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Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Regent: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Beweise finden.«
    »Und wir sollten Rogge und die anderen töten«, sagte der Chronass nachdenklich und setzte seine Wanderung fort: ein paar Schritte in die eine Richtung, dann einige in die andere. »Das habe ich von Anfang an für seltsam gehalten. Ich meine, warum diese Mission in der Mission? Und warum bekamen wir diesen Auftrag erst später? Und warum wir , wenn die ASE längst vor Ort war, wie wir jetzt wissen?«
    »Weil mein Wort Gewicht hat«, murmelte Xavius. »Weil ich der erste Chronist des Enduriums bin. Weil das Mesh mich kennt. Weil die Menschen auf den Welten des Enduriums meine Stimme als die der Wahrheit kennen.«
    »Die Wahrheit. Oh, sie scheint hier tief unter Lügen begraben zu sein!«
    »Was ist im Endurium geschehen?«, fragte Xavius. »Wieso hat das Endurium beschlossen, den Tod des Regenten bekannt zu geben und ihn als Grund für die Entsendung der Streitkräfte in den Magellangraben zu nennen?«
    » Das dürfte die Erklärung sein, Xavius«, sagte der Chronass. »Der Einsatz der Streitkräfte wird durch die Ermordung des Regenten gerechtfertigt. Was Beweise für die Schuld von Minerva betrifft … Das Gremium hat Bilder veröffentlicht, die Rogge und seine Komplizen an Bord der Zerberus bei ihren Vorbereitungen zeigen.«
    »Was?« Xavius sah den Chronass groß an. »Das ist doch verrückt. Wenn es Bilder gibt, die Rogge und seine Leute bei den Vorbereitungen des Anschlags zeigen … Wieso wurde der Anschlag dann nicht verhindert? Die KIs der Zerberus hätten selbstgesteuert gehandelt, auf der Grundlage ihrer Sicherheitspriorität.«
    Der Chronass zuckte die Schultern. »Es ist die offizielle Version im Mesh. Übrigens sind Berichte mit weiteren Beweisen angekündigt, darunter angeblich ein besonders spektakulärer.« Der Chronass blieb erneut stehen, bückte sich und nahm einen Stein. Einige Sekunden lang wog er ihn in der Hand, warf ihn dann in den Bach. »In einem Monat soll sich das Konklave versammeln. Repräsentanten der Sechsundzwanzig Familien sind bereits zur Erde bestellt.«
    Etwas stach tief in Xavius; das Messer der Enttäuschung schnitt in den Chronistenstolz. Seine Stimme brach, als er sagte: »Ich hatte gehofft, vom Konklave berichten zu können.« Er holte tief Luft und fügte schärfer hinzu: »Mir sind Exklusivrechte für die nächsten zehn Jahre versprochen worden!«
    »Man bringt uns mit Minerva in Verbindung, Xavius«, sagte der Chronass.
    » Wie bitte?«
    »Das ist auch der Grund, warum die ASE auf uns angesetzt wurde. Oh, es ist nichts Offizielles, aber in den militärischen Kanälen gibt es den einen oder anderen Hinweis darauf. Habe ich dir schon gesagt, dass General Izzads Codes gesperrt sind? Nein? Dann hole ich das hiermit nach. Als ich mit den Zugangscodes, die wir während der letzten Jahre bei ihm in Erfahrung gebracht haben, nicht mehr weiterkam, musste ich auf einige Tricks zurückgreifen, die ich den Kommunikationstechnikern des Generals abgeschaut habe. Die Informationen in jenen Kanälen fließen nicht ganz so frei, und hinzu kommen die begrenzten Verschränkungen durch den Konnektor von Bluestone, aber ich konnte doch das eine oder andere Interessante in Erfahrung bringen. In einer internen Mitteilung des Gremiums an Großadmiral Hosea M Haen, den neuen Oberkommandierenden der Faust des Regenten, wird die Verhaftung der führenden Mitglieder von Minerva und ihr baldiger Transfer ins Endurium bestätigt und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir zu der verhafteten Gruppe gehörten.«
    »Ich werde verdächtigt, zu Minerva zu gehören?«, entfuhr es Xavius. »Das ist doch absurd. Es war meine durch die Verschränkung geschickte Warnung, die die Verhaftung von Rogge und all der anderen ermöglichte!«
    »Man hat uns auch den Mord an Salyard zur Last gelegt, obwohl wir nichts damit zu tun haben«, sagte der Chronass und zog an seiner blauen Jacke. Warum muss sie ausgerechnet blau sein?, dachte Xavius und beobachtete die schmaler gewordenen Schultern, an denen sich die Seide nicht mehr spannte.
    »Soll das heißen … du vermutest einen Plan dahinter?«
    »Die Ereignisse haben uns in etwas verwickelt, das viel größer ist als wir«, sagte der Chronass. Er blieb erneut stehen und sah zu den Baumwipfeln hoch, in denen der Wind flüsterte. Manchmal öffnete sich eine Lücke zwischen Ästen und Blättern, und dann erreichte Sonnenschein den Bachlauf und glitzerte auf dem Wasser. »Wir stecken in einem großen Mechanismus mit Tausenden von einzelnen Teilen, die

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