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Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Paladin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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brachte einen Sklaven herbei, der auf einem Tablett Wein, Datteln, Feigen, Qatayef und andere Süßigkeiten transportierte. Afdza, der sich von Laila und Nuri ein paar hastige Bissen hatte aufnötigen lassen, griff zu, als Suleiman ihn dazu aufforderte, wartete mit dem Essen aber, bis auch der Statthalter sich bedient hatte. Suleiman selbst schenkte den Wein in zwei Pokale und reichte Afdza einen davon. Er sah ihn über den Rand seines Trinkgefäßes an. Schließlich lächelte er und trank Afdza zu.
    »Gut gemacht, Sidi«, sagte er und benutzte den Rang, mit dem Afdza von den Knechten und Soldaten gerufen wurde, ohne Spott. »Ich habe nicht weniger erwartet.«
    »Mir kommt das Lob nicht zu, Herr«, erklärte Afdza. »Die Franken haben selbst den Vorwand geliefert.«
    Suleiman nickte. »Die Herrschaft über den Ibaneta-Pass«, murmelte er. »Verrate mir bitte: Was hättest du getan, um den Bruch zwischen den Franken und uns herbeizuführen, wenn Karl nicht von sich aus auf einen Krieg aus gewesen wäre?«
    »Es ist weniger der König der Franken als vielmehr sein christlicher Ratgeber Styrmi, der unbedingt gegen uns in den Krieg ziehen will, Herr.«
    »Ah ja – der ungläubige Alte, der uns ›Heiden‹ nennt.«
    »Ich denke«, sagte Afdza, der die Frage von Suleiman damit wieder aufnahm, »ich hätte Abt Styrmi umgebracht. Damit hätte ich mindestens einem Mann einen Gefallen getan – Turpin, dem Bischof vom Reims, der einer von Karls Paladinen ist.«
    »Turpin … ein gefährlicher Mann?«
    »Sehr gefährlich, Herr.«
    »Vielleicht hättest du dann Turpin umbringen sollen, Sidi?«
    Afdza schüttelte den Kopf. »Das wäre ein Verlust für die Welt gewesen und eine Sünde. Einen Mann wie Turpin muss man im Zweikampf auf dem Schlachtfeld töten, nicht mit dem Messer in einem dunklen Gang.«
    »Nun, wie es aussieht, war weder des einen noch des anderen Tod nötig.«
    Afdza erwiderte nichts darauf. Suleiman behalf sich mit der Hälfte der übrig gebliebenen Datteln und winkte Afdza zu, sich erneut zu bedienen.
    »Es war besser so«, sagte der Statthalter nach einer Weile. »Hättest du irgendetwas unternommen, wären Abu Taur und die anderen vielleicht dahintergekommen, dass es dein Auftrag war, die Friedensgespräche scheitern zu lassen.«
    Afdza zuckte mit den Schultern.
    »Die Franken sind nicht zu unterschätzen«, erklärte Suleiman. »Früher oder später wären wir uns als Feinde gegenübergestanden. Ich hätte es lieber früher – solange auf unserer Seite Emir Abd ar-Rahman noch zu schwach ist, um uns in den Rücken zu fallen, und solange durch die unruhigen Sachsen viele fränkische Krieger an Karls Ostgrenze gebunden sind.«
    »Nicht zu vergessen die Vasconen«, sagte Afdza.
    Der Statthalter nickte. »Haben sie euch belästigt auf der Rückreise?«
    »Nein, Herr. Aber wir sahen ihre Krieger von Ferne. Wäre unsere Gruppe kleiner gewesen oder nur ein Handelstreck, hätten sie uns sicher einen Besuch abgestattet.«
    »Sie sind lästig. Die Truppen des Emirs im Süden, die Franken im Osten und die Vasconen im Norden … man hat es nicht leicht als wahrer Gläubiger in al-Andalus!« Suleiman lächelte. »Glaubst du, Karl wird uns von ihnen befreien?«
    Afdza lächelte ebenfalls. »Er wird nicht viel Sympathie für sie hegen, denn sie werden sein Heer genauso belästigen wie uns, sobald er über den Pass ist. Ich rechne nach wie vor damit, dass er strategisch denkt und erst einmal ihre Stadt Iruña zerstört, bevor er weitermarschiert, damit er den Rücken frei hat.«
    »Wir sollten ihm Geld geben, anstatt ihn zu bekriegen. Ich hoffe nur, Karl tut, was du von ihm erwartest.«
    »Die Gascgoner auf der anderen Seite des Gebirges sind von alters her mit den Vasconen verwandt. Ich bin Zeuge geworden, wie der junge Dux de Gascogne versucht hat, sich die Herrschaft über Roncevaux zu sichern. Karl wird sicherlich davon erfahren haben und dürfte daher äußerst misstrauisch gegenüber den Vasconen sein.«
    »Deshalb spiele ich niemals Shatranj mit dir, Sidi«, seufzte Suleiman, der ein glänzender Shatranjspieler war und noch keinen Gegner gefunden hatte, der ihm gewachsen gewesen wäre. »Bei dir weiß man nie, ob man nicht längst schon die Züge vollführt, zu denen du einen heimlich manipuliert hast.«
    Afdza nahm das Kompliment, denn nichts weniger war es, mit unbewegtem Gesicht entgegen.
    »Wann, glaubst du, wird Karl das Gebirge überqueren?«, fragte Suleiman.
    »Nicht vor nächstem Sommer. Sein Reich ist

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