich dir.“
    „Ach, halt doch den Mund!“, fauchte Leandra aufgebracht und machte sich energisch aus seinem Griff frei. „Was soll ich denn schon tun? Soll ich mich gegen die Armeen der Hölle stellen? Ist es das, was du erwartest?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Arel versuchte, ruhig zu bleiben, aber das gelang ihm kaum. „Aber du musst doch immerhin in der Lage sein, dich zu verteidigen, wenn es sein muss. Möglicherweise geraten wir irgendwann in eine Situation, wo ich kämpfen muss ... soll ich mir dann auch noch Sorgen um dich machen?“
    „Ja, dafür bist du da.“ Leandra ließ sich nicht von ihrem Standpunkt abbringen. Man musste kein Engel sein, um in ihr lesen zu können – ihre Abneigung gegen Arel stand ihr in die Augen geschrieben.
    Arel griff sie wieder an einem Oberarm und zog sie näher. „Gut, genug hiervon“, schlug er einen anderen Weg ein. „Dann kommen wir jetzt zum Konditionstraining.“
    „Bitte, was?“ Leandra sah Arel entgeistert an.
    Der nickte grimmig, ehe er eine Augenbraue anhob. „Wie lange kannst du laufen?“, wollte er liebenswürdig wissen. „Wann machst du schlapp, kleine Sterbliche? Ich sagte es schon gestern: Wir haben eine Menge Arbeit vor uns.“
    „Aber doch nicht alles auf einmal“, wollte Leandra protestieren, aber Arel zuckte nur die Schultern und zwang sie sehr grob, mit ihm zu kommen.
    Er brachte sie zum Hinterausgang des Klosters, der direkt zu den Wiesen und Wäldern dahinter führte und wies auf einen Pfad, der sich irgendwo im Nichts verlor.
    „Auf geht`s“, brummelte er barsch und Leandra stellte entgeistert fest, dass sie keine Chance hatte, sich zu wehren: Sollte sie es versuchen, würde Arel sie

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