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Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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herausfinden, wie und warum das so gekommen ist.«
    »Glauben Sie denn, ich weiß das?«
    »In Frankreich, auf diesem Bauernhof …«
    »Ich will nichts davon hören.« Bruder Gabriel schüttelte seinen hageren Kopf.
    »Sie haben uns nicht alles erzählt über Schwester Katherine. Und was dort auf dem Hof in den Siebzigern passiert ist.«
    »Was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Ich sagte doch, ich war im zweiten Jahr gar nicht mehr dort.«
    »Sie müssen aber irgendwas wissen. Ich bekomme die ganze Zeit nur lückenhafte Informationen. Von allen möglichen Leuten, die meistens genauso verwirrt sind wie ich. Eine Frau in Amerika sagte mir, die Erscheinungen im Tempel seien ›alte Freunde‹ gewesen. Dort in der Wüste. Und sie hätten Dinge dort hinterlassen. Knochen. Kleider. Bruchstücke von Dingen. Als Katherine nach Amerika kam, hatte sie solche Sachen im Gepäck. Hat sie diese Dinge auf dem Hof in der Normandie gefunden? Diese uralten Sachen? Die wie antike Gegenstände aussehen? Wissen Sie etwas darüber?«
    Bruder Gabriel seufzte verärgert. »Wir alle haben diese Dinge in dem Tempel gefunden. Nachdem die Visionen anfingen. Nachdem sie gekommen waren, um bei uns zu sein. Ich habe sie nie gesehen … die Erscheinungen. Aber sie waren da. Man konnte sie hören, über uns. Wie sie sich bewegten. Unter den Dachsparren. Deshalb bin ich weggegangen.«
    »Was haben Sie in Ihren Visionen gesehen?«
    Bruder Gabriel starrte schweigend auf seinen Schoß, dann hob er den Kopf. »Es war wie das Ende der Welt. Es brannte. Überall war Feuer. Hunde bellten. Dafür war ich nicht in die Gemeinschaft eingetreten.«
    »Waren irgendwelche Drogen im Spiel?«
    »Nein. Wir hatten ja nicht mal genug zu essen. Wir hungerten.
Wir waren schwach. Krank. Wir waren total erschöpft. Wir starben beinahe dort draußen. Ich hab Ihnen die Wahrheit gesagt.«
    »Aber nicht alles. Sie hatten also Visionen. Und Sie fanden diese eigenartigen Dinge. Was ist das? Was war das?«
    Bruder Gabriel zuckte mit den Schultern und seufzte. »Ich weiß es nicht. Irgendwelche Knochen. Alte Kleider. Ich habe mir das nicht gern angesehen. Fragen Sie Max. Er weiß es. Ich bin nur wegen des Geldes mitgekommen. Zu Ihren Filmaufnahmen, meine ich.«
    »Warum haben Sie uns in Frankreich nichts davon erzählt?«
    »Ich konnte nicht. Sie waren immer noch dort. Ich konnte sie riechen. Ich konnte sie spüren. Sie waren wütend. Es war wie damals in der letzten Woche, als ich da war. Ich hatte Angst.«
    »Diese Erscheinungen? Die waren bei uns?«
    Bruder Gabriel starrte ins Kaminfeuer. Nickte. Er schien kurz davor, in Tränen auszubrechen. »Sie haben mich lange Zeit in Ruhe gelassen. Ich habe versucht, sie zu vergessen. Ich hab sie sogar vergessen. Dann fingen diese Träume an. Zu der Zeit, als Max sich meldete. Ich brauchte das Geld. Aber als wir zu dem Hof kamen, wurde mir klar, dass es ein Fehler war. Wieder dort hinzugehen. Ich wollte nicht, dass sie zurückkommen. Dass sie hierherkommen.«
    »Ich glaube, sie wären sowieso gekommen. Sie scheinen überall ihre alten Bekannten wieder aufzusuchen. Aber warum? Was sind sie? Sie müssen es mir sagen, bitte!«
    Bruder Gabriel schluckte lautstark. »Sie können nichts dagegen tun. Und mir ist es jetzt egal. Dieses Leben …« Seine brüchige Stimme versagte, und seine halb erloschenen Augen blickten zur Zimmerdecke.
    Kyle kniete sich neben ihn, packte ihn am Handgelenk. Es fühlte sich an, als würde er eine Blockflöte anfassen. »Sagen Sie mir alles, was Sie wissen, Gabriel. Ich muss alles wissen, bevor ich wieder zu Max gehe. Er hat mir Sachen verheimlicht. Er lügt mich an.«
    Bruder Gabriel lächelte. »Weil Sie es nicht glauben würden. Sie würden denken, dass er verrückt ist. Aber vielleicht sind Sie ja jetzt bereit.«
    »Wofür?«
    »Für das, was er herausgefunden hat. Er hat es mir auch nicht erzählt. Er hat mich nie besonders gemocht. Er wollte nur, dass ich nach Frankreich gehe, weil es für ihn wichtig war. Ich glaube, er wollte, dass ich …« Er zögerte kurz. »Ich war der Köder.«
    Kyle hatte das Gefühl, das Zimmer um ihn herum würde ins Schwimmen geraten. »Um Gottes willen.«
    »Er wollte sie filmen, denke ich. Glaubte, Isis und ich, wir würden sie an diesen Orten hervorlocken. Ich kann Ihnen dazu nur sagen, dass ich die Letzte Zusammenkunft verließ, nachdem Katherine diese Anderen einmal zu uns gebracht hatte. Aber ein Freund von mir, Stewart, hat mir geschrieben. Er wurde Bruder Abraham

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