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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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also suche ich mir einen Platz auf dem Trafalgar Square und schreibe ein paar SMS .
    An Sophie: Ja, Samstag shoppen ist gebongt. Wie war es im Wedding Place?
    An Henry: Vergiss nicht zu kauen.
    An Plum: Gibt es was Neues von deinem Helfer aus dem Westbourne? Danke für die Modeberatung.
    Plum hat mir mithilfe einer ganzen Serie sehr ausführlicher E-Mails geholfen, ein Outfit für heute Abend zusammenzustellen. Das Resultat– ein hübsches Minikleid in Blassrosa und braune Plateauschuhe– ist nicht nur bequem, sondern stärkt auch mein Selbstvertrauen.
    » Hübsch, mit einem schrägen Touch«, meinte Plum mit Blick auf die extrem klobigen Sandalen.
    Ich glaube, das könnte meine bevorzugte Richtung werden. Hübsch mit einem schrägen Touch. Teufel, ja, ich rede schon richtig stylish– wie Plum.
    Ich warte ein paar Minuten, aber keiner antwortet direkt auf meine SMS . Ich hole meine Puderdose heraus und überprüfe mein Make-up. Ja, sieht gut aus: Smokey Eyes, farbloses Lipgloss, Zähnecheck, ja, gut, alles prima. Okay. Zeit zu gehen…
    Bumm! Im Bruchteil einer Sekunde verwandelt sich mein leichtes Ziehen im Magen in hyperaktive Schmetterlinge– nein, das ist ein viel zu hübscher Vergleich für dieses Gefühl. Ich habe Motten im Bauch. Flatternde Motten mit hauchdünnen Flügeln. Tief einatmen, Abigail. Du schaffst das. Es ist bloß ein Date. Du wirst es dieses Mal nicht vermasseln.
    O Gott, ich glaube, ich schwitze schon wieder.
    Eine SMS ! Von… oh… Robert.
    Von Robert: Du hast deinen Schlüssel vergessen.
    Ich sehe in meiner Tasche nach, um mich zu vergewissern. Ja. Kein Schlüssel. Mist.
    An Robert: Ups. Bist du den ganzen Abend zu Hause?
    Von Robert: Ich gehe nachher ins Engineer auf ein paar Drinks. Komm vorbei, wenn du auf dem Heimweg bist.
    Woher weiß er, dass dieses Date nicht länger dauern wird als höchstens ein paar Stunden?, denke ich. Josh aus der Personalabteilung könnte mein Seelenverwandter sein, nach allem, was Robert weiß.
    Oh, die nächste SMS .
    Von Robert: Außer natürlich, Josh von der Personalabteilung ist dein Seelenverwandter.
    Bastard.
    An Robert: O.k. Danke. Ich melde mich später … PS Irgendwelche Tipps für mich vor dem Date, o Weiser?
    Von Robert: Tu so, als wäre es dir schnuppe.
    Seine Tipps lassen allmählich nach. Ist das nicht dasselbe wie » wahre Distanz«? Ich sehe auf meine Uhr. Es ist acht! Ich komme zu spät. Das ist mal ganz was Neues. Höchste Zeit zu gehen.
    Das Albannach ist eine dunkle, maskuline Bar mit Hirschgeweihen an den Wänden, was etwas unheimlich wirkt, und es wimmelt von Anzugträgern, die sich nach der Arbeit einen Drink gönnen. Ich hoffe, Josh sieht mich, bevor ich ihn sehe. Ich war leicht betrunken, als wir uns letztes Wochenende kennenlernten, und natürlich weiß ich noch, wie er aussieht, aber ich möchte nicht jedem Mann hier zwischen fünfundzwanzig und vierzig ins Gesicht starren, um sicherzugehen…
    » Abigail«, sagt eine Stimme hinter mir, und ich drehe mich lächelnd um.
    Es ist Josh. Schmal gebaut, in einem etwas zu großen rosaroten Hemd, mit einer hässlichen graubraunen Krawatte und einer kleinen Brille mit Drahtgestell.
    » Josh!«, sage ich, und wir begrüßen uns mit Küsschen auf die Wange.
    Kein Aftershave. Sehr warme Wangen.
    » Ich habe uns da drüben zwei Plätze reserviert«, sagt er. Während ich ihm folge, sehe ich nach unten und bemerke, dass seine Hose ein paar Zentimeter zu kurz ist. » Möchtest du einen Blick in die Getränkekarte werfen?«, fragt er und gibt sie mir.
    Er hat sich bereits ein Bier bestellt.
    » Sicher«, antworte ich lässig.
    Meine Nerven haben sich in dem Moment beruhigt, als ich ihn sah. Ich kann nicht glauben, dass ich mit ihm herumgeknutscht habe… ich hatte ihn doch etwas anders in Erinnerung… äh…. Ich bin nicht sicher, ob er überhaupt älter ist als fünfundzwanzig. Er sieht sogar noch um einiges jünger aus. Ich überfliege kurz die Cocktailkarte und beginne wie im Bam-Bou, die Namen laut vorzulesen.
    » Pea…«
    Ich unterbreche mich.
    » Ich denke, ich nehme einen Pear Sour«, sage ich dann.
    Er erwidert mein Lächeln, und mir wird bewusst, dass er nicht die Absicht hat, für mich an die Bar zu gehen. Natürlich nicht! Er arbeitet in der Personalabteilung. Chancengleichheit. » Bin gleich wieder da«, sage ich und gehe zur Theke.
    Was für ein verkorkster Anfang.
    Als ich zurückkomme, reibt er geistesabwesend seinen Nacken.
    » Bin wieder da«, sage ich, etwas sinnlos.
    »

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