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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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schmerzen, und als Sophie vor ihm stehen bleibt, füllen sich auch seine Augen mit Tränen.
    Sophie lacht und beugt sich vor, um Luke zu küssen und ihm etwas ins Ohr zu flüstern, woraufhin er nickt und sich rasch mit der Hand die Tränen abwischt. Beide drehen sich zum Altar.
    Ich schaue zur Seite und sehe, dass Vix auch weint. Unsere Blicke kreuzen sich, und Vix unterdrückt ein Prusten.
    Bella zuckt zusammen, als würde sie denken, wir lachen über sie, aber sie dreht nicht einmal den Kopf. Wir haben sie den ganzen Vormittag erfolgreich gemieden, sie fuhr nicht einmal mit uns zur Kirche. Das Brautjungfernkleid, das sie sich ausgesucht hat, steht ihr nicht, stelle ich mit Genugtuung fest (okay, ich hasse sie nicht, aber ich darf mich doch freuen, wenn sie scheiße aussieht, oder?). Es ist aus demselben weichen hellgrauen Stoff wie unsere Kleider, aber ihres ist kniekurz und wird im Nacken gebunden, was sie nuttig und breit aussehen lässt. Vix trägt ein schulterfreies, knielanges Modell mit nicht wenigen Stützhilfen, um ihre Brüste in Schach zu halten. Es steht ihr wirklich gut. Mein Kleid ist sehr schlicht: drapiertes Rockteil bis kurz unters Knie, tiefer Rückenausschnitt. Als wir uns zum Kirchenraum drehen, lasse ich den Blick über die Anwesenden schweifen und werde dabei auf Plum aufmerksam, die auf mein Kleid zeigt und den Daumen nach oben reckt, während sie mit den Lippen ein » Hübsch mit einem schrägen Touch!« formuliert. Modischer Beifall. Ich muss fast wieder lachen und kann mich gerade noch beherrschen.
    Die Zeremonie selbst verstreicht wie in einem Nebel. Ich kann Robert nicht sehen, obwohl ich fast schon schiele vor lauter Bemühungen. Dann erklärt der Pfarrer das Brautpaar zu Mann und Frau, und alle beginnen laut zu jubeln, angeführt von JimmyJames und Vix.
    Wir folgen Luke und Sophie hinaus durch den Gang, aber meine Chance, einen Blick auf Robert zu werfen, wird vereitelt, weil zwei meiner jüngeren Cousinen auf mich zukommen und mich umarmen. Als wir die Kirche verlassen, setzt sich das mit den ganzen Verwandten und Freunden, die uns alle küssen und umarmen wollen, fort. Das sogenannte Hochzeitsspalier für besagtes Küssen und Umarmen ist ein heilloses Durcheinander, weil JimmyJames sich die ganze Zeit mit Vix unterhält und Luke nicht aufhört, Sophie zu küssen. Ich kann Robert in der Menschenmenge nicht entdecken, und als die Person, die ich am wenigsten sehen möchte– Dave– auf mich zukommt und den Eindruck macht, als wolle er etwas sagen, schnappe ich mir rasch meine Großtante, nehme sie ganz fest in den Arm und ziehe sie anschließend hinüber zu Dad. Ich bin ein schlauer Fuchs.
    Es ist die Aufgabe der Brautjungfern und der Trauzeugen, dafür zu sorgen, dass es alle hundertachtundzwanzig Gäste zum Empfang schaffen. Als wir beginnen, die Leute von der Kirche wegzuscheuchen, bricht ein Chaos aus, weil manche einfach stehen bleiben, um weiterzuplaudern.
    » Hilfe«, flehe ich JimmyJames und Vix an, die neben mir stehen und neckisch miteinander flirten.
    » Ja, James«, sagt Vix. » Ich dachte, du bist jemand, der Verantwortung übernimmt.«
    » Also gut, Scheiß drauf«, sagt JimmyJames. Er steckt zwei Finger in den Mund und stößt einen gellenden Pfiff aus. » Alle mal herhören! Nehmt euch an die Hand! Wir bilden eine geschlossene Kette!«
    Wenn Sie noch nie hundertachtundzwanzig Leute in festlicher Garderobe gesehen haben, die sich händchenhaltend durch Marylebone schlängeln, tja, dann haben Sie etwas verpasst. Da die Aufforderung, sich an die Hand zu nehmen, kam, als die ganze Hochzeitsgesellschaft sich bereits vermischt hat, ensteht eine zufällige Reihenfolge, sodass Verwandte und Freunde Händchen halten, Freunde und Eltern und so weiter. Das sorgt für eine fröhliche Stimmung und bricht das Eis. Es ist ein herrlicher, sonniger Tag, ungewöhnlich warm für Anfang März, was Londoner immer ein bisschen ausgelassen macht.
    Ich halte die Hand von Vix und meinem Onkel Jim. Robert kann ich nicht sehen.
    Der Hochzeitsempfang findet in einer kleinen Seitengasse der Great Titchfield Street statt: ein riesiges Fotoatelier ganz in Weiß mit einer großen Glasfront von der Decke bis zum Boden, die in einen versteckten Garten hinausführt, in dem zwei lange Theken aufgebaut sind. Hier werden zunächst, ein paar sehr anstrengende Minuten lang, die Hochzeitsbilder gemacht. Ich kann mich nicht überwinden, beim Posieren Robert, geschweige denn Dave oder Bella anzusehen, aber Vix

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