Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
Vom Netzwerk:
zeigte
dann mit dem Finger auf die hellgrüne Fläche im Nordwesten, die Weltenbrücke
darstellte. „Hier ungefähr befindet sich die Burg, die mittlerweile in die
Hände der Feinde gefallen ist. Wir befinden uns ungefähr hier. Unser
wichtigstes Ziel sollte es nun sein, die Ausbreitung des feindlichen Territoriums
zu verhindern. Sie werden versuchen, von der Burg ausgehend, zuerst die
umliegenden kleineren Dörfer, wie zum Beispiel Sarkenau im Südosten der Burg
oder Tauenheim im Westen einzunehmen“, stellte Kardios sachlich dar und wartete
auf Reaktionen der anderen Generäle. Ein stattlich gebauter, etwas älterer Mann
erhob sich von seinem Stuhl. „Dann sollten wir so schnell wie nur möglich
aufbrechen und die Verteidigung der Dörfer organisieren“, sprach er mit
donnernder Stimme. Sein Nebenmann erhob sich und auf die Karte verweisend
meinte er an seinen Vorredner gewandt: „Tarl Itahn, Ihr wisst, wie sehr ich
Euch und Eure Meinung schätze. Und das nicht erst seit Eurem Sieg in der
Revolution vor sieben Jahren! Dennoch muss ich Euch widersprechen. Damals mag
zwar das schnelle Eingreifen und die kleinen Angriffe sicherlich der Schlüssel
zum Erfolg gewesen sein, aber ich fürchte, dass diesmal eine andere Strategie
von Nöten sein wird. Überlegt doch. Wir wissen nichts über diesen Feind. Er
scheint für uns wie ein undurchdringlicher Nebel. Wir wissen nicht einmal,
welche genauen Ziele er verfolgt.“ Ein anderer Tarl, mit knabenhaften Zügen,
der aus Rhizom stammte, knüpfte an das Gesagte an. „Ich muss Keron Recht geben.
Vorerst wissen wir gar nichts über das, was uns da angreift. Vor allem können
wir es uns in solch einer Situation nicht leisten, dass in den Hauptstädten der
Länder des Großen Bundes Chaos ausbricht. Der Fall wird mit Sicherheit
eintreffen, sobald die Nachricht vom Tod des Königs in Umlauf gerät. Wir haben
einen wichtigen Stützpunkt verloren, aber wenn wir die anderen vernachlässigen,
werden wir untergehen!“, erklärte er, seine Worte mit wilden Gesten
untermalend. Tarl Henrich meldete sich erneut zu Wort: „Dem stimme ich zu!
Tyrium in Rhizom ist schon seit langem nur schwer unter Kontrolle zu halten, da
dort immer wieder Rebellen bezüglich der königlichen Herrschaft kleine
Aufstände anzetteln. Es ist ein kochender Kessel und wenn die Stadt vom Tod des
Königs erfährt, wird dieser überkochen! Klar ausgedrückt bedeutet das, dass
Tyrium von den Rebellen überrannt und das Regierungsgebäude des Eyrl gestürmt
werden wird! Davon müssen wir ausgehen.“ „Auch kamen uns Berichte zu Ohren,
dass in Atusia in Morgentau seltsame Soldaten gesichtet worden sind, die bei
einem offenen Kampf mehrere Stadtwachen und einen Herbergenwirt abgeschlachtet
haben sollen. Atusia ist zwar kein Sitz des Großen Bundes, aber ein wichtiges
Handelszentrum. Fahrende Händler aus den verschiedensten Regionen kommen gerne
dort vorbei und präsentieren ihre Ware auf dem großen Marktplatz. Außerdem ist
die Familie der Blauraben ein wichtiger Bündnispartner. Wir sollten eine
Eskorte aussenden, die für die Sicherheit der Stadt zu sorgen hat.“ „Ihr wollt
also Atusia unter militärische Observation stellen? Eine Besetzung solch einer
Stadt könnte zu Angst unter den Leuten führen. Schließlich gab es schon seit
langem keine Stadtbesatzung!“, führte Itahn an. Kardios blies deutlich hörbar
Luft aus und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Sicher, es ist nicht einfach,
solch eine Maßnahme durchzusetzen, aber wenn sie der Sicherheit der anderen
gilt, so halte ich es für eine gute Sache! Hiermit ist es beschlossen!“, rief
Kardios entschlossen, ohne auch nur an seinen Worten zu zweifeln. Seine Worte
untermalend, schlug er mit der Hand auf den Tisch vor ihm und beugte sich nach
vorne zu den anderen. „Ich bin mir sicher, dass Horald es so gewollt hätte!“,
fügte er hinzu. Für einen Moment wagte niemand, auch nur ein Wort zu sprechen.
Man hatte großen Respekt vor Kardios und er selbst wusste diese Tatsache klug
einzusetzen. Auch ohne dass Kardios jedem einzelnen Befehle erteilt hatte,
wussten sie nun, was zu tun war. Als sich die Männer gerade erhoben, wurde
urplötzlich die Tür zu dem Raum, in dem die Männer saßen, aufgestoßen und ein
panisch dreinblickender Soldat in leichter Rüstung stürmte hinein. Binnen
weniger Augenblicke hatte er die Aufmerksamkeit der Anwesenden. „Ich bringe
keine guten Neuigkeiten!“, platzte es aus ihm heraus, die verstaunten Gesichter
der

Weitere Kostenlose Bücher