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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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Hastig wurden strampelnde Zwerge auf Pferde gehievt, wofür zwei Elfen zupacken mussten, als kein Zwerg mehr von unten schieben konnte. Gunthigis reichte Athanor eine Lanze, die für einen Mann allein zu lang und schwer war. Gemeinsam mit Hrodomar klemmte er sie sich unter den Arm. Zu zweit würden sie das Monstrum irgendwie halten können.
    Reiter mit schrecklichen Verbrennungen tauchten auf. Athanor sah rohes Fleisch und verkohlte Haut. Mit geweiteten Augen rasten die versengten Pferde vorüber und stürzten sich in den Fluss. Noch immer kamen Flüchtlinge von Theroia her, und der Drache holte auf.
    »Schneller!«, feuerte Athanor die Elfen an. Mit einem Druck seiner Schenkel trieb er sein Pferd in den Sarmander zurück. Am anderen Ufer standen jetzt einige Trolle mit Speeren, die dem Drachen in ihrer Donnersprache entgegenbrüllten. Athanor erkannte Orkzahn unter ihnen und verfluchte sich dafür, keine Hand frei zu haben, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. »Verschwindet!«, brüllte er. »Haut ab!«
    Viel zu langsam kämpfte sich sein Pferd durch die Fluten. Durch das zusätzliche Gewicht am Springen gehindert pflügte es durch den Fluss, als sei das Wasser zäher Schlamm. Die Trolle tobten nur noch wilder. Jeden Augenblick musste der Drache über ihnen sein.
    Windschwinge gewann an Höhe. Die anderen Greife antworteten seinem gellenden Adlerschrei. Einander umkreisend schraubten sie sich in den düsteren Himmel. Elidian war, als könne er die tief hängenden Wolken gleich berühren. Über der Stadt wendete der Drache bereits. Das Ungeheuer war so riesig, dass die Greife Elidian wie ein Schwarm Spatzen neben einem Adler vorkamen.
    Er versuchte, nicht an die Macht dieses Ungetüms zu denken, seine magischen Flammen, seine Kraft. Das alles verblasste gegen die Niedertracht, deren Zeuge er geworden war. Der Älteste seines Volkes war ein Mörder. Kaltblütig hatte er die Erhabene von hinten niedergestreckt, und Kavarath hatte es billigend mit angesehen. Niemals hätte Elidian geglaubt, dass ein Elf zu einer solchen Tat fähig war. Wie dort im Gang überkamen ihn Wut und Fassungslosigkeit. Seit dem Mord an Retheon war nur noch Schreckliches geschehen. Und nun sahen sie sich diesem Drachen gegenüber.
    Das Untier hielt erneut auf die Fliehenden zu, ignorierte die Greife, deren Grollen Elidian wie das zornige Summen eines Hornissenschwarms umgab.
    »Holen wir ihn uns!«, rief er und stieß sein Schwert in die Luft.
    Windschwinge stimmte mit einem Schrei ein. Mit raschen Flügelschlägen nahmen die Greife Geschwindigkeit auf, nutzten den freien Fall, um noch schneller zu werden. Der Wind trieb Elidian Tränen in die Augen. Gereizt blinzelte er sie weg und kniff die Lider zusammen. Innerhalb weniger Augenblicke schlossen die Greife zu dem Drachen auf.
    Elidians Gedanken rasten so schnell wie der Greif. Seine Zauberkraft war nach dem Duell mit Kavarath dahin. Mit dem Schwert konnte er dem untoten Drachen nichts anhaben. Ihm blieb nur, ihn zu reizen und abzulenken, aber wie? Das Ungeheuer mochte sich durch Magie in der Luft halten, doch es lenkte mit Flügeln und Schwanz.
    Sturmfeder sauste an Windschwinge vorbei und warf sich auf den Rücken des Drachen. Mit den Klauen krallte er sich fest, hieb mit dem Schnabel nach dem von dicken Schuppen geschützten Genick. Elidian verbot sich den Blick nach unten, wo er aus dem Augenwinkel Reiter sah. Er lenkte seinen Greif tiefer, jagte unter einer Schwinge des Drachen hindurch und hielt sein Schwert dabei nach oben. Der Wind trug jedes Geräusch davon, doch er spürte, wie die Klinge durch Widerstand schnitt.
    Ein Greif attackierte den Kopf des Drachen, hackte mit dem Schnabel nach der Höhle, in der einst ein Auge gesessen hatte. Von der anderen Seite versuchte es ein zweiter. Das Ungeheuer schnappte nach dem neuen Angreifer, während Elidian unter dem Hals hindurchflog, der so dick wie der Körper eines Greifs war.
    Geschickt wich die Chimäre den mächtigen Kiefern aus. Von allen Seiten stürzten sich die Greife nun auf den Drachen, rissen an seinen Flügeln oder krallten sich an ihm fest. Elidian wendete Windschwinge, hielt erneut auf einen Flügel des Ungetüms zu. Wie die Untoten schien auch der Drache stumm, doch er riss den vertrockneten Rachen auf, sodass Elidian sein zorniges Gebrüll zu hören glaubte. Wild schlug das Ungeheuer mit den Flügeln, um wieder Höhe zu gewinnen.
    »Ja!«, entfuhr es Elidian. Triumphierend schwang er die Klinge, obwohl ihn das Manöver des

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