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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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erstbeste Pferd springen, viele waren ohnehin nicht mehr da, doch dann zögerte sie, sah sich nach dem Drachen um. Erneut jagte er heran, hielt direkt auf ein paar fliehende Reiter zu. Ein bläulicher Flammenschwall ergoss sich über Elfen und Pferde, erzeugte ein Chaos aus Feuer, Körpern und Schreien. Erneut drohte das Entsetzen, Mahalea zu lähmen. Rasch wandte sie sich ab. Sie musste etwas unternehmen, sonst würde der Drache sie alle verbrennen. Im Wiehern und Stampfen der Pferde ging es beinahe unter, doch Mahaleas geübten Ohren entging das Grollen der Greife nicht. »Runter von den Greifen!«, brüllte sie und klopfte doch auf ihr Handgelenk. »Sturmfeder!«
    »Was habt Ihr vor?«, rief Elidian, der ebenso hektisch versuchte, Windschwinge herbeizurufen.
    »Jemand muss den Drachen ablenken, bis alle unter den Bäumen in Sicherheit sind.«
    Elidian starrte sie an und merkte darüber nicht einmal, dass sein Greif neben ihm gelandet war. Windschwinge grollte und peitschte die Erde mit dem Schwanz. Sein Blick war auf den Drachen gerichtet, jeder Muskel angespannt. Er schien nur widerwillig stillzuhalten. Andere landeten nicht, zwangen ihre Reiter abzuspringen, um Mahaleas Befehl zu befolgen. Auch Sturmfeder zögerte, hielt sich flatternd in der Luft. Störrisches Mistvieh!
    »Ich werde gehen«, rief Elidian und sprang auf Windschwinges Rücken.
    »Nein! Du bist kein Luftmagier. Meine Chancen stehen viel …«
    Elidians ernster Blick ließ sie verstummen. »Ihr müsst bleiben, sonst wird Kavarath mit Lügengeschichten die Macht an sich reißen.«

30
    Athanor brachte sein Pferd zum Stehen und sah sich nach den Zwergen um. Er hätte längst am Fluss sein können, doch Hrodomar und seine Gefährten kamen auf ihren kurzen Beinen nicht nach. Der Anblick des Drachen traf ihn wie ein Hieb ins Gesicht. Es war, als hätte ihn ein heimtückischer Zauber zwei Jahre zurückversetzt. Das gewaltige Ungeheuer, die Stadt, aus der Rauch aufstieg. Er roch ihn, atmete ihn, spürte die Hitze auf der Haut.
    » Trako! «, rief einer der Zwerge. »Ein Drache!«
    Die fremde Sprache vertrieb Athanors Erinnerung. Er sah die löchrigen Flügel, die Risse im schwarz verbrannten Schuppenkleid. Der verdammte Drache war so tot wie alles andere in Theroia. Und doch flog er – und setzte zu einem neuen Angriff an.
    »Lauft weiter!«, brüllte der Rotbart, der sich mittlerweile als Hauptmann Gunthigis vorgestellt hatte. Die Riesenratten überrannten ihren Führer und schleiften ihn mit sich, bis er die Stricke losließ.
    Athanor jagte sein Pferd hinter den Tieren her. Vor der Flamme des Drachen würde ihn nur ein Sprung in den Fluss bewahren. Erneut sah er über die Schulter, während das Pferd auf den Sarmander zuraste. Der Drache stieß auf einige fliehende Elfen hinab, die erst die halbe Strecke zum Fluss geschafft hatten. Vor seinem geöffneten Maul loderte magisches Feuer auf.
    Ein Stolpern seines Pferds lenkte Athanors Aufmerksamkeit wieder nach vorn, doch durch sein Herz ging ein Stich. Wo war Elanya? Hoffentlich weit weg. Vor ihm warfen sich die Riesenratten in den Fluss. Fast sofort drohten sie, unterzugehen. Panisch reckten sie die Nasen gen Himmel.
    Oh, verdammt. Zwerge konnten nicht schwimmen. Die Erkenntnis kam ihm im gleichen Moment, da sein Pferd ins Wasser sprang. Es war zu tief für sie, um hindurchzuwaten. Wieder hielt er an, sah sich um. Der Drache flog einen Bogen. Hinter den Zwergen kamen die ersten Elfen herangaloppiert.
    »Hrodomar, hierher!«, rief Athanor ihm entgegen. »Ich zieh dich zu mir hoch!«
    »Und was ist mit uns?«, empörte sich Gunthigis.
    Athanor deutete auf die nahenden Elfen. »Lasst euch mitnehmen.«
    »Nicht ohne die Drachenspieße.«
    Stur wie die Maulesel! Knurrend wendete Athanor sein Pferd und lenkte es ans Ufer zurück. Hrodomar kam ihm entgegen, ergriff seine Hand, doch ohne den jungen Goldbart, der von unten nachhalf, hätte er es in seiner schweren Rüstung wohl niemals aufs Pferd geschafft.
    Nun waren die Elfen heran. Einige preschten achtlos vorbei, andere verlangsamten ihre Tiere. Elfen und Zwerge wechselten erstaunte und skeptische Blicke. Schon hatte der Drache eine Kurve über der Stadt beschrieben und schlug wieder die Richtung zum Fluss ein.
    »Helft den Zwergen, über den Fluss zu kommen!«, rief Athanor. »Sie sind auf unserer Seite.« Er sah nur ein bekanntes Gesicht unter den Elfen, den Mann mit dem silbernen Haar, dessen Augen wie blind aussahen.
    Therianad nickte, rief Anweisungen.

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