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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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hatten, es zu beschützen, bis ein würdiger Erbe auftauchen würde. Ob
sich das Schwert noch immer in den Minen der Twerge befindet und ob es
tatsächlich über besondere Fähigkeiten verfügt, ist bis heute nicht bekannt.“
Thalon hob den Kopf. Erwartungsvoll blickten ihn Lewia, Kardios und Emilia an.
„Mehr steht nicht auf der Seite?“, erkundigte sich Lewia. „Nein, das ist alles.
Aber immerhin habe ich jetzt einen Anhaltspunkt. Ich muss zu der alten Mine der
Twerge und dort nach dem Schwert suchen. Mir bleibt schließlich keine andere
Wahl. Und ich werde alleine gehen“, gab Thalon verbittert zurück, erwähnte den
letzten Satz dabei wie beiläufig, dabei steckte so viel darin. „Es gibt immer
eine Wahl, Thalon! Du musst das alles nicht machen“, entfuhr es Lewia, die von
Thalons Worten verständlicherweise heftig bewegt war. Sie blickte ihn
erwartungsvoll mit großen Augen an. Sofort waren wieder die Bilder von jenem
besonderen Augenblick in seinem Kopf. Der Augenblick, bei dem sich Lewia und
Thalon näher gekommen waren. „Du hast schon so viel getan! Mehr, als man von
dir verlangen kann. Gönne dir eine Pause“, fügte die Magierin hinzu. Wieder
konnte Thalon in ihren Augen diese Wiese erkennen, die er schon bei ihrer
ersten Begegnung erblickt hatte. Seine Überzeugung, die Aufgabe erfüllen zu
müssen, war immer mehr zu einem Mauerwerk geworden. Und Lewias Worte hatten
Risse in diese Wände geschlagen. Kardios war aufgestanden und hatte
verständnisvoll seine Hand auf Thalons Schulter gelegt. Dieser saß wie
versteinert da.
    „Thalon, so sehr ich mich auch dagegen wehre,
dich wieder loszulassen, muss ich gestehen, dass diese Aufgabe von hoher
Wichtigkeit ist. Du kannst dir ausmalen, was passiert, wenn diese Bedrohung
nicht gestoppt wird. Sie wäre   nur der
Anfang von etwas ganz Großem. Die Länder sind in Unruhe, auch wenn das noch
nicht überall an die Öffentlichkeit gelangt ist. Vor kurzem erst habe ich mit
den anderen Generälen die Lage besprochen und wir sind zu dem Schluss gekommen,
dass wir handeln müssen. Ich werde nach Nordküste reiten und dort Eyrl
Valentina persönlich von der Lage berichten. Sie muss beschützt werden, denn
wenn mich mein Gespür nicht täuscht, ist Nordküste das nächste Ziel dieser
Kreaturen. Allerdings nützt all unser Tun nichts, wenn diese Schatten
unaufhaltsam alles überrennen. Sie müssen aufgehalten werden und nur du
scheinst dazu in der Lage zu sein, wenn es stimmt, was du erzählst. Und ich
vertraue dir, Thalon!“, sprach ihm Kardios zu, bemüht darum, seinen Schüler
nicht zu verwirren. „Sicher, Kardios hat Recht, aber willst du wirklich alles
aufgeben? Lass mich dich wenigstens begleiten!“, rief Lewia. Sie war ebenfalls
aufgestanden und hatte sich neben Kardios gestellt. Noch immer sagte Thalon
kein Wort. „Du bist mir wichtig geworden und ich will dich nicht noch einmal
verlieren, Thalon“, hauchte Lewia mit trauriger Stimme. „Du darfst nicht
einfach so gehen“, bestätigte auch Emilia. Kardios schüttelte den Kopf. „Ich
will dich nicht zu etwas zwingen, was du nicht möchtest. Es tut mir Leid, aber
das was ich gesagt habe, ist leider die Wahrheit. Ich war es nicht, der dir
diese schwere Bürde auferlegt hat. Deine Begleiterinnen haben nicht Unrecht.
Ihnen scheint viel an dir zu liegen. Auch wenn ich dich nicht begleiten kann,
teile deine Aufgabe mit ihnen und lass sie dich begleiten", sagte er
ruhig. Plötzlich ertönte eine weitere Stimme, die auf Thalon einredete. Es war
dieselbe, die auch schon in der gleißenden Leere zu ihm gesprochen hatte. Die
Stimme, die ihm so ungewohnt vertraut vorkam. „Um dich herum sterben die
Menschen. Überlege dein Handeln. Tue das Richtige!“, schrie die Stimme ihm
immer wieder entgegen, während in seinem Kopf Bilder von toten Gestalten
auftauchten. Inmitten einem Leichenfeld lag Lewia. Ihre Augen waren
unmenschlich geweitet und Blut lief aus ihrem toten Mund heraus. Thalon kniete
vor ihr und starrte wie gebannt auf die Leiche vor sich. Die verstörenden
Bilder wirkten so real, dass sich seine Finger schmerzhaft verkrampften. „Lasse
sie los!“, ertönte die Stimme erneut und Thalon schüttelte den Kopf, um die
Bilder vor seinem Auge verschwinden zu lassen. Erst als die Vorstellungen
wichen, wurde er ruhiger. Noch immer dröhnten die Stimmen von Lewia und Kardios
in seinem Kopf. Doch Thalon wollte nun nichts mehr hören, wollte der Situation
ausweichen. „Hört alle auf zu reden!“, rief er

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