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Der letzte Vampir

Der letzte Vampir

Titel: Der letzte Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wellington
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ist. Lares hat Malvern am Leben erhalten, bis Sie ihn vernichtet haben. Aufgrund verschiedener bürokratischer Vorgänge landete sie in diesem Sanatorium, in Arabella Furnace.«
    »Richtig.«
    »Sie hat versucht, sich den Weg herauszuzaubern, sie hat sogar einen der Ärzte ausgesaugt, aber das hat alles nichts gebracht. Sie sitzen ihr im Nacken, warten nur darauf, dass sie etwas Böses tut, damit Sie sie bestrafen können. Aber sie kann nicht einfach aufgeben. Sie wird ewig leben, wird für alle Zeiten in einer verwesten Leiche eingesperrt sein, also bleibt ihr nichts anderes übrig, als weiterhin die Flucht zu planen, selbst wenn es zwanzig Jahre dauert. Sie bekommt etwas Blut, aber das reicht nicht, um sie richtig zu ernähren. Sie braucht mehr Muskeln. Also erschafft sie drei Vampire.«
    »Es ist wahrscheinlicher, dass sie einen erschuf und er die anderen beiden – das minimierte ihr Risiko.«
    Caxton schnalzte mit der Zunge. »Aber warum drei? Warum müssen sie das Blut überhaupt zu ihr bringen? Ein Vampir allein könnte sie doch mitsamt ihrem Sarg stehlen und irgendwo verstecken, wo wir sie nie finden würden. Dann könnte er sie nach eigenem Fahrplan zurückholen.«
    »Ihr Körper ist zu zerbrechlich, um so bewegt zu werden. Und wenn sie in zwei Stücke zerbricht, wird sie womöglich nie wieder die nötige Kraft aufbringen, um sich zu regenerieren. Sie muss Arabella Furnace aus eigener Kraft verlassen.«
    Caxton verband das mit den Fakten, die sie hatte. »Okay. Also besteht der große Plan darin, ihr Blut zu bringen, so wie es Lares tat. Aber dieses Mal eine Menge Blut, genug, um sie völlig zu heilen. Damit das geschieht, erschafft sie also einen Vampir. Er geht in die Wälder und übernimmt Farrel Mortons Jagdhütte, die er zu seiner Operationsbasis macht. Er erschafft ein paar Halbtote, damit der Laden läuft, und zwei weitere Vampire. Monatelang bleiben sie in Deckung, fressen ausländische Lohnarbeiter, zeigen sich nicht. Warten ab. Aber warum? Warum haben sie noch nicht versucht, Malvern zu befreien? Werden Vampire im Laufe der Zeit stärker?«
    »Nein. Sie sind nie stärker als in der Nacht, in der sie das erste Mal zur Jagd auferstehen.«
    Caxton nickte. »Je länger sie also warten, desto schwächer werden sie, und desto größer ist das Risiko, mit dem sie leben müssen. Sie riskieren, dass jemand zur Jagdhütte kommt und bemerkt, dass man sie in ein Mausoleum verwandelt hat. Was auch tatsächlich passiert. Wäre der Halbtote nicht in meine Alkoholkontrolle geraten, hätten wir immer noch keine Ahnung, was da vorging. Farrel Morton taucht also mit seinen Kindern auf, für ein Wochenende im Wald. Doch statt seiner Jagdhütte betritt er ein Schreckenshaus. Die Vampire haben solche Angst vor ihrer Entdeckung, dass sie einen Halbtoten losschicken, um die Leichen anderswo loszuwerden und es so aussehen zu lassen, als wäre Morton nie bei der Jagdhütte gewesen. Warum das Risiko eingehen? Nun ja, als dieser Plan nicht aufging, mussten sie ihr Heim so schnell verlassen, dass sie nicht einmal ihre Särge mitnehmen konnten. Mittlerweile müssen sie ziemlich verzweifelt sein.«
    Arkeley nickte.
    »Verzweifelt genug, um das Sanatorium anzugreifen?«
    »Malverns Plan ist noch nicht so weit, dass er in die Tat umgesetzt werden kann – noch nicht. Dieses Biest kann wirklich erstaunlich geduldig sein, wenn es nötig ist. Aber sie verschwendet auch keine Gelegenheiten. Sie wird einen Ersatzplan gefasst haben, und sie wird ihn so schnell wie möglich ausführen. Trotzdem rechne ich nicht sofort mit einem Angriff. Ich glaube, ich weiß, warum die Drei abgewartet haben.«
    »Ja?«
    »Einfache Logistik. Sie benötigt eine bestimmte Menge Blut. Drei Vampire können nicht genug Blut heranholen, um sie vollständig wiederzubeleben. Vier schon. Sie wollten noch einen weiteren erschaffen.«
    »Mein Gott. Aber jetzt … Sie sind nur noch zu zweit, halb so viele, wie nötig wären. Das ist doch schon etwas, oder? Das ist doch gut.«
    Arkeley sah sie finster an. »Es verschafft uns etwas Zeit, das ist alles.«
    Caxton schaute auf. Während sie hier gesessen und sich unterhalten hatten, war der Rest des Nachmittags verstrichen. Ein gelber Strich markierte den westlichen Horizont – die Sonne ging unter. In einer Viertelstunde würde es dunkel sein. »Heute Nacht werden Menschen sterben«, sagte sie, »auf die eine oder andere Weise.«
    Arkeley machte sich nicht die Mühe, das zu kommentieren. Er griff nach dem

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