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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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mich in sie verlieben.«
    Ich greife nach Roberts Hand und ziehe ihn vom Bett hoch, sodass er vor mir steht, und wir sehen uns eine Sekunde lang in die Augen. Dann beuge ich mich vor und küsse ihn.
    Mein erster Gedanke nach dem Schock, dass ich– scheiße, scheiße, scheiße– Robert küsse, ist, o mein Gott, ja, ja, ja, so muss Küssen sein. Er ist so warm und stark und ein so großartiger Küsser, dass ich das Gefühl habe, mein ganzer Körper schmilzt, als würde ich zum ersten Mal seit Tagen, Monaten, Jahren richtig auftauen… Einen Moment lang gerate ich ins Schwanken, weil ich wacklige Knie bekomme, aber er schlingt so fest die Arme um mich, dass ich mich nicht bewegen würde, selbst wenn meine Beine wegknickten.
    Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja…
    Damit habe ich nicht gerechnet. Das ist nicht vergleichbar mit Silvester. Da erinnere ich mich nämlich nur noch an dieses Wuuusch-Gefühl. Aber auch jetzt dreht sich alles, obwohl ich weitaus nüchterner bin. Also konzentriere ich mich auf seine Hände an meinem Hals, Gesicht und Haar, und o Gott, diese herrliche Samtigkeit seiner Lippen, die Wärme, die alles zum Schmelzen bringt…
    Ja, ja, ja…
    Wir küssen uns langsam und bedächtig während der vollen Dauer von vier kantonesischen Popsongs. Dann nimmt Robert seine Hand aus meinem Nacken, ohne den Kuss zu unterbrechen, angelt nach der Fernbedienung und schaltet den Fernseher aus. Ich kichere über seine Geschicklichkeit, und er löst sich von mir und grinst mich an.
    » Sehr elegant, Romeo.«
    » Das habe ich geübt, als du gekotzt hast.«
    Ich sehe ihn an. Du bist so süß, denke ich. Ich kenne dich in- und auswendig, und ich vergöttere dich. Seine Augen weichen nicht von meinen, und ich bin weder nervös noch flatterig oder hilflos oder wie auch immer ich mich fühlen würde, wenn er– Sie wissen schon. Damals war es prickelnd und beängstigend, jetzt ist es warm und sicher… Während ich das denke, lege ich den Arm um seinen Hals und küsse ihn wieder.
    Nach ein paar Minuten Küssen beginne ich (volle Verantwortung), das Ganze ein bisschen stärker zu beschleunigen als er. Mit beiden Händen schiebe ich ihn auf das Bett, setze mich über ihn und liege halb auf seiner Brust, während ich beginne, sein Hemd aufzuknöpfen.
    Aber Robert hindert mich daran. (Ärgerlicherweise.) Er packt mich an den Handgelenken und zieht mich auf sich herunter, dann rollt er herum, sodass er auf mir liegt. Er presst meine Arme an meine Seiten und küsst meinen Hals, und ich bebe vor Entzücken und hebe den Kopf, um seinen Unterkiefer zu küssen und an der weichen Stelle zu knabbern hinter seinem Ohrläppchen, bis er laut keucht.
    » Ich will dich«, murmle ich, ohne zu überlegen, was ein verdammt verführerischer Anmachspruch ist. Findet Robert zumindest. Er sieht mich konzentriert an, dann rollt er zurück, sodass ich wieder auf ihm liege. Meine Arme sind jetzt frei, und ich fahre fort, sein Hemd aufzuknöpfen. (Ich kann da ziemlich energisch sein.)
    » Bist du dir sicher?«, fragt er, während er sich aufsetzt, damit ich ihm das Hemd ausziehen kann. Als ich schließlich die Augen von seinem Oberkörper (heilige Brustmuskeln, Batman) losreißen kann, bemerke ich, dass sein Gesicht ernster ist als je zuvor. » Absolut sicher?«
    » Ja, und das weißt du«, antworte ich und lächle wieder. » Du hast erstaunlich viele Brusthaare.«
    » Ich hoffe, ich kann nicht dasselbe von dir behaupten.«
    Ich muss lachen, und wir necken uns weiter und ziehen uns gegenseitig aus. Und dann sind wir nackt, und wir kichern nicht mehr, und es wird plötzlich alles ziemlich intensiv.
    Sie kennen ja meine Einstellung, was die saftigen Details betrifft. Ich schaue Ihnen nicht zu beim Sex, und ich bin mir sicher, Sie wollen mir auch nicht dabei zuschauen– trotzdem, eins muss ich Ihnen sagen. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Wir haben von allem ein bisschen, und wir harmonieren perfekt: langsam, schnell, leise, laut, hart, zärtlich, sanft und einfach verdammt unglaublich. Das zweite Mal ist schneller, leidenschaftlicher, drängender, gieriger. Und das dritte Mal ist quälend süß und langsam und schläfrig.
    (Sorry, klingt das angeberisch?)
    » Abby, mein Schatz«, murmelt Robert viel, viel später, als wir in der Dunkelheit daliegen und das Licht des niemals schwarzen Himmels über Hongkong das Zimmer erhellt. » Menschenskind, das war…«, er unterbricht sich, während ich ihn in den Arm kneife, weil ich schon weiß, dass er sich wieder

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