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Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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tot, als sie ihn auf das Pferd setzten und darauf festbanden. Deshalb ist er auch nicht aus dem Sattel gefallen, als ich ihn traf. Nein, Remi, es macht keinen Sinn mehr, nach draußen zu rennen. Wer immer die Schleuder betätigt hat, ist längst auf und davon.«
    Viele der Umstehenden, die sich vorsichtig dem schnaubenden und zitternden Pferd genähert hatten, bekreuzigten sich. Genauso viele machten eines der heidnischen Zeichen, die die alten Götter anriefen. Gemurmel brandete auf, Finger zeigten auf die Pfeile, die Roland abgeschossen hatte, und den Speer. Ein kleines Kind begann vor Schreck zu weinen. Dado saß mit seinen Geschossen im Leib und seinen halb geöffneten Augen über all dem Geschehen mit der Gelassenheit, die das einzige Geschenk des Todes ist. Rolands dritter Pfeil hatte Dados Helm tief auf seinen Schädel genagelt, doch man konnte unter seinem Rand die Wunde in Dados Nacken erkennen. Sein Mörder hatte ihm einen Dolch ins Genick gestoßen. Dado war tot gewesen, bevor er noch Zeit gehabt hatte, einen Schrei auszustoßen.
    Puvis klappte der Mund auf. »Aber … wozu das alles?«, brachte er hervor.
    »Dado ist ein Bote«, sagte Roland. »Die Frage lautet: Was ist die Botschaft?«
    »Die hat er bei sich«, sagte Remi, der wieder zurückgekommen und auf die andere Seite des Pferds getreten war. Remi deutete auf die linke Hand des toten Kriegers. Sie war zu einer Faust geballt und mit Riemen zusammengebunden. Etwas steckte in ihr. Als sie die Fesseln geöffnet hatten und Dados steife Finger aufbogen, fiel eine Lederrolle heraus. Sie war mit mehreren engen Reihen Buchstaben beschriftet. Roland rollte sie aus, musterte sie, stellte sie auf den Kopf, drehte sie wieder zurück, sah zuerst Remi, dann Puvis an und seufzte dann: »Also gut, wer kann lesen?«
    Wenig später waren alle in der Burg verbliebenen Paladine um König Karl versammelt. Roland und Remi hatten sich hinzugesellt, und niemand hatte etwas dagegen gehabt. Die Botschaft, die Turpin, der als Einziger unter den Anwesenden lesen und schreiben konnte, vorgelesen hatte, hatte für zu viel Aufregung gesorgt, als dass man sich um die beiden jungen Krieger gekümmert hätte.
    Nachdem er den Text nochmals vorgelesen hatte, rollte Turpin den Lederlappen zusammen. Karls Miene war steinern.
    Der Bischof räusperte sich. »Nun gut«, sagte er. »Scurfa, der Heritogo der Wigmodier, hat die maurische Delegation in seine Gewalt gebracht. Das ist die eine schlechte Nachricht. Scurfa hat sich mit seinen Rebellen in Burg Susatum verschanzt und zuvor alle Angehörigen der Burgbesatzung umgebracht, was die zweite schlechte Nachricht ist. Seine Geiseln hält er ebenfalls dort fest, was bedeutet, wir können ihn nicht belagern, nicht aushungern, nicht auf Zeit spielen, weil er sonst damit beginnt, die Geiseln zu ermorden. Außerdem befindet sich dort eine große Salzgewinnungsanlage. Scurfa hat sie zwar nicht erwähnt, aber wir können davon ausgehen, dass er sie in seine Gewalt gebracht hat. Ich brauche nicht zu erklären, welche Macht ihm der Besitz dieser Anlage gibt. Nicht zuletzt müssen wir die Reichsversammlung bedenken; wir können nicht während der Reichsversammlung gegen Scurfa ins Feld ziehen.«
    Karl sagte: »Wir müssen also schnell etwas unternehmen, aber wir können nicht offen Krieg gegen Scurfa führen. Gibt es auch gute Nachrichten?«
    »Es scheint bei der Gefangennahme nicht viele Tote gegeben zu haben. Keiner von den Mauren wurde verletzt, und auch Ganelon ist noch am Leben.«
    »Und …«, begann Karl.
    Turpin ahnte, worauf die Frage des Königs zielte. »Auch Arima Garcez ist nichts geschehen.«
    Roland wandte sich am Remi. »Wer ist Arima Garcez?«, flüsterte er. Remi zuckte mit den Schultern.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Karl den Bischof von Reims.
    Turpin sagte: »Weil ich davon ausgehe, dass in der ganzen Gesellschaft Arima die Einzige ist, die schreiben kann. Sie dürfte diese Botschaft auf Befehl Scurfas geschrieben haben.«
    »Ich verstehe nicht, wieso Ganelon den verdammten Rebellen keinen härteren Kampf geliefert hat!«, stieß Gerbert de Rosselló hervor. »Lässt sich schnappen wie ein Grünschnabel!«
    Turpin holte Atem, aber Roland kam ihm zuvor. »Wenn er sich stärker gewehrt hätte, hätte es möglicherweise Opfer unter den Mauren gegeben.« Er fühlte den nachdenklichen Blick König Karls auf sich und sah die überraschten Mienen der Paladine.
    »Mein Neffe hat recht«, sagte Karl. »Die Stärke eines

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