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Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Regent: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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weitere wichtige Meldung angekündigt worden. Ich hoffe, dass ich sie durch die Verschränkungen in Echtzeit empfangen kann.
    Es gab mehr Soldaten im Hauptgebäude, das fiel sofort auf – alles Vivi, wie Xavius feststellte –, und weniger Splitter-Leute aus der Stadt, die einen Konnektor-Transfer ins Endurium beantragten. Klare Linien gab es hier, viele rechte Winkel, Ordnung und eine Disziplin, von der sich selbst die Besucher aus der Stadt anstecken ließen: Trotz ihrer Sorge angesichts der jüngsten Ereignisse sprachen sie mit gedämpften Stimmen, um die Ruhe nicht zu stören, die über allem lag. Xavius hätte gern irgendwo Platz genommen, die Augen geschlossen und sich sicher gefühlt.
    Du solltest dir schleunigst etwas einfallen lassen, mahnte der Chronass. Da kommen sie.
    Sie, das waren Generalkonsul Jarqez V Vandover und die beiden medizinischen Assistenten, die ihn auch zuvor begleitet hatten. Mit besorgter Miene trat Vandover Xavius entgegen, und einer seiner beiden Begleiter richtete einen Diagnoser auf ihn.
    Vermeide auf jeden Fall, dass sie dir die Mikromaschinen abschalten, sagte der Chronass.
    »Chronist, mein lieber Xavis Xavius … Wir haben uns solche Sorgen um Sie gemacht!« Vandover packte ihn an den Schultern und sah ihm in die Augen. »Geht es Ihnen gut? Wir haben nach Ihnen suchen lassen!«
    »In der Stadt herrscht ziemlicher Aufruhr.« Eine Idee, dachte Xavius. Ich brauche eine Idee.
    »Sie sind plötzlich losgelaufen, und in dem Durcheinander haben wir Sie verloren.«
    »Es geht ihm nicht besonders gut.« Der Mann mit dem Diagnoser deutete auf die Anzeigen des Geräts. »Er braucht dringend eine neue regenerative Behandlung.«
    »Ich muss mit Rogge und den anderen reden, Protektor Vandover«, sagte Xavius. »In bin an Bord der Zerberus gewesen, als der Regent ermordet wurde, und ich glaube, bei den Ermittlungen hat man einen wichtigen Punkt übersehen.« Ermittlungen?, fragte der Chronass spöttisch. Bei welchen Ermittlungen? Es fanden überhaupt keine statt. »Ich glaube, die Splitter-Menschen von Minerva hatten einen wichtigen Komplizen in unseren Reihen.«
    Vandover kniff andeutungsweise die Augen zusammen. »Einen Helfer? Bei uns?«
    »Ja. Und ich glaube, dieser Helfer könnte weitere Aktionen geplant haben. Bitte geben Sie mir Gelegenheit, mit Rogge und den anderen zu reden. Vielleicht gelingt es mir, die eine oder andere Antwort von ihnen zu bekommen.«
    »Das tut mir leid«, erwiderte Vandover, und es erklang tatsächlich Bedauern in seiner Stimme. »Aber gerade ist ein Transporter mit den Gefangenen gestartet und bringt sie zum Konnektor. Sie sollen im Endurium verhört werden.«
    In Xavius’ Magengrube zog sich etwas zusammen.
    »Es sind nur noch drei da, weil es an Bord des Transporters nicht genug Platz gab«, fügte Vandover hinzu. »Ich hatte vor, sie mit meinem Schiff nach oben zu bringen. Großadmiral Hosea M Haen kommt höchstpersönlich nach Bluestone, um sich mit eigenen Augen ein Bild von der Situation im Magellangraben und Schlund zu machen, und ich möchte ihn noch im Konnektor begrüßen.«
    Xavius begann zu hoffen. Vielleicht gab es hier so etwas wie Glück im Unglück. »Wann wollen Sie losfliegen?«
    »Jetzt.«
    »Kann ich Sie begleiten?«
    Vandover lächelte voller Herzlichkeit. »Aber natürlich, mein lieber Chronist. Wenn Sie sich nach dem anstrengenden Weg durch die Stadt kräftig genug fühlen …«
    Er spielte seine Rolle gut, fand Xavius, als ein mobiles Element des Flurs sie zum kleinen Raumhafen im Innern des Komplexes der Diplomatischen Vertretung brachte. Ohne die Hinweise seines Chronass hätte er es nicht für möglich gehalten, dass die egozentrische Naivität eine Maske war, hinter der ein cleverer ASE-Offizier auf der Lauer lag. Aus dem Augenwinkel beobachtete er ihn, während sie gingen, doch sein Gesicht verriet nichts. Der Schwarm-Halo, der seinen haarlosen Kopf umgab, schien nicht ganz so dicht zu sein wie noch während ihres Aufenthalts auf dem Berg, und für ein oder zwei Sekunden fragte er sich, ob Vandover versuchte, seinen eigenen Schwarm zu infiltrieren. Ich bleibe hier drin auf der Hut und gebe Bescheid, wenn ich etwas Verdächtiges bemerke, sagte der Chronass.
    »Wer sind die drei Minerva-Leute, die noch übrig sind?«, fragte Xavius.
    Vandover wandte sich an einen der beiden Assistenten. »Wie lauten ihre Namen?«
    »Boris, Pribylla und Laurania.«
    Laurania, dachte Xavius, und für einen Moment sah er sie vor dem inneren Auge, klein

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