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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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festen, abschätzenden Blick sah er ihr in die Augen. »Es geht nicht ums Babysitten. Wir haben ein Date.«
    »Mit dem größten Vergnügen.« Die Schmetterlinge traten wieder in Aktion, und diesmal erkannte sie dieses leidenschaftliche Gefühl nicht nur, nein, sie begrüßte es auch mit offenen Armen.
     
    Drei Tage, nachdem Roman in Charlottes Laden gewesen war, konnte sie ihn immer noch nicht aus ihren Gedanken verbannen.

    In ihren Träumen versuchte sie es gar nicht erst, aber am Tage, wenn die Ladenglocke läutete, flatterten ihre Nerven, ob möglicherweise er hereinkäme. Klingelte das Telefon, hüpfte ihr Herz bei dem Gedanken, sie könne am anderen Ende seine tiefe Stimme hören.
    »Wie jämmerlich«, murmelte sie. Sie musste unbedingt aufhören, an Roman zu denken.
    Seufzend parkte sie am Randstein gegenüber vom Haus ihrer Mutter. Der Besuch bei Annie war ein wöchentliches Ritual. Als Charlotte wieder in die Stadt zurückgekehrt war, hatte sie schon zu lange allein gelebt, um wieder bei ihrer Mutter einzuziehen, und außerdem hatte sie nicht in die Depression und Frustration zurückfallen wollen, die damit einhergingen, bei Annie mit all deren absurden Hoffnungen und Träumen zu wohnen.
    Aber heute sträubte sie sich dagegen, sich von ihrer Mutter deprimieren zu lassen, denn sie war entschlossen, bei diesem strahlenden Tag eine ebenso strahlende Laune zu behalten. Die Sonne schien von einem knallblauen Himmel, und sie schwebte förmlich im Frühlingsfieber. Sie wollte weiterschweben. Sie durfte nur nicht daran denken, wie es ihr am Abend beim Tanz im Rathaus ergehen würde, wenn sie den Geruch von Cornedbeefeintopf einatmen und dem Klatsch der Stadt zuhören müsste, anstatt ein richtiges Date mit Roman Chandler zu haben. Ein Mädchen musste kluge Entscheidungen treffen, und das hatte sie getan.
    Charlotte drückte erneut auf den Klingelknopf, weil sie nicht ihren Schlüssel benutzen und ihre Mutter erschrecken oder sie glauben lassen wollte, Russell wäre heimgekehrt. Annie hatte niemals ihre Schlösser auswechseln lassen und würde das auch niemals tun. Sie lebte in einem ewigen Schwebezustand.

    Endlich ging die alte Haustür weit auf, und ihre Mutter stand da in einem Morgenrock. »Charlotte!«
    »Guten Morgen, Mama.« Bevor sie eintrat, zog sie ihre Mutter fest an sich.
    Das Haus roch muffig, als ob bei dem herrlichen Frühlingswetter nirgendwo ein Fenster geöffnet worden wäre, und ihre Mutter sah so aus, als wollte sie ihren einzigen arbeitsfreien Tag drinnen verbringen. Wieder einmal.
    »Müsstest du nicht im Geschäft sein?«, fragte Annie.
    Charlotte sah auf ihre Uhr. »Ja schon, aber Beth kann den Laden genauso gut öffnen und zunächst einmal etwaige Kundschaft bedienen.« Ihr kam plötzlich eine großartige Idee. Sie hatte etwas unternehmen wollen, und jetzt hatte sie dafür einen glänzenden Einfall. »Zieh dich an«, ermunterte sie ihre Mutter.
    »Wir machen uns einen Mutter-Tochter-Vormittag.« Während sie noch sprach, drängte sie ihre Mutter die Treppe hoch ins Schlafzimmer. »Ich wette, dass Lu Anne uns dazwischenschieben kann für Haare und Nägel. Dann kaufen wir uns etwas zum Anziehen für den Tanz heute Abend und gehen danach bei Norman essen. Ich lade dich ein.«
    Ihre Mutter blickte sich in dem verdunkelten Zimmer um. »Also, ich hatte gar nicht vor, da heute Abend hinzugehen, und jetzt das Haus zu verlassen …« Sie verstummte.
    »Keine Ausreden.« Charlotte zog die Rollläden hoch und ließ somit das Licht herein. »Wir werden richtig Spaß haben.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Und ich werde ein Nein nicht akzeptieren, zieh dich also an.«
    Während Charlotte sich fragte, wie sie wohl reagiert hätte, wenn Roman auf ähnliche Weise in ihre Festung gestürmt wäre, blinzelte ihre Mutter nur und fügte sich erstaunlicherweise ohne Widerspruch.

    Eine halbe Stunde später saßen sie in ›Lu Annes Locken‹, einem Salon, der von einem weiteren Mutter-Tochter-Team geführt wurde. Lu Anne bemühte sich um die älteren Damen mit bläulich-weißem Haar, ihre Tochter Pam befasste sich mit den flippigen Teenagern und den modebewussten jüngeren Frauen.
    Nach dem Friseur landeten sie bei Norman zum Lunch, um danach den Einkauf in Angriff zu nehmen. Charlotte konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal ihre Mutter aus dem Haus gelockt hatte und war froh, sich dafür die Zeit genommen zu haben.
    Sie suchte einige Kleider für ihre Mutter aus, und sie konnten

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