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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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Generäle ignorierend. „Was habt Ihr zu melden?“, fuhr Tarl Keron ihn an,
sichtlich angespannt. Der Soldat wischte sich eine fettige Strähne aus seinem
Gesicht, zog seinen Helm ab und während er immer wieder nervös mit seinen
Fingern auf diesen klopfte, berichtete er. „Soeben traf ein Brief aus
Trockenfeld ein, geschrieben von Militärsführerin Nupama aus Troth. Sie
schreibt, dass ihr Lager von seltsamen dunklen Rittern angegriffen wurde, die
zu großer Wahrscheinlichkeit keine menschlichen Wesen gewesen sind“, sagte er mit
hastiger Stimme und bevor seine Lippen erneut zum Sprechen ansetzten, kramte er
einen Zettel hervor und überreichte ihn Kardios mit den Worten: „Hier, lest
selbst!“ Dieser nahm ihn entgegen und überflog eilig die Zeilen. Währenddessen
fuhr der Soldat mit der Schreckensbotschaft fort: „Doch das ist noch lange
nicht alles! Sämtliche Hoffnungen darauf, dass unser König noch am Leben ist,
sind nun zunichte gemacht worden!“
    Er schluckte und sein Kopf fuhr von Nupamas
Brief hoch. Wie erstarrt blickte er in das blasse Gesicht des Soldaten. Mit
beiden Händen packte Kardios ihn und hielt den Mann an der Schulter fest. „Was
ist geschehen?“, fuhr Kardios sein Gegenüber mit hitziger Stimme an. Diesem war
anzusehen, dass er sich kaum traute, die folgenden Worte auszusprechen, dennoch
tat er es. Langsam und ehrfürchtig kamen sie heraus: „Einige Späher hatten sich
wie befohlen in die Nähe der Burg begeben. Und dann haben sie ihn gesehen.“
„Wie? Sie haben ihn gesehen? Aber Ihr sagtet doch soeben, dass er mit
Sicherheit tot sei!“, erwiderte Kardios verwirrt. „Ja, sein lebloser Körper
hängt von einer Zinne herunter. Direkt neben dem großen Tor“, schoss es dann
schließlich aus dem Munde des Mannes heraus und seine Worte trafen die Generäle
wie ein Schlag. Erneut brachen alle in lautes Gerede darüber aus, was nun zu
tun sei und ob es denn ratsam wäre, die Leiche zu bergen und zu bestatten, oder
ob das Unterfangen am Ende doch zu riskant wäre.
Aber besonders Kardios war von der Nachricht schwer getroffen. Horald war sein
engster Freund gewesen. Hatte er noch die ganze Zeit über einen klaren Kopf
bewahrt, konnte er sich jetzt nicht mehr beherrschen. Er schlug so heftig mir
der Faust auf den Tisch, dass sämtliche der Generäle zusammenzuckten. „Wir
müssen seine Leiche bergen! Ich verlange, dass wir uns sofort auf den Weg
machen und Horald von dort fort schaffen! Ihm haben wir es zu verdanken, dass
endlich längere Zeit Frieden geherrscht hat und jetzt, wo er tot ist, würdigt
niemand mehr seine Taten?“, rief er aufgebracht mit dröhnender Stimme. Das
Gesicht von Kummer und Wut verzehrt, blickte er in die Runde, während sein Herz
raste. Henrich war der erste, der sich zu Wort meldete: „Kardios, Ihr musst
verstehen, und das sage ich Euch als Freund und nicht als Tarl, dass es in der
jetzigen Situation einfach nicht möglich ist. Wir sind alle betroffen vom Tod
des Großkönigs, aber wir können nicht riskieren, dass Ihr oder die anderen
Tarle, auf dessen Schultern zurzeit die Last von ganz Oleiphea liegt, bei
dieser Mission umkommen. Im Moment sind wir die Stützpfeiler, die alles
zusammenhalten. Überlegt doch mal, was passiert, wenn wir scheitern! Die Welt
würde im absoluten Chaos versinken. Denkt einmal daran! Horald wird sein
Begräbnis bekommen, das verspreche ich Euch, aber andere Dinge haben Vorrang.“
Tarl Henrich blickte tief in Kardios glasige Augen und versuchte zu erkennen,
was in ihm vorgehen mochte. Schließlich, nachdem er sich die eben gehörten
Worte gut durch den Kopf hatte gehen lassen, sagte dieser mit schwacher und
zitternder Stimme: „Ihr habt Recht! Konzentrieren wir uns auf unsere Aufgaben.“
Damit schloss er endgültig die Sitzung und während er, um sich abzulenken, sich
erneut den Brief von Nupama durchlas, verließ er mit den anderen Generälen den
Keller des alten verlassenen Hauses, der für die Krisensitzung benutzt wurde,
um absolute Diskretion zu erhalten. Die anderen Männer machten sich sofort auf
den Weg, in die Gebiete, die ihnen zuvor zugewiesen wurden. Kardios allerdings
blieb noch ein wenig in dem Haus, welches für ihn eine große Bedeutung hatte.
Das Gebäude und Kardios verbanden viele lang vergangene Emotionen, Erlebnisse
und Gefühle. Hier war er vor langer Zeit geboren worden, hier hatte er viele
Jahre seines Lebens verbracht, bevor sein Vater, nach dem Verlust seiner Frau
und Kardios’ Mutter, zu trinken

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