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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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deutlich.
    » Ja. Du musst kommen und mir aufschließen.«
    » Ich muss kommen und dir aufschließen?«
    » Ja. Beeil dich. Ich warte im Pub.«
    » Ich komme, so schnell ich kann!«, sage ich und wende mich bedauernd an Josh. » Tut mir leid, ich muss gehen…«
    » Ich fand den Abend sehr schön«, sagt Josh. » Ich würde dich gerne wiedersehen.«
    Er steht umständlich auf und bewegt sich auf mich zu. Mensch, er wird doch nicht etwa versuchen, mich um zwanzig nach acht in einer Bar in der Londoner Innenstadt zu küssen, oder doch? Ich fahre schön die Ellenbogen aus, als ich meine Jacke anziehe, und drehe mich weg, um meine Handtasche aufzuheben.
    » Das wäre toll«, schwindle ich und lächle ihn an. » Du brauchst mich nicht zur U-Bahn zu begleiten. Ich komme klar. Nein, echt nicht nötig. Tschüss!«
    Hau schnell ab, und schau nicht zurück.
    Wozu ein Date ausmachen, wenn es so langweilig ist? War ich auch so langweilig bei dem Date mit Paulie? Nein, lösche diesen Gedanken.
    Trotzdem, ernsthaft: Sind Dates immer so schwierig und/oder langweilig? Warum schwärmen immer alle von Dates, wenn es sich um eine derart zähe Angelegenheit handelt? Verglichen damit war das Leben mit Peter ein Dauerrave.
    Finden Sie, ich bin gemein? Sehen Sie, ich kann es nicht ändern. Josh ist ein Langweiler. Er war weder witzig noch interessant. Ich stehe halt nicht auf ihn. Dafür stand ich auf Paulie, ein bisschen wenigstens. Allerdings konnte Paulie sich meinen Namen nicht merken und gab sich insgesamt nicht viel Mühe vor meinem Nervenzusammenbruch. Hm.
    Würden Sie an meiner Stelle in die U-Bahn steigen und nach Hause fahren? Ich auch nicht.
    Ich steige stattdessen in ein Taxi und kichere auf dem Rücksitz leise in mich hinein. Nicht nur eines, gleich zwei schlechte Dates! Wenigstens war das hier nicht anstrengend. Wie albern, dieses ganze Tamtam um Dates! Ich meine, wirklich. Na ja, Erfahrung gleich Selbstvertrauen, richtig? Ich bin nur– oh, noch mehr SMS .
    Von Henry: Wärst du eine richtige Freundin, würdest du ab sofort immer mein Essen pürieren.
    Von Sophie: Es war die Brautmodenhölle heute. Ich werde in Jeans heiraten. Wie läuft das Date?
    Von Plum: Ich treffe mich morgen mit meinem Helfer aus dem Westbourne!! ARGH !
    Als ich das Engineer erreiche, habe ich richtig gute Laune. Ich betrete das Lokal und entdecke Robert in einer Ecke, wo er sich mit einer sehr hübschen Dunkelhaarigen unterhält. Interessante Körpersprache: Sie beugt sich auf ihrem Stuhl vor, während er gleichzeitig zurückweicht. Das sieht nicht nach Spaß aus.
    » Hi!«, sage ich fröhlich, als ich seinen Tisch erreiche.
    Die Dunkelhaarige– der gebräunte, glamouröse Typ, der einem im Urlaub begegnet, der Typ ohne ein einziges Gramm Fett am Körper und mit unglaublich vollen Lippen– dreht sich zu mir, und ich sehe, dass sie geweint hat. Ihre langen Finger umklammern zerknüllte Papiertaschentücher. Sie scheint nicht fähig zu sein zu sprechen.
    » Das ist Antonia«, sagt Robert knapp.
    Ich sehe ihn an und dann wieder zu ihr. Seine Miene ist verschlossen und gibt nichts preis.
    » Ich bin Abigail, Roberts Mitbewohnerin«, stelle ich mich vor. Die Dunkelhaarige zwinkert kurz und wendet dann den Blick ab. » Ich geh mal… eine neue Flasche holen«, sage ich und steuere die Theke an.
    Ach du Schande. Das kann peinlich werden. Das fünfte Rad am Wagen. Soll ich einfach gehen? Ich tue so, als würde ich mich im Lokal umschauen und sehe, dass Antonia hinausstürmt. Problem gelöst.
    Als ich mit dem Wein zurückkehre, hat Robert sich auf beiden Stühlen ausgebreitet. Er hat die Angewohnheit, sich an Tischen oder auf Sofas oder wo auch immer breitzumachen, wie mir aufgefallen ist. Wenn man sich im selben Raum aufhält wie er, hat man immer das Gefühl, man dringe in sein Territorium ein. Ich schubse mit den Knien seine Füße von dem Stuhl, setze mich mit dramatischem Schwung und gieße uns beiden Rotwein ein. Ich spüre leichte Euphorie, weil es so einfach war, Josh aus der Personalabteilung zu entkommen.
    » Du brauchst dringend eine Rasur«, sage ich.
    » Und, hast du ihm das Herz gebrochen?«, erwidert Robert, während er über meinen Kommentar hinweggeht.
    Wieder fällt mir auf, wie grün und fokussiert seine Augen sind. Er hat es wirklich drauf mit diesem selbstsicheren, festen Blick.
    » Das bezweifle ich. Wir hatten uns nichts zu sagen.« Ich seufze. » Das zweite Date in meinem Leben war ein Langweiler. Und das erste war ein

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