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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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würde sie sich General
Hospital anschauen. Schon weil ein bestimmter attraktiver Schauspieler sie an Roman erinnerte.
    Mann o Mann, sie steckte tiefer im Schlamassel, als sie gedacht hatte. »Bis später.« Sie winkte, trat aus der Eingangstür an die frische Luft und atmete tief ein. »Schon viel besser«, sagte sie laut, hängte sich ihre Tasche über die Schulter und marschierte los.
    Als sie an den Rand des Stadtparks kam und an dem Mittelstreifen mit Narzissen, Gras und gemischten Blumen vorbeischlenderte, sah sie Samson dort Unkraut rupfen. Sie rief seinen Namen, aber er hörte sie nicht oder tat vielleicht nur so.
    »Na schön.« Sie zuckte die Schultern und ging weiter, dankbar für die frische Frühjahrsluft. Beim Gehen schweiften ihre Gedanken zu Roman ab. Kribbelnde Vorfreude mischte sich mit Beklommenheit wegen der Worte, die sie ausgetauscht hatten, und wegen des Ausmaßes an Verpflichtung, die man mit diesen Worten einging.
    Sie fragte sich nicht nur, was Roman damit meinte, er wolle einen Kompromiss ausarbeiten, sondern auch, ob sie auf seine Liebe vertrauen konnte – und auf die Heirat, die er sich anscheinend ersehnte.
     
    Roman schloss sich selbst die Tür zum Büro der Zeitung auf. Es war niemand da. Für Lucy war es noch zu früh, und es sah so aus, als hätte Chase es auch noch nicht die Treppe herunter geschafft. Roman brauchte jetzt frisch gebrühten Kaffee und frischere Luft, als das stickige Büro zu bieten hatte, deshalb ließ er die Tür zur Straße auf und steuerte dann auf die Küche zu, um sich etwas Starkes, Koffeinhaltiges zu trinken zu machen.
    Der Tagesanbruch hatte ihn dazu gezwungen, Charlottes
Bett zu verlassen. Sie war schlafend zurückgeblieben, nur ein Kuss auf die Wange, und weg war er. In der Stadt wurde schon genug über Charlotte und ihre Familie geredet. Er musste dem Klatsch nicht neue Nahrung geben, indem er bei hellem Tageslicht ihr Apartment verließ. Am frühen Morgen wegzugehen war schon riskant genug gewesen, aber er hatte der Versuchung nicht widerstehen können, die Nacht in ihrem Bett zu verbringen, ihren warmen, nackten Körper dicht an den seinen geschmiegt. So sollte es für den Rest seines Lebens sein.
    Ein Zittern überkam ihn. Er mochte zwar schwierige Zugeständnisse gemacht haben – dass er aufhören wolle wegzulaufen, dass er sich niederlassen wolle und dass er Charlotte tatsächlich liebe – aber er wäre ein Lügner, wenn er nicht auch zugegeben hätte, dass er dadurch zu Tode erschrocken war. Nicht so sehr, dass er es sich nun anders überlegen wollte, aber so, um höchst menschlichen Empfindungen nachzugeben, dachte Roman. Er befand sich kurz vor einer größeren Veränderung in seinem Leben, und das machte ihn nervös.
    Er konnte immer noch nicht glauben, dass ihm bestimmte Worte über die Lippen gekommen waren. Nicht, dass es schwierig gewesen wäre, sie auszusprechen. Ein Artikelschreiber konnte mit Worten umgehen. Aber Roman durchdachte zunächst immer erst alles und äußerte sich dann mit Sorgfalt. Nie zuvor hatte er seinen Gefühlen die Oberhand über den Verstand gegeben. Diese Gefühle für Charlotte jedoch hatten über zehn lange Jahre in ihm gearbeitet. Er wollte sie heiraten, und er liebte sie wirklich. Keine von beiden Erklärungen hatte er geplant. Die Spontaneität war gut. Sie hielt eine Beziehung frisch, dachte Roman nüchtern.
    Dennoch zitterte seine Hand, als er den Kaffee zubereitete,
die Messlöffel abzählte und Wasser in die Maschine füllte. Sein Timing allerdings hätte besser sein können. Er hatte seinen Antrag in der Öffentlichkeit gemacht, als sie sich gerade von der aufregenden Konfrontation mit ihrem Vater erholen wollte, und ehe er die Gelegenheit gehabt hatte, für ihre Zukunft richtungsweisende Entscheidungen zu treffen. Und wenn er das würdigte, musste er zugeben, dass sie seine Worte besser hingenommen hatte, als das zu erwarten gewesen wäre.
    Jetzt, da er allein in dem Büro war, in dem er als Kind so viel Zeit verbracht hatte, wurde ihm bewusst, dass seine Flucht aus Charlottes Bett auch deshalb eine gute Sache gewesen war, weil er Zeit brauchte für sich selbst. Er musste sich überlegen, wie er sein Leben in die Balance bringen konnte. Er hatte keine Ahnung, was als Nächstes kam. Immerhin schien es ihm ein guter Anfang zu sein, die Washington Post wegen des Jobangebots zu kontaktieren. Die Vorstellung, zum Hörer zu greifen, erfüllte ihn nicht mit Fluchtgedanken. Das war schon mal ein gutes

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