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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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fragte er, als sich alle gesetzt hatten.
    »Charlotte hat Recht. Es gab einen weiteren Einbruch.« Rick brach als erster die Stille.
    »Und morgen früh werde ich es in der Zeitung veröffentlichen«, fügte Chase hinzu.
    Roman nickte. Sein älterer Bruder durfte nicht noch einen Diebstahl unter Verschluss halten. Er hatte es überhaupt nur aus Rücksicht auf die Polizei getan, damit diese ihre Untersuchungen anstellen konnte, ohne sich festzulegen.
    Charlotte lehnte sich etwas nach vorn. »Bitte sagt mir, dass sie nicht genau die gleiche Sorte gestohlen haben.«
    Rick nickte. »Jack Whitehall ist auch nicht sonderlich begeistert über die Wahl.«
    »Also geht es um die Slips von Frieda, seiner Frau?« Charlotte legte den Kopf in die Hände und stöhnte. »Ich hatte sie gerade erst fertiggestellt. Vor ein paar Tagen haben wir sie ihr mit der Post nach Hause zugeschickt.«

    Roman griff auf, was Rick gesagt hatte. »Was hat Whitehall so aufgeregt, außer der eindeutigen Tatsache, dass in sein Haus eingebrochen wurde?« Wieso sollte es dem älteren Mann nicht völlig egal sein, welche Sorte gestohlen wurde?
    »Tja, soweit es Jack bekannt war, bevorzugte seine Frau schlichte, praktische, weiße Slips«, antwortete Rick.
    »Friedas waren weiß«, beteuerte Charlotte, offenbar bemüht, ihre Kundin zu verteidigen.
    »Weiß und sexy«, erklärte Chase. »Als wir gingen, stritten sie sich gerade darüber, für wen sie diese Slips tragen wollte.«
    »Sie hat sie als Überraschung für den siebzigsten Geburtstag ihres Mannes gekauft«, murmelte Charlotte. »Typisch Mann, lauter falsche Schlüsse zu ziehen.«
    »Hey, geh nicht zu hart mit unserem Geschlecht um, Baby«, sagte Roman und bekam dafür ihren Ellbogen in den Bauch. Er ächzte laut auf. Wenigstens lenkte der Schmerz die Aufmerksamkeit seines Körpers auf etwas anderes als auf seine Begierde. Und als der Schmerz nachließ, betrachtete Roman seine Umgebung, um sich von Charlottes verführerischem Duft abzulenken. Mit der Hand fuhr er über einen glänzenden Bildband, der schon mal bessere Tage gesehen hatte.
    »Das sind also drei Diebstähle insgesamt …«, bemerkte sie.
    »Fünf.«
    Diese Zahl erregte Romans Aufmerksamkeit.
    »Fünf? «, fragten er und Charlotte gleichzeitig.
    »Drei sind allein heute Abend geschehen. Während die ganze Stadt den Saint Patrick’s Day feierte, hat sich irgendein Typ aufgemacht, um Damenhöschen zu stehlen.«
    »Wer sollte so etwas so … so …«, Charlotte stand auf, und Roman, der ihre Frustriertheit spürte, versuchte gar
nicht erst, sie zurückzuhalten, »… so etwas Kindisches tun? So etwas Dämliches? Und Perverses?«, fragte sie.
    Rick kicherte. Roman hatte keine Lust, vor Charlotte an seine eigenen Jugendsünden erinnert zu werden. »Na gut, wir können die Liste der Verdächtigen kurz halten, weil wir wissen, wen wir alles beim Tanzfest gesehen haben.«
    »Es gibt da ein Problem«, sagte Rick.
    »Und das wäre?«
    »Das Timing funktioniert nicht. Der letzte Diebstahl geschah ungefähr um zehn Uhr dreißig. Whitehall jagte den Kerl in seinen Hinterhof, aber der war gewieft und rannte in das kleine Wäldchen daneben. Darauf bekam der alte Mann einen Asthmaanfall und brach zusammen.«
    »Verdammt«, murmelte Roman.
    »Genau. Wir wissen, dass es jemand mit gutem Durchhaltevermögen ist. Und wenn er zwei Häuser vor zehn Uhr dreißig erreicht hat, an zwei verschiedenen, weit auseinanderliegenden Straßen, dann hatte er jede Menge Zeit. Zusammengenommen wissen wir so gut wie gar nichts. Ich habe das Fest ungefähr um neun Uhr fünfundvierzig verlassen. Chase war gar nicht dort, weil er arbeiten musste, und du, kleiner Bruder, hast dich um neun Uhr achtundvierzig davongemacht, Zeugenaussagen zufolge.«
    »Etwas, das Whitehall uns unbedingt wissen lassen wollte«, sagte Chase.
    In Roman keimte eine Befürchtung auf. »Warum?«
    Charlotte, die auf und ab gegangen war, blieb vor Chase in seinem dicken Clubsessel stehen. »Ja, warum?«
    Chase kniff sich in den Nasenrücken, und Roman wusste, dass er tief in der Klemme steckte. »Der alte Mann fühlte sich an einen gewissen Streich erinnert, den Roman vor langer Zeit gespielt hat.«

    »Vor sehr langer Zeit«, brummte Roman.
    »Als er kindisch und dämlich war«, ergänzte Rick, wobei er Charlotte zitierte.
    »Aber nicht pervers«, sagte Chase und grinste.
    »Die Höschenrazzia«, murmelte Charlotte. »Das ist so lange her, dass ich es vergessen hatte.«
    »Ich wünschte, das wäre

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