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Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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eigenartig nach hinten.
    Kyle schluckte. »Was … wann …«
    »Vor drei Wochen habe ich sie zum ersten Mal gehört. Ich lag im Bett und hörte sie durch die Decke hindurch. Hier oben. Klopfen und poltern. Sie versuchten hereinzukommen. Ein Mann, der gegenüber wohnt, klopfte an die Haustür. Das war das Einzige, das mir genug Kraft gab, nach unten zu gehen. Er fürchtete, dass es bei mir brennen könnte. Sagte, er hätte Rauch bemerkt.« Martha seufzte. »Das ist nicht diese Sorte Rauch, wollte ich ihm schon sagen.« Sie zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Haben Sie so etwas schon mal gesehen?«
    Martha nickte. »Deshalb ziehe ich ja so oft um. Es ist immer das Gleiche. Auch in den letzten beiden Häusern, wo ich gewohnt habe.«
    »Was ist das? Wer sind sie?«
    Martha schaute ihn so zornig an, dass er sich innerlich krümmte. »Alte Freunde.« Sie drehte den Kopf und sah nach oben zu den von Flecken und Zeichnungen übersäten Balken und Brettern. »Was Katherine heruntergeholt hat.«
    Kyles Herz schlug rasend schnell, stockte und stolperte dann hektisch weiter. Er kniete sich auf den Boden. Dan fragte, ob mit ihm alles in Ordnung sei. Er konnte nicht antworten.
    Martha schien völlig von ihren Erinnerungen vereinnahmt. »Die kamen vor zwei Nächten. Haben es beinahe geschafft durchzukommen. Aber dann habe ich die Lampen eingeschaltet, die Max mir geschickt hat, und …«
    »Lampen? Welche Lampen? Wieso Max?«, fragte Dan.
    Martha nickte, ohne ihn anzusehen. »Es spielt keine Rolle. Sie kommen trotzdem. Letzte Nacht haben sie die Kabel durchgebissen wie Ratten, und das mit dem, was von ihren Zähnen noch übrig geblieben ist.«
    Kyle stützte sich an Dans Oberschenkel ab und stemmte sich wieder hoch.
    »Das erste Mal dachte ich, es seien Vögel. Als ich dann in die Abstellkammer in meiner früheren Wohnung ging, roch es da, als wäre ein ganzer Schwarm gestorben und verwest. Ich glaubte auch zunächst, ein Abflussrohr könnte geborsten sein. Aber das war es nicht. Sie waren es. Sie sind gekommen, um mich zu holen. Genau so, wie sie sich Bridgette geholt haben.«
    »Hat Bridgette Ihnen das erzählt?«
    Martha nickte. »In ihrem Haus in Denver ist das passiert. Wir haben jeden Tag miteinander telefoniert, seit es wieder anfing. Sie sind zuerst zu ihr gekommen. Sie sagte …« Marthas Stimme versagte, sie tupfte sich die Augenwinkel ab und atmete tief ein. »Sie sagte, sie würden sie in den Himmel tragen, so wie sie es mit den Hunden in der Kupfermine gemacht haben. ›Aber nur, wenn ich da bin, und sie mich erwischen können.‹ Das war das Letzte, was ich von ihr hörte.«
    Martha drehte sich um und ging zurück zur Tür. »Ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr. Nur eine Sache will ich Ihnen noch zeigen.« Sie machte eine Pause und schaute Kyle aus roten, verweinten Augen an. »Manchmal lassen sie etwas da.«
     
    Es war ein Schuh und vielleicht das schrecklichste Ding unter all den grauenhaften Sachen, von denen sie erzählt und die sie ihnen gezeigt hatte.
    Kyle konnte ihn nicht anfassen. Dan machte eine Nahaufnahme, nachdem Martha ihn auf ein Stück Zeitungspapier auf den Küchentisch gelegt hatte. »Hab ich auf dem Dachboden gefunden. Ist da zurückgeblieben. Das bedeutet, dass sie ganz nah sind.«
    Der Schuh war klein und hätte einem Kind gepasst. Hart wie Holz und schwarz wie Kohle. Vielleicht verkohlt oder versteinert, aber aus Leder. Kleine spitze Abdrücke von Zehen vorne. Kleine Löcher im Leder und Teile einer Naht, die Oberleder und Sohle verband.
    »Haben Sie so etwas schon mal gesehen?«, fragte Kyle.
    Martha stand vor der Spüle und schaute nach draußen in den trüben Himmel. Sie nickte. »Katherine und die Sieben nannten sie ›himmlische Briefe‹. Sagten, das sei ›Mana‹. Ein Zeichen, Sie wissen schon. Dafür, dass es Zeit war, aufzusteigen. Sie bewahrten die Kleidungsstücke in einer Kiste auf. Alles wurde gesammelt. Das Zeug sah wirklich sehr alt und verbrannt aus. Es fing damit an, dass sie Stücke davon in der Wüste auflasen. Belial brachte sie zur Mine. Dann tauchten sie an der Decke des Tempels auf, während der Sitzungen. Zuerst dachte ich, es sei ein Trick, denn Katherine hatte viel von diesem Zeug aus Frankreich mitgebracht. Das waren ihre Reliquien. Die zeigte sie uns manchmal. Aber wie ich schon sagte, holten wir die Dinge herunter. An diesem Ort, wo wir zusammenkamen, und wir behielten sie. Wir sahen nie, wer sie brachte, aber wir konnten sie auf jeden Fall riechen. Es stank,

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