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Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Der letzte Regent: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Regent: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Auge, abgesehen vom Großadmiral Hosea M Haen, der sich aber nicht an Bord der Zerberus befand? Wir haben es gehört, bei der Besprechung.«
    »Meinst du etwa …?«
    »Ja, ich meine ihn, den Vorsitzenden des Gremiums. Quintus M Quiron. Der am Tatort keine Verifikatoren einsetzte, der darauf verzichtete, Spuren zu sichern. Der uns in den Magellangraben schickte. Hatte er ein Motiv? Ja. Hatte er Gelegenheit? Ja. Und hatte er die Mittel? Noch einmal ja.«
    »Aber …« Xavius holte tief Luft. »Er ist kein Purist. Und er gehört zum Gremium. Die Sechsundzwanzig Familien werden wohl kaum ihn zur Wahl vorschlagen.«
    »Und der wichtigste Punkt: Er ist ein Mortus. Die bisherigen Regenten waren ausnahmslos Vivi, die sich nach der Wahl zur Stillen Stadt auf der Erde begaben, um dort zum Mortus zu werden und ihre Regentschaft anzutreten.«
    »Könnte es einen unbekannten Strippenzieher geben?« Eine seltsame Art von Aufregung zitterte in Xavius, eine Mischung aus persönlicher Enttäuschung, Empörung über Intrigenspiele, selbst unter Morti, und Sorge um das Endurium. Jemand spielte ein sehr gefährliches Spiel, und der Einsatz bestand aus der Zukunft der Menschheit. »Jemanden, der im Hintergrund alles eingefädelt hat?«
    Der Chronass schnaubte abfällig. »Dies alles kann wohl kaum ein Zufall sein. Du hast gerade an ein Spiel gedacht, Xavius. Wir kennen Schach. Izzad hat es manchmal gespielt, gegen die KI seines alten Schiffes, der Tanifa , die bei Coutts verlorenging. Er gewann die meisten Partien, erinnerst du dich?«
    Xavius nickte. Es war der kalte, von Gefühlen unbelastete Intellekt der Morti, ihr klarer Blick. Sie konnten ruhig und von Emotionen unbelastet planen, und sie sahen weiter in die Zukunft als Vivi. Es machte sie zu ausgezeichneten Strategen und zu guten Schachspielern; kein Vivus hatte jemals gegen einen Mortus gewonnen.
    »Beim Konklave in einem Monat wird der ›Strippenzieher‹, wie du ihn nennst, den entscheidenden Zug machen. Wir müssen dabei sein. Wir müssen rechtzeitig das Sol-System erreichen, irgendwie.«
    »Ich bin der erste Chronist des Enduriums!«, sagte Xavius trotzig. »Und ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Es ist mein Recht , bei der Wahl des neuen Regenten zugegen zu sein.«
    Der Chronass nickte. »Aber bevor wir aufbrechen …«
    »Wie?«, fragte Xavius und schnitt eine Grimasse. »Ich muss noch einige Monate Rekonvaleszenz hinter mich bringen, bevor ich mich wieder einem Konnektor anvertrauen kann.«
    Der Chronass ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. »Bevor wir aufbrechen … Jemand hat uns zu einem Bauern auf dem Schachbrett gemacht. Bauern werden leicht geopfert, Xavius. Wir müssen eine Möglichkeit finden, uns in eine andere Figur zu verwandeln, wenn der entscheidende Moment kommt.«
    »In einen Läufer oder Springer«, sagte Xavius. »Oder in einen Turm.«
    Der Chronass lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. »Oder vielleicht in eine Dame. Irgendjemand im Devos-System hat uns etwas in den Kopf gesetzt. Die Dinge, an die wir uns erinnern oder zu erinnern glauben, die seltsamen Bilder … Wir müssen ihnen auf den Grund gehen.«
    »Marta«, sagte Xavius.
    »Ja. Wir müssen herausfinden, was mit uns geschehen ist. Und ich sehe nur eine Möglichkeit, wie wir das bewerkstelligen können. Vandover und seine ASE-Ärzte um Hilfe zu bitten dürfte wohl kaum Sinn machen.«
    Xavius’ Gedanken waren ein wenig klarer geworden. »Minerva. Die Psychomechaniker.«
    Der Mann in blauer Seide nickte erneut. »Wir müssen Rogge und die anderen Minerva-Leute befreien. Wir brauchen ihre Hilfe.«

Eine Welt aus Wald
    32
    Die Diplomatische Vertretung des Enduriums erstreckte sich über etwa zwanzig Quadratkilometer auf einer der breiten mittleren Terrassen von Klisski, fünfhundert Meter über dem globalen Wald, und verfügte über einen eigenen kleinen Raumhafen, von dem gerade ein Transporter startete, als Xavius die erste Kontrollstelle erreichte.
    Es wird immer schwieriger, den Verschränkungskontakt zu halten, sagte der Chronass, als sich Xavius mithilfe seines Schwarms bei den Wächtern auswies und das Hauptgebäude betrat, noch ohne einen klaren Plan, obwohl er auf dem Weg durch die chaotische Stadt fieberhaft nachgedacht hatte. Die offenen Kanäle durch den Konnektor werden immer strenger überwacht. Ich weiß nicht, wie lange ich sie mit den militärischen Codes noch anzapfen kann, ohne dass jemand Verdacht schöpft. Wie dem auch sei: Im Mesh ist gerade eine

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