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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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äußerst dämlichen oder um einen extrem faulen Einbrecher gehandelt haben.«
    »Der Computer ist weg«, wandte Martin ein, der eine Schublade unter dem Fernseher herauszog.
    »Ja, aber … ach, ich habe das einfach im Gefühl.« Patrik ging ins Schlafzimmer und sah sich dort um. Er stimmte Martin in allem zu. Es gab keine Belege für seine dunkle Ahnung, dass sich da etwas unter der Oberfläche verbarg, das er zutage fördern musste.
    Sie verbrachten eine Stunde damit, sich alles genauestens anzusehen und konnten am Ende keine anderen Schlüsse ziehen als Mellberg und Gösta am Tag zuvor. Es gab hier nichts. Die Wohnung hätte sich ebenso gut in der Verkaufsausstellung von IKEA befinden können. Falls die Beispielwohnungen dort nicht persönlicher eingerichtet gewesen wären als Mats Sverins Zuhause.
    »Geben wir auf?«, seufzte Patrik.
    »Es bleibt uns nicht viel anderes übrig. Hoffen wir, dass Torbjörn etwas herausgefunden hat.«
    Patrik schloss die Wohnung ab. Er hatte darauf gesetzt, dass sie zumindest irgendetwas Interessantes finden würden, was sie näher untersuchen konnten. Er hatte noch immer nichts außer seiner vagen Ahnung in der Hand, und selbst auf die konnte er nicht hundertprozentig vertrauen.
    »Mittagessen im Lilla Berith ?«, fragte Martin, als sie wieder im Auto saßen.
    »Klingt gut.« Ohne Begeisterung fuhr Patrik rückwärts aus der Parklücke.
    Vorsichtig öffnete Vivianne die Tür zum Speisesaal und ging zu Anders. Er hob nicht den Blick, sondern tippte konzentriert weiter auf seinem Computer.
    »Was wollten sie?« Sie setzte sich ihm gegenüber. Der Stuhl war noch warm von Paula.
    »Sie haben sich nach Mats und unserer Zusammenarbeit erkundigt und wollten wissen, ob sein Computer hier ist.« Er blickte noch immer nicht auf.
    »Was hast du gesagt?« Sie beugte sich über den Tisch.
    »So wenig wie möglich. Dass unsere Zusammenarbeit gut funktioniert hat und sein Computer nicht hier ist.«
    »Ist das …?« Sie zögerte. »Hat das irgendwie Einfluss auf uns?«
    Anders schüttelte den Kopf und sah seine Schwester zum ersten Mal an.
    »Nicht, wenn wir es nicht zulassen. Er war am Freitag hier. Wir haben uns eine Weile unterhalten und ein paar offene Fragen geklärt. Als wir fertig waren, ist er wieder gefahren, und seitdem hat ihn keiner von uns gesehen. Das ist alles, was sie wissen müssen.«
    »Aus deinem Mund klingt es so einfach«, sagte Vivianne. Sie spürte Unruhe in sich aufsteigen. Eine innere Unruhe und Fragen, die sie nicht zu stellen wagte.
    »Es ist einfach.« Er antwortete knapp, seine Stimme verriet keine Gefühle. Aber Vivianne kannte ihren Bruder besser. Sie wusste, dass er sich trotz des unbewegten Blicks hinter den Brillengläsern Sorgen machte. Er wollte es ihr nur nicht zeigen.
    »Ist es das wert?«, fragte sie.
    Er sah sie erstaunt an.
    »Darüber wollte ich ja neulich mit dir sprechen, aber da wolltest du mir nicht zuhören.«
    »Ich weiß.« Sie wickelte sich eine Strähne ihres blonden Haars um den Zeigefinger. »Eigentlich zweifle ich nicht, aber ich wünschte, es wäre bald vorbei, damit wir endlich etwas zur Ruhe kämen.«
    »Glaubst du, das wird jemals der Fall sein? Vielleicht sind wir so kaputt, dass wir niemals finden, wonach wir suchen.«
    »Sag das nicht!«, zischte sie.
    Er hatte soeben die verbotenen Gedanken ausgesprochen, die auch ihr in schwachen Momenten kamen, Gedanken, die sich kurz vorm Einschlafen hinterrücks anschlichen, wenn sie im Dunkeln lag.
    »So dürfen wir nicht reden und nicht einmal denken«, wiederholte sie mit Nachdruck. »Wir haben alle Nieten gezogen, die es im Leben gibt, haben uns alles erkämpfen müssen und nichts geschenkt bekommen. Wir haben das hier verdient.« Sie stand so abrupt auf, dass ihr Stuhl umfiel. Sie ließ ihn liegen und suchte Zuflucht in der Küche. Dort gab es Dinge zu tun, die sie vom Nachdenken abhielten. Mit zitternden Händen überprüfte sie den Kühlschrank und die Vorratskammer, um sich zu vergewissern, dass sie auf die inoffizielle Eröffnung morgen vorbereitet waren.
    Mette aus der Wohnung nebenan war so nett gewesen, ein paar Stunden auf die Kinder aufzupassen. Madeleine hatte nichts Besonderes vor. Im Gegensatz zu den meisten anderen war ihr Leben nicht mit dem alltäglichen Kleinkram und den Pflichten ausgefüllt, nach denen sie sich sehnte. Sie hatte nur ein bisschen Zeit für sich gebraucht.
    Sie spazierte den Ströget in Richtung Kongens Nytorv hinunter. Die Geschäfte lockten mit

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