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Der letzte Vampir

Der letzte Vampir

Titel: Der letzte Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wellington
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winzige, gekrümmte Dinger zusammenballten, die an abgeschnittene Fingernägel erinnerten. Der Geruch war stark, beinahe überwältigend. Caxton beugte sich ein Stück vor und studierte die abgeschnittenen Nägel. Mühsam konnte sie kleine Häkchen ausmachen, die aus einem Ende herausragten, und Ringe, die die winzigen Körper in Segmente teilten.
    »Maden«, keuchte sie. Ihr Gesicht war nur Zentimeter von einem Klumpen Maden entfernt. Sie schoss hoch. Jetzt, da sie sie erkannt hatte, konnte sie unmöglich so tun, als wären sie etwas anderes. Ihre Haut juckte, ihr Gesicht verzog sich angewidert.
    »Eines der größten Wunder der Evolution«, sagte er und wirkte dabei völlig ernst. »Jedenfalls, wenn Sie über Ihre Vorurteile hinwegsehen können. Sie fressen die Toten und meiden die Lebenden. Ihre Münder sind so beschaffen, dass sie nur durch Nahrung überleben können, die diese zähflüssige Konsistenz hat. Sie sind so geschickt darin, nekrotisches Gewebe gemeinsam aufzubrechen, dass sie buchstäblich ein gemeinsames Verdauungssystem teilen. Ist das nicht erstaunlich?«
    »Mein Gott, Arkeley«, sagte sie und schmeckte ihren Mageninhalt in der Kehle. »Sie haben Ihre Meinung klar zum Ausdruck gebracht. Decken Sie sie wieder zu, bitte.«
    »Aber Sie haben so vieles noch nicht gesehen. Wollen Sie nicht beobachten, wie sie wieder zum Leben erwacht, wenn die Sonne untergeht? Wollen Sie nicht sehen, wie sich ihr Gewebe wieder zusammensetzt, sich ihr Augapfel aufbläst, ihr Herz mit dem Rest verwächst?«
    »Machen Sie einfach nur zu«, stieß sie leise hervor. Sie hielt sich den Bauch, aber das machte es nur noch schlimmer. Sie versuchte, ganz ruhig zu atmen. »Dieser Geruch.«
    »Er ist verkehrt, nicht wahr? So riechen natürliche Dinge einfach nicht.« Sie hörte, wie sich der Sarg hinter ihrem Rücken schloss. Das half etwas. »Den Maden scheint das egal zu sein, aber Hunde jaulen, wenn sie sie riechen, und Kühe geben keine Milch mehr, wenn sie vorbeikommt. Selbst Menschen bemerken den Geruch irgendwann. Irgendetwas an ihr ist falsch, einfach nicht richtig. Natürlich hat sie einem dann schon längst eine der großen Adern aus dem Arm gerissen, damit sie all das Blut im Körper schlucken kann.«
    »Sie genießen das richtig, oder?«, wollte sie wissen. »Sie fühlen sich wohl, wenn Sie dem kleinen Mädchen zeigen können, wo es hingehört.« Caxton ging mit großen, steifen Schritten in die andere Ecke des Raums, so weit weg von dem Sarg, wie sie nur konnte. »Jetzt fühlen Sie sich wie ein richtig harter Bursche.«
    Er stieß einen langen, übertriebenen Seufzer aus. Sie drehte sich um. Sein Gesicht zeigte nicht das geringste Vergnügen. Nicht das geringste Verlangen, sie zu verletzen, das sah sie. Nur Müdigkeit.
    »Sie wollten mich zu Ihrem Nachfolger ausbilden«, sagte sie. »Jemand, der die Vampire bekämpft, wenn es Sie nicht mehr gibt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Trooper, nein. Ich habe Sie nicht einmal als Kandidatin in Betracht gezogen. Ich erzähle Ihnen da keinen Mist. Zumindest das schulde ich Ihnen, da Sie ehrlich zu mir waren.«
    Sie nickte resigniert. Diese Diskussion konnte sie nicht gewinnen. Genauso war es gewesen, wenn sie sich mit ihrem Vater gestritten hatte. Auch er war ein guter Mann gewesen, aber in seinem Haus hatte er immer recht. So waren die Regeln. Als Teenager war es ihr schwerer gefallen, das nicht zu vergessen.
    Mein Gott, dachte sie. Warum dachte sie in letzter Zeit nur so oft an ihren Vater? Seit der Vampir sie hypnotisiert hatte, der nun tote Vampir, hatte sie viel an ihn gedacht. Und sie hatte Vesta Polder von ihrer Mom erzählt. Bis sie Deanna das erste Mal von ihren toten Eltern erzählt hatte, waren Monate vergangen. Arkeley hatte das in Rekordzeit an die Oberfläche gezerrt.
    Genug davon. Es war vorbei. Das hatte sie auch gedacht, als sie den ersten Vampir hatte sterben sehen. Aber jetzt stimmte es. »Auch ich habe etwas, das Sie sehen sollten«, sagte sie, und er blickte sie erwartungsvoll an. Die Auseinandersetzung hatte ihn nicht im Mindesten gestört, weil er wusste, dass es seine Untersuchung war und er deshalb recht hatte. Schön, okay, was soll’s, dachte sie und wusste, dass sie später in die Luft gehen würde, wenn er nicht in der Nähe war. Sie holte den PDA hervor und scrollte zu Claras E-Mail. Sie öffnete zwei der Bilder aus dem Anhang und schob sie nebeneinander. »Die haben wir von einem Überlebenden in Bitumen Hollow.«
    Er beugte sich nahe heran,

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