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Der letzte Vampir

Der letzte Vampir

Titel: Der letzte Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wellington
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Leichen, die reinkamen … Aber nein, o je, so etwas ist vergangene Nacht nicht passiert! Das schwöre ich.«
    »Gut.« Caxton nahm Deannas Hand. Sie war eiskalt, aber das war ihre auch. »Jetzt muss jemand diese Frau wieder zunähen, damit ich sie begraben kann. Können Sie dafür sorgen?«
    Dr. Prabinder nickte und zückte das Handy. »Man wird natürlich ein paar Papiere unterschreiben müssen, falls das nicht zu viel verlangt ist.«
    »Natürlich«, sagte Caxton. Sie griff nach dem eigenen Handy. Deannas Bruder Elvin war in ihrem Nummernspeicher. Hoffentlich hatte er die Nummer von seiner – und Dees – Mutter. Plötzlich gab es viel zu tun.
    »Es tut mir so leid«, sagte Clara und griff nach ihr, aber Caxton wehrte sie ab.
    »Im Moment fühle ich gar nichts«, versuchte Caxton zu erklären. Sie vermochte nicht zu sagen, ob die Trauer zu groß war und sie sich davor zu schützen versuchte, oder ob Reyes ihre Gefühle kontrollierte. Für ihn war Deannas Tod nur deshalb bedauerlich, weil das ganze Blut verschwendet war.
    Es half, dass viele Anrufe zu erledigen und viele Fragen zu beantworten waren. Man musste ruhig bleiben und die Kontrolle behalten.
    Elvin war nicht zu Hause. Sie hinterließ eine Nachricht, damit er sie zurückrief. Jemand trat an sie heran und fragte nach Organspenden. Sie sagte ihnen, sie sollten sich nehmen, was sie brauchten. Deanna wurde weggebracht. Sie brachten sie zurück – ihr Gewebe war nicht für Organspenden geeignet. Sie war zu lange tot, als dass die Hauptorgane noch von Nutzen sein konnten, und Haut und Augen passten nicht. Caxton rief Elvin erneut an. Jemand vom Transplantationszentrum kam herunter und wollte wissen, was sie sich überhaupt einbildete, Deannas Körperteile zur Transplantation freizugeben, wo sie doch nicht einmal eine Angehörige war. Diese Unterhaltung dauerte viel zu lange. Vielleicht zum ersten Mal wünschte sie sich, sie hätten sich doch die Mühe mit der eingetragenen Partnerschaft gemacht. Es hätte ihr nicht mehr Rechte eingeräumt, aber es hätte ein paar der unerfreulicheren Fragen abgewendet. Schließlich erreichte sie Elvin, und er versprach, auf der Stelle zu kommen. Er würde Deannas Mutter mitbringen. Caxton klappte das Handy zu und steckte es weg. Sie drehte sich um, und da war Clara.
    »Wie lange habe ich herumtelefoniert?«, fragte sie. Sie hatte das Gefühl, dass viel mehr Zeit vergangen war, als ihr bewusst war. Sie befand sich mittlerweile im Empfangsbereich. War sie nicht eben noch in der Leichenhalle gewesen? Irgendwie war sie in den großen, beheizten Empfangsbereich mit einem großen Fenster und bequemen Stühlen und vielen zerlesenen Zeitschriften gebracht worden. Vielleicht hatte Clara sie hergebracht.
    »Nun, ich habe bereits zu Mittag gegessen. Ich habe dir ein Sandwich gebracht.«
    Clara nahm die Tüte entgegen und öffnete sie. Thunfischsalat, weißes Fleisch mit weißer Mayonnaise auf weißem Brot. Es sprach sie überhaupt nicht an. Sie wollte Roastbeef und verspürte eine beinahe kindliche Wut – warum konnte Clara ihr kein Roastbeef besorgen? Warum ging sie nicht einfach selbst los und kaufte ein großes Steak, saftig und so richtig … blutig?
    Sie verbannte diesen Gedanken auf der Stelle und fing an, das Thunfischsandwich zu essen. Sie würde nicht zulassen, dass der Vampir durch sie lebte.
    »Hör mal, da ist etwas, das noch keiner erwähnt hat, aber ich halte es für wichtig«, sagte Clara. Sie runzelte die Stirn, schürzte die Lippen und spuckte es schließlich aus. »Müssen wir über eine« – sie betonte jedes Wort – »nun ja, über eine Einäscherung nachdenken?«
    Caxton blinzelte. »Du meinst für Deanna?«, fragte sie. »Natürlich meinst du sie. Sonst ist ja keiner tot. Ja, stimmt. Eine Einäscherung.« Sie dachte weniger darüber nach, als dass sie es einfach aus sich herausströmen ließ. »Nein.«
    »Nein«, wiederholte Clara zögernd.
    »Nein. Du hast das ganze Blut gesehen. Kein Vampir würde so viel Blut zurücklassen. Es war bloß ein Unfall, Clara. Nur ein dummer, beschissener Unfall, wie sie immer wieder passieren, weißt du? Nicht jeder wird von Monstern umgebracht.«
    Clara nickte bestätigend, dann setzte sie erneut an. Sie hielt inne, als hinter ihr die Tür aufgestoßen wurde. Ein gewaltiger Mann mit dünnem roten Haar, das über seine Schultern fiel, stürmte herein. Er trug einen Schaffellmantel und wirkte völlig durcheinander. Ihm folgte eine Frau, deren gefärbtes Haar zu seinem

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