Der letzte Vampir
Männer …«
»Ich war da. Die Situation war die ganze Zeit unter Kontrolle.«
Tucker musterte lange Arkeleys Gesicht, dann schaute er zur Seite und kratzte sich am Kopf. »Ja, schon gut. Was kann ich jetzt für Sie tun?«
Caxton gab ihm ihr PDA, und Tucker starrte auf den Bildschirm. »Das sind die Vampire, die letzte Nacht hier waren«, erklärte Arkeley. »Ich muss wissen, ob sie irgendwem von der Liste ähneln.«
Tucker klapperte auf der Tastatur herum. »Richtig, die Liste mit den Leuten, die hier in den vergangenen zwei Jahren gearbeitet haben. Ich kann nicht behaupten, dass ich einen von ihnen erkenne, aber schauen wir mal nach.« Er drehte den Monitor, damit sie ihn alle sehen konnten. Die Namen erschienen auf dem Bildschirm, und er klickte jeden an, um ein Foto aufzurufen.
»Eine ziemlich fortschrittliche Datenbank …«, staunte Caxton.
Tucker schürzte die Lippen und klickte sich durch die Namen, einen nach dem anderen. »Das muss sie auch sein. Ich weiß ja nicht, wie das hier für Sie aussieht, aber für mich ist das eine Justizvollzugsanstalt. Ich leite sie, wie ich jedes Gefängnis leiten würde – was bedeutet, dass ich genau Buch führe, wer reinkommt und wer rausgeht.«
»Da«, sagte Arkeley und zeigte auf den Bildschirm. »Gehen Sie ein paar zurück.«
Tucker gehorchte, und gleich darauf starrten sie auf das Foto eines gewissen Efrain Zacapa Reyes, eines Elektrikers des Bureau of Prisons, der im vergangenen Jahr in Arabella Furnace gearbeitet hatte. »Ich erinnere mich dunkel an ihn. Er sollte ein paar Leuchtstoffröhren austauschen und das blaue Licht einrichten, das Hazlitt haben wollte.«
Caxton fröstelte.
Arkeley runzelte die Stirn. »Also wäre er ihr nahe genug gekommen, um mit ihr zu kommunizieren. Nahe genug, dass sie den Fluch weitergeben konnte.«
Caxton setzte zu einer Frage an, aber dann fiel ihr wieder etwas ein. Eigentlich arbeitete sie nicht mehr aktiv an dem Fall. Sie konnte Arkeley in der Funktion helfen, die er ihr zugeschrieben hatte, aber ihre Meinung war nicht länger willkommen. Ein seltsames Verlustgefühl durchfuhr sie, seltsam, weil es so sehr dem ähnelte, was sie gespürt hatte, als Clara sie geküsst hatte. Als könnte sie einen völlig neuen, aufregenden Aspekt des Lebens sehen, nur um zu festzustellen, dass sie ihn niemals würde erforschen dürfen.
»Da besteht eine gewisse Ähnlichkeit, zugegeben, aber das ist nicht Ihr Mann«, sagte Tucker und riss sie aus ihren Gedanken.
»Und warum nicht?«, fragte Arkeley.
»Nun, er war höchstens eine Stunde im Krankenhausflügel. Er hat bloß ein paar Glühbirnen eingeschraubt, und ich hatte drei COs mit ihm mitgeschickt, die die ganze Zeit bei ihm waren. Hätte er irgendetwas versucht, hätten sie ihn auf der Stelle niedergeschlagen – wir hier in Arabella Furnace fackeln nicht lange. Niemand hat etwas davon erwähnt, Blut oder Speichel oder sonst etwas Feuchtes aufgewischt zu haben.«
Arkeley nickte, aber offensichtlich hatte er Reyes noch nicht als Verdächtigen ausgeschlossen. Caxton starrte die beiden Bilder an, das auf ihrem PDA und das auf dem Monitor. Stirn und Nase des einen Vampirs und des Elektrikers ähnelten sich auffällig. Es gab aber auch einen großen Unterschied zwischen den beiden.
»Er ist ein Latino«, sagte sie. Reyes’ Haut wies die Farbe einer reifen Walnuss auf. Der Vampir war natürlich schneeweiß.
»Den Fehler haben schon andere gemacht«, verkündete Arkeley. »Andere, die jetzt tot sind. Wenn sich Vampire aus dem Grab erheben, verliert ihre Haut sämtliche Pigmente. Es spielt keine Rolle, ob sie vorher Afrikaner, Japaner oder Eskimos waren, sie werden weiß. Sie haben doch selbst gesehen, dass Vampire Albinos sind.« Er tippte auf den Computerbildschirm. »Das ist einer unserer Männer.«
Tucker verschwendete keine Zeit und druckte Reyes’ Daten aus. Caxton holte schnell das ausgedruckte Blatt aus dem Drucker.
»Sagen Sie mir seine LBA«, verlangte Arkeley und meinte seine letzte bekannte Adresse. »Wir haben die Vampire aus der Jagdhütte vertrieben. Sie brauchen ein neues Versteck, und wahrscheinlich werden sie einen Ort wählen, der ihnen vertraut ist.«
Sie fand die Informationen mühelos, schüttelte aber den Kopf. »Das ist ein Apartmenthaus in Villanova. Das werden sie nicht nehmen, oder? Zu belebt, das Risiko, dass man sie kommen und gehen sieht, ist zu groß.«
Arkeley nickte. »Sie ziehen Ruinen und Farmen vor.«
»Dann steht hier nichts. Reyes wohnt seit
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